Netzannone
Netzannone Annona reticulata ist eine tropische Fruchtpflanze aus der Familie der Annonengewächse mit weichem, süßem Fruchtfleisch und netzartig gemusterter Schale. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Annona reticulata
Synonyme: Buddhafrucht, Eiercreme-Apfel, Netzherzapfel, Ochsenherzannone.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Magnolienähnliche Magnoliidae
- Ordnung: Magnolienartige Magnoliales
- Familie: Annonengewächse Annonaceae
- Gattung: Annona
- Art: Netzannone
Zur Gattung Annona gehören ca. 175 Arten, von denen einige auch wirtschaftlich genutzt werden:
- Cherimoya Annona cherimola
- Atemoya Annona cherimola × Annona squamosa
- Wasserapfel Annona glabra
- Stachelannone Annona muricata
- Zimtapfel Annona squamosa
Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Ursprünglich stammt die Netzannone vermutlich aus Mittelamerika und dem karibischen Raum. Heute wird sie in vielen tropischen und subtropischen Regionen kultiviert, etwa in Indien, Südostasien, Afrika und Südamerika.
- Kennzeichen: Acht bis zehn Meter hoher Baum mit überhängenden Ästen, zur Trockenzeit laubabwerfend; Blätter wechselständig, bis zu zwanzig Zentimeter lang, am Ende zugespitzt; Blüten duftend, einzeln an den Ästen hängend, mit drei schmalen, bis zu drei Zentimeter langen, gelblichbraunen Blütenblättern; Frucht an dicken, verholzten Fruchtstielen, ca. acht bis fünfzehn Zentimeter groß, bis zu ein Kilogramm schwer.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Die Fruchtschale der Netzannone ist glatt oder mit einem feinen Netzmuster versehen. Die Frucht ist reif, wenn sie sich leicht eindrücken lässt. Zum Verzehr kann man die Frucht halbieren und auslöffeln oder aber samt Schale verzehren. Die Schale verleiht der Frucht einen würzigen Charakter. Das Fruchtfleisch ist cremefarben, saftig, aber meist weniger aromatisch als das anderer Annonen-Früchte.
Saison: Je nach Region meist im Spätsommer bis Herbst (tropisch-subtropische Zonen)
Lagerung/Haltbarkeit: Unreife Früchte reifen rasch an einem warmen Ort nach. Reife Früchte können ein bis zwei Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100 g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 74,1 |
Kohlenhydrate | 22,3 |
Eiweiße | 1,7 |
Fette | 0,4 |
Rohfasern | 2,2 |
Mineralstoffe | 1,0 |
Vitamin C | 15–20 mg |
Besondere Inhaltsstoffe
Die Netzannone enthält verschiedene bioaktive Substanzen:
- Acetogenine: in Samen und Blättern, zytotoxisch – nicht verzehrgeeignet
- Polyphenole und Flavonoide: antioxidativ, entzündungshemmend
- Vitamin B-Komplex: insbesondere B6, wichtig für Nerven- und Eiweißstoffwechsel
- Kalium und Magnesium: regulieren den Elektrolythaushalt und Muskeltonus
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Familien- und Gattungsname stammt ursprünglich aus Haiti, wo verschiedene Früchte im 16. Jahrhundert als "Anon" bezeichnet wurden, was Rahmapfel bedeutet. Linné lateinisierte den volkstümlichen Namen und änderte ihn zu Annona. Der Name "Netzannone" bezieht sich auf das Netzmuster der Fruchtschale, "Ochsenherz" auf die Form der Frucht. Im Englischen ist sie als „Custard Apple“ bekannt – wegen ihres puddingartigen Fruchtfleischs. Der deutsche Trivialname „Netzherzapfel“ spiegelt Form und Muster wider.
- Heilkunde: In der traditionellen Medizin verschiedener Länder wurden Blätter, Rinde und Samen zur Behandlung von Fieber, Durchfall und Parasiten verwendet. In der Ayurveda gilt die Frucht als kühlend und stärkend.
- Nutzpflanze: Neben der Verwendung als Obst wird die Pflanze auch als Schattenspender in tropischen Gärten geschätzt. Die Netzannone gilt als genügsam, hitzeverträglich und wächst auch auf kargen Böden. Sie trägt schon nach wenigen Jahren Frucht. Blätter und Äste enthalten schwarze und blaue Farbstoffe, die zum Färben von Textilien benutzt werden.
- Mythos und Geschichte: Die Netzannone wurde von den spanischen Kolonialherren früh nach Asien eingeführt. In Mittelamerika gilt sie als traditionelle Frucht der Landbevölkerung. In der kolonialen Küche wurde sie zu Puddings und Getränken verarbeitet.
- Magie und Brauchtum: In karibischen Kulturen wurden Blätter der Netzannone getrocknet und geräuchert, um böse Geister zu vertreiben. Die Samen galten als schützende Amulette. In Indien schreibt man der Frucht reinigende, harmonisierende Wirkungen auf das Gefühlsleben zu.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Als „Herzfrucht“ symbolisiert die Netzannone emotionale Fülle und innere Süße. Ihr weiches, süßes Inneres und das grob strukturierte Äußere können als Sinnbild für das Verborgene im Menschen gedeutet werden. In der Chakrenlehre wird sie dem Herzchakra (Anahata) zugeordnet – fördert Sanftheit, Offenheit und Verbindung mit der inneren Mitte.
→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre, Annonengewächse in der Rohkost