Erdbeere

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Erdbeere Fragaria × ananassa ist eine beliebte Sammelnussfrucht mit saftig-süßem Aroma, die in der Rohkost als Frühlings- und Sommerfrucht besonders geschätzt wird. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Fragaria × ananassa syn. Fragaria × magna
Synonyme: Gartenerdbeere.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Rosenartige Rosales
  • Familie: Rosengewächse Rosaceae
  • Unterfamilie: Rosoideae
  • Gattung: Erdbeeren Fragaria
  • Art: Erdbeere

Die Gattung der Erdbeeren umfasst eine Reihe von Arten, drei davon sind in Europa heimisch:

  • Gartenerdbeere Fragaria × ananassa, Hybrid aus Chile-Erdbeere Fragaria chiloensis und Scharlach-Erdbeere Fragaria virginiana
  • Moschus-Erdbeere oder Zimt-Erdbeere Fragaria moschata
  • Wald-Erdbeere Fragaria vesca
Blühende Erdbeere
Erdbeere, Früchte

Beschreibung

  • Vorkommen: Europa, Asien, Nord- und Südamerika; Kulturpflanze.
  • Kennzeichen: Mehrjährige, krautige Pflanze; Stängel und Blätter weich behaart; Blätter grundständig, wechselständig, langgestielt, meist dreiteilig, seltener fünfteilig gefingert, Nebenblätter an der Basis des Blattstiels angewachsen; Blüten weiß, zu mehreren an Trugdolden, fünf grüne Kelch- und fünf rundliche Kronblätter; Blütezeit: Je nach Sorte Frühjahr bis Herbst; Scheinbeere, die aus dem Blütenboden gebildet wird, Früchte sitzen als Nüsschen an der Oberfläche; Wurzelstock dick, schwach holzig, bildet fadenförmige Ausläufer, die sich bewurzeln.
  • Verwechslung: Ähnlich aussehend und nahe mit den Erdbeeren verwandt sind die Scheinerdbeere Duchesnea indica oder Potentilla indica, die aus Südostasien stammt und in Europa als Zierpflanze eingeführt wurde, mittlerweile aber auch verwildert anzutreffen ist und das Erdbeer-Fingerkraut Potentilla sterilis.
    Die wegen ihrer Früchte so genannten Erdbeerbäume gehören zur Familie der Heidekrautgewächse.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Die Blätter im Frühjahr, die Früchte von Mai bis Juni.

Erdbeeren verlieren schon kurz nach der Ernte an Aroma und Vitamingehalt. Deshalb empfiehlt sich der Anbau im eigenen Garten oder das Selberpflücken.

Kultur im eigenen Garten: Erdbeeren sind in vielen Sorten im Gartenfachhandel erhältlich. Man kann drei Sortengruppen unterscheiden: Die einmaltragenden, die immertragenden und die Monats-Erdbeeren. Die einmaltragenden Erdbeeren blühen im zeitigen Frühjahr weiß und tragen bis zum Frühsommer Früchte. Bei guter Pflege und mildem Klima reifen im Spätherbst noch einmal Früchte heran. Die immertragenden Erdbeeren blühen und bringen Früchte von Frühling bis Herbst. Die Monats-Erdbeeren tragen kleine Früchte vom Frühjahr bis in den Herbst.
Die Erdbeerpflanze ist ein ausdauerndes Gewächs, die Kulturdauer sollte jedoch drei Jahre nicht überschreiten, da bei längerer Dauer Wuchs, Ertrag und Beerengröße abnehmen.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 89,5
Kohlenhydrate 5,5
Eiweiße 0,8
Fette 0,4
Rohfasern 2,0
Mineralstoffe 0,5

Besondere Inhaltsstoffe

Erdbeeren enthalten neben Vitamin C eine Reihe sekundärer Pflanzenstoffe mit antioxidativer Wirkung:

  • Anthocyane: Verantwortlich für die rote Farbe der Früchte, wirken antioxidativ und gefäßschützend
  • Ellagsäure: Polyphenol mit krebshemmenden Eigenschaften in Zellkulturstudien
  • Flavonoide (z. B. Quercetin, Kaempferol): Entzündungshemmend, antioxidativ, zellschützend
  • Fruchtsäuren (v. a. Zitronensäure): Unterstützen den Stoffwechsel und verleihen Frische
  • Vitamin C: Stärkt das Immunsystem, fördert die Eisenaufnahme, wirkt antioxidativ

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der deutsche Name „Erdbeere“ bezieht sich auf das bodennahe Wachstum („Erde“) und stammt vom Althochdeutschen „ērta“. Die botanische Bezeichnung Fragaria leitet sich vom lateinischen „fragare“ (= duften) ab. Fragaria × ananassa verweist auf das Aroma der Früchte, das an Ananas erinnern kann.
  • Heilkunde: Die Wirkung wird als harntreibend, adstringierend, beruhigend, blutreinigend und leberwirksam beschrieben.
    Indische Ärzte empfehlen, mit frischen Erdbeeren die Zähne einzureiben und hinterher gut nachzuspülen; das soll das Zahnfleisch kräftigen und Karies vorbeugen. Frischer Erdbeersaft auf Pickel getupft soll diese zum Verschwinden bringen.
  • Nutzpflanze: Der kommerzielle Anbau begann in Deutschland um das Jahr 1840. Heute gibt es ca. 1000 verschiedene Arten. In Mitteleuropa findet die Haupternte in den Monaten Mai bis Juni statt, aufgrund von Importen aus Südeuropa und Übersee ist die Erdbeere aber fast ganzjährig im Handel erhältlich.
    In der Permakultur sind Erdbeeren wertvolle Bodendecker.
    Historisch wurden die Blätter für Tee verwendet.
  • Mythos und Geschichte: Die Erdbeere war schon in der Steinzeit bekannt. Im Mittelalter wurde die Walderdbeere auf großen Flächen angebaut. Um 1750 entstand durch Kreuzung verschiedener Wildformen die Gartenerdbeere Fragaria × ananassa, die heute in vielen Sorten erhältlich ist.
  • Magie und Brauchtum: Geschlecht: feminin; Planet: Venus; Element: Wasser; Gottheit: Freya; Magische Kräfte: Liebe, Glück.
    Die Erdbeeren werden als Liebesfrüchte serviert, im Mittelalter galten sie als Sinnbild der Verlockung, die Blätter dienen als Glücksbringer. Schwangere Frauen sollten ein kleines Bündel Blätter zur Linderung von Schmerzen bei sich tragen.
    In manchen Regionen brachte man sie als Opfergabe für Naturwesen dar. Auch bei Johanni (24. Juni) spielten sie eine Rolle als „Sonnenfrucht“.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Die Erdbeere steht für Herzöffnung, Sanftheit und liebevolle Verbindung. Ihr süßer Duft, die rote Farbe und ihre Form erinnern an das Herz – daher wird sie mit dem Herzchakra in Verbindung gebracht. Sie symbolisiert Genuss, Unschuld und Hingabe an den Moment.


→ Siehe auch: Rosengewächse in der Rohkost, Instinktive Ernährung