Erdbeerbaum, westlicher

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Westlicher Erdbeerbaum Arbutus unedo ist ein immergrüner Strauch oder kleiner Baum mit rundlichen, rot gereiften Früchten, die roh süß-mehlig schmecken und in mediterranen Regionen wild gesammelt werden. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Arbutus unedo
Synonyme: Irischer Erdbeerbaum, Cane Apple (engl.).

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Heidekrautartige Ericales
  • Familie: Heidekrautgewächse Ericaceae
  • Unterfamilie: Arbutoideae
  • Gattung: Erdbeerbäume Arbutus
  • Art: Westlicher Erdbeerbaum
Baumerdbeeren
Baumerdbeeren, Großaufnahme

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Mittelmeerraum.
  • Kennzeichen: Immergrüner, drei bis fünf Meter hoher, Strauch oder Baum; Rinde anfangs dunkelrot, später graubraun und rissig; Blätter wechselständig, elliptisch, ca. elf Zentimeter lang und vier Zentimeter breit, auf der Oberseite dunkelgrün glänzend, am Rand fein gesägt. Blüten weiß bis hellrosa, glöckchenfrörmig; Früchte bis zu zweieinhalb Zentimeter groß, rot, mit warziger Oberfläche.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Unreife Früchte sind grün, reife orange bis rot. Im Inneren sind die Früchte gelborange und von mehliger Konsistenz. Reife Früchte sind sehr weich und zerfallen unter Umständen beim Anfassen. Dann schmecken sie sehr süß. Unreife Früchte schmecken fade.

Saison: Spätsommer.

Lagerung/Haltbarkeit: Die Früchte sind sehr empfindlich und können nur kurze Zeit gelagert werden.

Anzucht: In einigen Gärtnereien in Deutschland und Österreich werden Erdbeerbäume angeboten. Man kann sie allerdings auch aus Samen selber ziehen. Dazu die Samen vom Fruchtfleisch säubern und auf Aussaaterde streuen.
Im Sommer können die jungen Pflanzen draußen stehen, im Winter empfiehlt sich ein heller, kühler Standort. Gegossen werden sollte mit kalkfreiem Wasser. Eine Auspflanzung übersteht der Erdbeerbaum nur an geschützten Stellen.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100 g essbarem Anteil
Wasser 15,2–21,8
Kohlenhydrate 78,2–84,8
Eiweiße 0,9–1,2
Fette 0,4–0,7
Rohfasern 11,0

Besondere Inhaltsstoffe

Die Früchte des Erdbeerbaums enthalten eine Vielzahl bioaktiver Verbindungen:

  • Flavonoide (z. B. Quercetin, Rutin): Wirken antioxidativ, entzündungshemmend und gefäßschützend
  • Phenolsäuren (z. B. Chlorogensäure, Gallussäure): Antioxidativ und antimikrobiell
  • Anthocyane (z. B. Cyanidin-3-glucosid): Verleihen die rote Fruchtfarbe, wirken zellschützend
  • Triterpene (z. B. Ursolsäure): Entzündungshemmend, potenziell tumorhemmend
  • Vitamin C: Unterstützt das Immunsystem, schützt Zellen vor oxidativem Stress
  • Vitamin E: Schützt Zellmembranen und unterstützt das Herz-Kreislauf-System

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der botanische Name Arbutus unedo stammt aus dem Lateinischen. Arbutus bezeichnet einen Strauch oder Baum, unedo bedeutet sinngemäß „ich esse nur eine“ – vermutlich ein Hinweis auf den säuerlich-mehligen Geschmack der Früchte. Den deutschen Namen verdankt der Erdbeerbaum seinen an Erdbeeren erinnernden Früchten.
  • Heilkunde: In der traditionellen Heilkunde finden Blätter, Rinde und Früchte Anwendung: Blätter als Aufguss bei Harnwegsinfekten und Durchfall, Früchte zur Förderung der Verdauung und als mildes Diuretikum sowie die Rinde bei Bluthochdruck und äußerlich bei Hautproblemen.
  • Nutzpflanze: Die Früchte werden roh und getrocknet verzehrt sowie zu Marmeladen, Likören oder Schnäpsen (z. B. portugiesischer „Medronho“) verarbeitet. Der Baum wird als Ziergehölz und Bienenweide geschätzt. In Permakultur eignet er sich als robuste, trockenheitstolerante Pflanze.
    Das Holz des Baumes ist sehr hart, wird aber nur lokal genutzt.
  • Mythos und Geschichte: Der Erdbeerbaum wurde schon in der Antike genutzt und verehrt. In Madrid ziert er das Stadtwappen. In Irland und Südwesteuropa galt er als Baum des Überflusses und der Lebenskraft.
  • Magie und Brauchtum: Geschlecht: maskulin; Planet: Mars; Element: Feuer; Gottheit: Cardea; Magische Kräfte: Austreibung, Schutz.
    Der Erdbeerbaum wurde von den Römern zur Vertreibung von Unheil sowie zum Schutz kleiner Kinder eingesetzt. Die Pflanze wird außerdem seit der Antike zur Austreibung eingesetzt.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Der Erdbeerbaum wird dem Herzchakra zugeordnet. Er symbolisiert Harmonie, Mäßigung und die Verbindung von Gegenwart (Blüte) und Frucht (Zukunft). Als Baum der Ausgewogenheit steht er für innere Reife und den Rhythmus der Natur.