Ehrenpreis, persischer
Persischer Ehrenpreis Veronica persica ist eine niedrig wachsende, weit verbreitete Wildpflanze mit leuchtend blau gemusterten Blüten. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Veronica persica
Synonyme: Acker-Ehrenpreis, Frühjahrs-Ehrenpreis, Persischer Speedwell, Veronica syriaca (teilweise in älteren Texten).
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
- Ordnung: Lippenblütlerartige Lamiales
- Familie: Wegerichgewächse Plantaginaceae
- Gattung: Ehrenpreis Veronica
- Art: Persischer Ehrenpreis
Zur Gattung Veronica gehören über vierhundertfünfzig Arten, eine Übersicht über die wichtigsten findet man auf folgender Seite: Ehrenpreis
Beschreibung
- Vorkommen: Europa; bis 1900 Meter.
- Standorte: Lehmige, nährstoffreiche Äcker, Weinberge, Gärten; liebt nährstoffreichen und etwas lehmigen Boden; sehr häufig.
- Kennzeichen: Zehn bis dreißig Zentimeter großes, niederliegendes einjähriges Kraut, drei bis fünfzehn Zentimeter aufragend; Stängel nicht oder nur wenig wurzelnd, einfach oder ästig, kraushaarig; Blätter herzeiförmig gekerbt, wechselständig, behaart, kurz gestielt; Blüten kräftig hellblau dunkel geadert; Blütezeit: März bis September; Frucht zweifächrige mehrsamige Kapsel; Samen sehr klein, dunkelbraun; Wurzel dünnfädig, büschelig.
- Verwechslung: Ist mit anderen Ehrenpreisarten möglich, die aber alle ähnlich verwendet werden können.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Sammelgut und Sammelzeit: Ganzjährig in milden Regionen, Hauptwachstumszeit: Februar bis Juni
Der Persische Ehrenpreis ist eine zierliche, schnellwüchsige Art mit auffällig himmelblauen Blüten und rundlichen, weich behaarten Blättern. Er wächst als Bodendecker auf Äckern, Wiesen und in Gärten und ist fast ganzjährig auffindbar, besonders in milden Wintern. Die jungen Blätter sind essbar, aber geschmacklich eher unauffällig – mild-grün bis leicht herb. Blüten sind dekorativ, aber geschmacklich neutral.
Hinweis: In feuchten Weidegebieten kann der Große Leberegel (Fasciola hepatica) seine infektiösen Dauerstadien (Metazerkarien) auf Wasserpflanzen oder feuchten Wiesenkräutern - z.B. Wasserkresse, Pfeilkraut, aber auch auf niedrig wachsenden Pflanzen wie dem Ehrenpreis ablagern. Beim Menschen ist eine Infektion durch den Verzehr solcher Pflanzen selten, aber theoretisch möglich, insbesondere bei Pflanzen aus schneckenhaltigen Feuchtgebieten. Gründliches Waschen oder das Meiden solcher Standorte beim Sammeln kann das Risiko minimieren.
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Artname persica verweist auf die (vermutete) Herkunft aus Persien bzw. dem Vorderen Orient. Aufgrund seiner raschen Ausbreitung in Mitteleuropa gilt er heute als Archäophyt.
- Heilkunde: Die Wirkung wird als blutreinigend, stoffwechselanregend, verdauungsfördernd und schleimlösend beschrieben.
Im Gegensatz zum Echten Ehrenpreis spielt Veronica persica in der traditionellen Heilkunde kaum eine Rolle. Gelegentlich wurde er volksmedizinisch bei leichter Frühjahrsmüdigkeit oder Hautproblemen verwendet – meist jedoch in Mischungen mit anderen Kräutern.
- Nutzpflanze: Keine kultivierte Nutzung. Ökologisch bedeutsam als frühe Nahrungsquelle für Bienen und andere Insekten. Wird manchmal in Wildblumenmischungen toleriert, obwohl er als konkurrenzstark gilt.
- Mythos und Geschichte: Der Persische Ehrenpreis ist eine eher neu eingebürgerte Art in Europa und daher nicht tief in mitteleuropäische Mythen eingebunden. In einigen neuzeitlichen Interpretationen wird seine frühe Blütezeit mit Hoffnung, Neubeginn und Widerstandskraft assoziiert.
- Magie und Brauchtum: In modernen Wildkräuterzirkeln wird er symbolisch mit dem „Überwintern“ und der Rückkehr der Farbe ins Leben verbunden. Die Pflanze steht für kleine Zeichen der Lebendigkeit mitten im grauen Alltag.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Der Persische Ehrenpreis wird dem Herz- und Kehlchakra zugeordnet – er steht für feine Wahrnehmung, stille Ausdruckskraft und das Erkennen des Lebens im Verborgenen. Seine Blüten können als Botschafter zarter Aufbruchsstimmung und stiller Lebensfreude verstanden werden.
→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre