Sternmiere, Quell-: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Rohkost-Wiki
Zur Navigation springenZur Suche springen
(Seite ohne Änderung aktualisiert.)
(Seite überarbeitet.)
Zeile 1: Zeile 1:
Wissenschaftliche Namen: ''Stellaria alsine''<br>
'''Quell-Sternmiere''' ''Stellaria alsine'' ist eine zarte, feuchtigkeitsliebende Wildpflanze mit kleinen weißen Blüten und kriechendem Wuchs, die bevorzugt an Quellen, Bachufern und schattigen Waldrändern wächst. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Synonyme: Bach-Sternmiere.
 
__TOC__
'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Stellaria alsine''<br>
'''Synonyme:''' Feuchte-Sternmiere, Bach-Sternmiere Quellkraut, ''Alsine media'' (veraltet).


===Systematik===
===Systematik===
Zeile 12: Zeile 15:
*Gattung: Sternmieren ''Stellaria''
*Gattung: Sternmieren ''Stellaria''
*Art: Quell-Sternmiere
*Art: Quell-Sternmiere
Zur Gattung ''Stellaria'' gehören etwa 100 Arten, folgende sind in Deutschland heimisch:
*Quell-Sternmiere ''Stellaria alsine''
[[Sternmiere, große|Große Sternmiere]] ''Stellaria holostea''
*Wasserdarm ''Stellaria aquatica''
*Dickblättrige Sternmiere ''Stellaria crassifolia''
*Gras-Sternmiere ''Stellaria graminea ''
*Langblättrige Sternmiere ''Stellaria longifolia''
*[[Vogelmiere]] ''Stellaria media''
*Waldsternmiere ''Stellaria nemorum''
*Sumpf-Sternmiere ''Stellaria palustris''


{|
{|
Zeile 21: Zeile 35:


===Beschreibung===
===Beschreibung===
Blütezeit: Mai bis Juli.
*'''Vorkommen:''' Europa, Nordafrika, Ostasien, Nordamerika; bis 2000 Meter.


Vorkommen: Europa, Nordafrika, Ostasien, Nordamerika; bis 2000 Meter; nasse Waldwege, Gräben, Quellfluren, Fichtenmoorwälder; braucht sickernassen, kalkarmen und eher schwach sauren Lehmboden.
*'''Standorte:''' Nasse Waldwege, Gräben, Quellfluren, Fichtenmoorwälder; braucht sickernassen, kalkarmen und eher schwach sauren Lehmboden.


Kennzeichen: Zehn bis vierzig Zentimeter hohe, ausdauernde krautige Pflanze; Stängel am Grund niederliegend, dann aufsteigend, zuweilen flutend, schlaff, im unteren Teil vierkantig und an den Knoten wurzelnd; Blätter gegenständig, oval, spitz, am Grunde verschmälert, sitzend oder sehr kurz gestielt, bis zweieinhalb Zentimeter lang und fünf Millimeter breit; Blütenstand am Ende des Stängels mit wenigen Blüten, Blüte weiß, fünfzählig, unscheinbar; Frucht gelbgrüne, sich sechsteilig öffnende Kapsel.
Kennzeichen: Zehn bis vierzig Zentimeter hohe, ausdauernde krautige Pflanze; Stängel am Grund niederliegend, dann aufsteigend, zuweilen flutend, schlaff, im unteren Teil vierkantig und an den Knoten wurzelnd; Blätter gegenständig, oval, spitz, am Grunde verschmälert, sitzend oder sehr kurz gestielt, bis zweieinhalb Zentimeter lang und fünf Millimeter breit; Blütenstand am Ende des Stängels mit wenigen Blüten, Blüte weiß, fünfzählig, unscheinbar; Blütezeit: Mai bis Juli; Frucht gelbgrüne, sich sechsteilig öffnende Kapsel.


===Rohkosttipps und Erfahrungen===
===Rohkosttipps und Erfahrungen===
Sammelgut und Sammelzeit: Die ganze Pflanze im Frühjahr und Frühsommer.
'''Sammelgut und Sammelzeit:''' Die ganze Pflanze im Frühjahr und Frühsommer.


Die Quell-Sternmiere ist eine zarte Pflanze, die jedoch manchmal in rasenartigen Beständen vorkommt und dann sehr ergiebig ist. Ihr Geschmack ist mild.
Die Quell-Sternmiere ist eine zarte Pflanze, die jedoch manchmal in rasenartigen Beständen vorkommt und dann sehr ergiebig ist. Ihr Geschmack ist mild, leicht grün und wässrig, mit einer sehr feinen, fast neutralen Note. Sie ist weniger saftig als Vogelmiere, aber zarter als andere feuchte Standortspezialisten.
 
===Nährstoffe===
{| class="wikitable"
! Nährstoff
! Gehalt in Gramm<br>pro 100 g essbarem Anteil
|-
| Wasser
| 87,0
|-
| Kohlenhydrate
| 3,5
|-
| Eiweiße
| 2,0
|-
| Fette
| 0,4
|-
| Rohfasern
| 2,8
|-
| Mineralstoffe
| 0,9
|-
| Vitamin C
| 30–45 mg
|}
 
===Besondere Inhaltsstoffe===
Die Quell-Sternmiere enthält milde, aber wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe.
*'''Saponine:''' schleimlösend, immunmodulierend
*'''Flavonoide (z. B. Luteolin, Apigenin):''' antioxidativ, entzündungshemmend
*'''Gerbstoffe:''' stoffwechselanregend, leicht adstringierend
*'''Mineralien (v. a. Kalium, Silizium, Magnesium):''' bindegewebsstärkend, entwässernd


===Wissenswertes===
===Wissenswertes===
Namensgebung: Der Gattungsname ''Stellaria'' stammt aus dem Lateinischen: stellaris = sternförmig. Er bezieht sich auf die sternförmige Blütenkrone. Die deutschen Namen weisen auf die bevorzugten Standorte der Pflanze hin.
*'''Namensgebung:''' Der Gattungsname ''Stellaria'' bedeutet „Sternchen“, in Anlehnung an die sternförmigen Blüten. Das Artepitheton „alsine“ wurde bereits in der Antike verwendet und bezeichnete damals allgemein zarte, feuchtigkeitliebende Kräuter. Im Deutschen verweist der Name „Quell-Sternmiere“ treffend auf ihren bevorzugten Standort an feuchten Quellstellen.
 
*'''Heilkunde:''' In der traditionellen Heilkunde ist die Quell-Sternmiere weitgehend unbeachtet geblieben, vermutlich wegen ihrer Kleinwüchsigkeit und Seltenheit in nutzungsnahen Räumen. Dennoch kann man ihr aufgrund ihrer Inhaltsstoffe ähnliche Wirkungen zuschreiben wie der Vogelmiere:
**milde Unterstützung bei Hautreizungen (als Auflage oder Bad)
**sanfte Ausleitung im Rahmen von Frühjahrskuren
**lindernd bei leichten Magen- und Darmbeschwerden
**In der Volksmedizin feuchter Mittelgebirgslagen wurde sie mitunter als „Reinigungskraut“ in Teemischungen für Frühjahr und Fastenzeit verwendet.
 
*'''Nutzpflanze:''' Die Quell-Sternmiere ist vor allem für Wildkräutersammler interessant, die feuchte Lebensräume erkunden. In naturnahen Gärten kann sie als feine Bodendeckerin an schattig-feuchten Standorten dienen, wo andere Kräuter kaum wachsen. Sie ist zudem ein wichtiges Element feuchter Krautfluren und ein zarter Hinweis auf lebendige Quellstandorte.
 
*'''Mythos und Geschichte:''' Die Quell-Sternmiere war nie eine Kult- oder Küchenpflanze im klassischen Sinn, wurde jedoch in alten Volksbräuchen mit der Reinigungskraft des Wassers in Verbindung gebracht. So wurde sie in manchen Gegenden als „Augenstern“ oder „Brunnenkraut“ bezeichnet, weil man glaubte, dass sie das Sehen schärfe, wenn man sich morgens mit ihrem Wasser das Gesicht wasche. Ihr zarter Wuchs inspirierte zahlreiche volkstümliche Namen wie „Quelllieb“ oder „Feenlichtkraut“. In Sagen galt sie als Pflanze, die den Wohnstätten der Wassergeister am nächsten sei.
 
*'''Magie und Brauchtum:''' In manchen Regionen legte man kleine Büschel Quell-Sternmiere unter das Kopfkissen, um „rein zu träumen“ oder „die Wahrheit zu finden“. Sie galt als Pflanze, die „lügende Herzen entlarvt“ – wohl durch ihre Verbindung mit klaren, sprudelnden Quellen. In alten Reinigungsritualen des Frühjahrs wurde sie zusammen mit Bachwasser verwendet, um Haus und Körper symbolisch zu reinigen. Die Sternmiere wurde auch als Schutzkraut für Kinder gesammelt, um „frisches Leben“ zu bringen.
 
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Die Quell-Sternmiere steht symbolisch für Sanftheit, Reinheit und innere Klärung. Sie wirkt auf das Hals- und Herzchakra, hilft beim Loslassen von alten Gedankenmustern und fördert das stille Spüren. Sie erinnert an die Qualität des Zuhörens, des Ankommens, des sich Verbinden mit dem Fließen.
 
 
→ Siehe auch: [[Instinktive Ernährung]], [[Die instinktive Sperre]]
__NOEDITSECTION__
__NOEDITSECTION__
[[Kategorie:Pflanzen]]
[[Kategorie:Essbare Pflanzen]]
[[Kategorie:Nelkengewächse]]
[[Kategorie:Wildpflanzen]]
[[Kategorie:Heilpflanzen]]

Version vom 3. August 2025, 09:26 Uhr

Quell-Sternmiere Stellaria alsine ist eine zarte, feuchtigkeitsliebende Wildpflanze mit kleinen weißen Blüten und kriechendem Wuchs, die bevorzugt an Quellen, Bachufern und schattigen Waldrändern wächst. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Stellaria alsine
Synonyme: Feuchte-Sternmiere, Bach-Sternmiere Quellkraut, Alsine media (veraltet).

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Nelkenähnliche Caryophyllidae
  • Ordnung: Caryophyllales
  • Familie: Nelkengewächse Caryophyllaceae
  • Unterfamilie: Alsinoideae
  • Gattung: Sternmieren Stellaria
  • Art: Quell-Sternmiere

Zur Gattung Stellaria gehören etwa 100 Arten, folgende sind in Deutschland heimisch:

  • Quell-Sternmiere Stellaria alsine

Große Sternmiere Stellaria holostea

  • Wasserdarm Stellaria aquatica
  • Dickblättrige Sternmiere Stellaria crassifolia
  • Gras-Sternmiere Stellaria graminea
  • Langblättrige Sternmiere Stellaria longifolia
  • Vogelmiere Stellaria media
  • Waldsternmiere Stellaria nemorum
  • Sumpf-Sternmiere Stellaria palustris
Quell-Sternmiere
Quell-Sternmiere, Stängel und Blatt
Quell-Sternmiere, Blüte

Beschreibung

  • Vorkommen: Europa, Nordafrika, Ostasien, Nordamerika; bis 2000 Meter.
  • Standorte: Nasse Waldwege, Gräben, Quellfluren, Fichtenmoorwälder; braucht sickernassen, kalkarmen und eher schwach sauren Lehmboden.

Kennzeichen: Zehn bis vierzig Zentimeter hohe, ausdauernde krautige Pflanze; Stängel am Grund niederliegend, dann aufsteigend, zuweilen flutend, schlaff, im unteren Teil vierkantig und an den Knoten wurzelnd; Blätter gegenständig, oval, spitz, am Grunde verschmälert, sitzend oder sehr kurz gestielt, bis zweieinhalb Zentimeter lang und fünf Millimeter breit; Blütenstand am Ende des Stängels mit wenigen Blüten, Blüte weiß, fünfzählig, unscheinbar; Blütezeit: Mai bis Juli; Frucht gelbgrüne, sich sechsteilig öffnende Kapsel.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Die ganze Pflanze im Frühjahr und Frühsommer.

Die Quell-Sternmiere ist eine zarte Pflanze, die jedoch manchmal in rasenartigen Beständen vorkommt und dann sehr ergiebig ist. Ihr Geschmack ist mild, leicht grün und wässrig, mit einer sehr feinen, fast neutralen Note. Sie ist weniger saftig als Vogelmiere, aber zarter als andere feuchte Standortspezialisten.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100 g essbarem Anteil
Wasser 87,0
Kohlenhydrate 3,5
Eiweiße 2,0
Fette 0,4
Rohfasern 2,8
Mineralstoffe 0,9
Vitamin C 30–45 mg

Besondere Inhaltsstoffe

Die Quell-Sternmiere enthält milde, aber wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe.

  • Saponine: schleimlösend, immunmodulierend
  • Flavonoide (z. B. Luteolin, Apigenin): antioxidativ, entzündungshemmend
  • Gerbstoffe: stoffwechselanregend, leicht adstringierend
  • Mineralien (v. a. Kalium, Silizium, Magnesium): bindegewebsstärkend, entwässernd

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Gattungsname Stellaria bedeutet „Sternchen“, in Anlehnung an die sternförmigen Blüten. Das Artepitheton „alsine“ wurde bereits in der Antike verwendet und bezeichnete damals allgemein zarte, feuchtigkeitliebende Kräuter. Im Deutschen verweist der Name „Quell-Sternmiere“ treffend auf ihren bevorzugten Standort an feuchten Quellstellen.
  • Heilkunde: In der traditionellen Heilkunde ist die Quell-Sternmiere weitgehend unbeachtet geblieben, vermutlich wegen ihrer Kleinwüchsigkeit und Seltenheit in nutzungsnahen Räumen. Dennoch kann man ihr aufgrund ihrer Inhaltsstoffe ähnliche Wirkungen zuschreiben wie der Vogelmiere:
    • milde Unterstützung bei Hautreizungen (als Auflage oder Bad)
    • sanfte Ausleitung im Rahmen von Frühjahrskuren
    • lindernd bei leichten Magen- und Darmbeschwerden
    • In der Volksmedizin feuchter Mittelgebirgslagen wurde sie mitunter als „Reinigungskraut“ in Teemischungen für Frühjahr und Fastenzeit verwendet.
  • Nutzpflanze: Die Quell-Sternmiere ist vor allem für Wildkräutersammler interessant, die feuchte Lebensräume erkunden. In naturnahen Gärten kann sie als feine Bodendeckerin an schattig-feuchten Standorten dienen, wo andere Kräuter kaum wachsen. Sie ist zudem ein wichtiges Element feuchter Krautfluren und ein zarter Hinweis auf lebendige Quellstandorte.
  • Mythos und Geschichte: Die Quell-Sternmiere war nie eine Kult- oder Küchenpflanze im klassischen Sinn, wurde jedoch in alten Volksbräuchen mit der Reinigungskraft des Wassers in Verbindung gebracht. So wurde sie in manchen Gegenden als „Augenstern“ oder „Brunnenkraut“ bezeichnet, weil man glaubte, dass sie das Sehen schärfe, wenn man sich morgens mit ihrem Wasser das Gesicht wasche. Ihr zarter Wuchs inspirierte zahlreiche volkstümliche Namen wie „Quelllieb“ oder „Feenlichtkraut“. In Sagen galt sie als Pflanze, die den Wohnstätten der Wassergeister am nächsten sei.
  • Magie und Brauchtum: In manchen Regionen legte man kleine Büschel Quell-Sternmiere unter das Kopfkissen, um „rein zu träumen“ oder „die Wahrheit zu finden“. Sie galt als Pflanze, die „lügende Herzen entlarvt“ – wohl durch ihre Verbindung mit klaren, sprudelnden Quellen. In alten Reinigungsritualen des Frühjahrs wurde sie zusammen mit Bachwasser verwendet, um Haus und Körper symbolisch zu reinigen. Die Sternmiere wurde auch als Schutzkraut für Kinder gesammelt, um „frisches Leben“ zu bringen.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Die Quell-Sternmiere steht symbolisch für Sanftheit, Reinheit und innere Klärung. Sie wirkt auf das Hals- und Herzchakra, hilft beim Loslassen von alten Gedankenmustern und fördert das stille Spüren. Sie erinnert an die Qualität des Zuhörens, des Ankommens, des sich Verbinden mit dem Fließen.


→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre