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'''Merk''' ''Berula erecta'' ist eine mehrjährige Wasser- und Sumpfpflanze aus der Familie der Doldenblütler. Sie gilt als essbare Wildpflanze mit hohem Wassergehalt. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost. | |||
Synonyme: Aufrechter Merk, Berle, Schmalblättriger Merk, Wassersellerie | |||
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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Berula erectum''<br> | |||
'''Synonyme:''' Aufrechter Merk, Berle, Schmalblättriger Merk, Wassersellerie, Wasserpetersilie, ''Sium erectum'' (veraltet), ''Berula angustifolia''. | |||
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*Ordnung: Doldenblütlerartige ''Apiales'' | *Ordnung: Doldenblütlerartige ''Apiales'' | ||
*Familie: Doldenblütler ''Apiaceae'' | *Familie: Doldenblütler ''Apiaceae'' | ||
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*Art: Aufrechter Merk | *Art: Aufrechter Merk | ||
Die Gattung ''Berula'' wurde früher als Teil von ''Sium'' geführt. Heute wird ''Berula erecta'' aufgrund genetischer und morphologischer Merkmale einer eigenständigen Gattung zugeordnet. | |||
===Beschreibung=== | ===Beschreibung=== | ||
*'''Vorkommen:''' Europa, westliches Asien, gemäßigte Zonen Amerikas, höhere Regionen der afrikanischen Tropen. | |||
*'''Standorte:''' Gewässerränder, aber auch flache Bäche und in Gräben; an nährstoffreichen Standorten, sandig-humose Schlammböden. | |||
Kennzeichen: Dreißig bis einhundert Zentimeter hohe, mehrjährige krautige Pflanze; Stängel stielrund und fein gerillt mit Ausläufern; gefiederte Blätter am oberen Teil der Pflanze länglich, Rand gesägt, die unteren eiförmig; weißen Dolden kurz gestielt, stehen scheinbar gegenständig; Früchte eiförmig, bräunlich. | *'''Kennzeichen:''' Dreißig bis einhundert Zentimeter hohe, mehrjährige krautige Pflanze; Stängel stielrund und fein gerillt mit Ausläufern; gefiederte Blätter am oberen Teil der Pflanze länglich, Rand gesägt, die unteren eiförmig; weißen Dolden kurz gestielt, stehen scheinbar gegenständig; Früchte eiförmig, bräunlich. | ||
Verwechslung: Ist mit dem Breitblättrigem Merk ''Sium latifolium'' möglich. Dieser besitzt einen kantig gefurchten Stängel und bildet keine Ausläufer, sondern nur sprossbürtige Wurzeln und hat breitere Fiederblätter. | *'''Verwechslung:''' Ist mit dem Breitblättrigem Merk ''Sium latifolium'' möglich. Dieser besitzt einen kantig gefurchten Stängel und bildet keine Ausläufer, sondern nur sprossbürtige Wurzeln und hat breitere Fiederblätter. | ||
===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ||
Sammelgut und Sammelzeit: Blätter im Frühjahr. | '''Sammelgut und Sammelzeit:''' Blätter im Frühjahr. | ||
Junge Blätter und Triebspitzen sind in kleinen Mengen roh essbar, ihr Geschmack ist mild-aromatisch und erinnert an [[Petersilie, echte|Petersilie]]. | |||
===Nährstoffe=== | |||
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! Nährstoff | |||
! Gehalt in Gramm<br>pro 100 g essbarem Anteil | |||
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===Besondere Inhaltsstoffe=== | |||
*'''Ätherische Öle:''' Der aromatische Geruch stammt von flüchtigen Terpenverbindungen. | |||
*'''Vitamin C:''' Der Gehalt ist im Vergleich zu anderen Wildpflanzen bemerkenswert. | |||
*'''Mineralstoffe:''' Enthält moderate Mengen an Kalium, Calcium und Magnesium. | |||
*'''Phenolische Verbindungen:''' Mögliche antimikrobielle und antioxidative Wirkung. | |||
===Wissenswertes=== | ===Wissenswertes=== | ||
*'''Namensgebung:''' Die Bezeichnung „Merk“ stammt vom mittelhochdeutschen „merche“, das sich auf die Ähnlichkeit zu Petersilie (lat. ''Petroselinum'') bezieht. Der wissenschaftliche Name ''Berula erecta'' bedeutet sinngemäß „aufrechter Berula“ – eine Anspielung auf den geraden Wuchs im Gegensatz zu verwandten, gebogenen Arten. | |||
*'''Heilkunde:''' In der Volksmedizin wurde der Merk als entwässerndes und harntreibendes Mittel genutzt. Wegen des hohen Wassergehalts galt er auch als kühlend. Heute ist seine therapeutische Verwendung selten, gelegentlich werden ihm entgiftende Eigenschaften nachgesagt. | |||
*'''Nutzpflanze:''' Der Merk ist als essbare Wildpflanze von regionaler Bedeutung. Besonders in England und Irland wurde er als „water parsnip“ traditionell genutzt. In ökologischen Gärten kann er als Randbepflanzung in Feuchtbiotopen dienen. Die Pflanze trägt zur Stabilisierung von Ufern bei und kann mit Sauerstoffanreicherung im Wasser zur Wasserreinigung beitragen. | |||
*'''Mythos und Geschichte:''' Bereits in mittelalterlichen Kräuterbüchern findet der Merk als Heil- und Speisepflanze Erwähnung. Aufgrund der Ähnlichkeit mit giftigen Doldenblütlern (wie Wasserschierling) wurde seine Verwendung aber mit Vorsicht empfohlen. | |||
*'''Magie und Brauchtum:''' Es gibt Hinweise auf eine Verwendung in alten Wassersegnungen und Quellritualen in keltisch geprägten Regionen. Der Merk galt in einigen Gegenden als „Pflanze der klaren Sicht“ – wohl wegen seines Bezuges zu Wasser und Reinigung. | |||
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Der Merk steht symbolisch für Reinigung, Durchlässigkeit und innere Klarheit. Auf energetischer Ebene wird er mit dem Wurzel- und Sakralchakra assoziiert. In meditativen Traditionen kann seine Nähe zum Wasser als Sinnbild für emotionale Klärung und Erdung dienen. | |||
→ Siehe auch: [[Doldenblütler in der Rohkost]], [[Instinktive Ernährung]], [[Die instinktive Sperre]] | |||
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Aktuelle Version vom 21. Juli 2025, 16:23 Uhr
Merk Berula erecta ist eine mehrjährige Wasser- und Sumpfpflanze aus der Familie der Doldenblütler. Sie gilt als essbare Wildpflanze mit hohem Wassergehalt. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Berula erectum
Synonyme: Aufrechter Merk, Berle, Schmalblättriger Merk, Wassersellerie, Wasserpetersilie, Sium erectum (veraltet), Berula angustifolia.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
- Ordnung: Doldenblütlerartige Apiales
- Familie: Doldenblütler Apiaceae
- Gattung: Berula
- Art: Aufrechter Merk
Die Gattung Berula wurde früher als Teil von Sium geführt. Heute wird Berula erecta aufgrund genetischer und morphologischer Merkmale einer eigenständigen Gattung zugeordnet.
Beschreibung
- Vorkommen: Europa, westliches Asien, gemäßigte Zonen Amerikas, höhere Regionen der afrikanischen Tropen.
- Standorte: Gewässerränder, aber auch flache Bäche und in Gräben; an nährstoffreichen Standorten, sandig-humose Schlammböden.
- Kennzeichen: Dreißig bis einhundert Zentimeter hohe, mehrjährige krautige Pflanze; Stängel stielrund und fein gerillt mit Ausläufern; gefiederte Blätter am oberen Teil der Pflanze länglich, Rand gesägt, die unteren eiförmig; weißen Dolden kurz gestielt, stehen scheinbar gegenständig; Früchte eiförmig, bräunlich.
- Verwechslung: Ist mit dem Breitblättrigem Merk Sium latifolium möglich. Dieser besitzt einen kantig gefurchten Stängel und bildet keine Ausläufer, sondern nur sprossbürtige Wurzeln und hat breitere Fiederblätter.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Sammelgut und Sammelzeit: Blätter im Frühjahr.
Junge Blätter und Triebspitzen sind in kleinen Mengen roh essbar, ihr Geschmack ist mild-aromatisch und erinnert an Petersilie.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100 g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 90,8 |
Kohlenhydrate | 2,4 |
Eiweiße | 1,3 |
Fette | 0,3 |
Rohfasern | 2,0 |
Mineralstoffe | 1,0 |
Vitamin C | 35 mg |
Besondere Inhaltsstoffe
- Ätherische Öle: Der aromatische Geruch stammt von flüchtigen Terpenverbindungen.
- Vitamin C: Der Gehalt ist im Vergleich zu anderen Wildpflanzen bemerkenswert.
- Mineralstoffe: Enthält moderate Mengen an Kalium, Calcium und Magnesium.
- Phenolische Verbindungen: Mögliche antimikrobielle und antioxidative Wirkung.
Wissenswertes
- Namensgebung: Die Bezeichnung „Merk“ stammt vom mittelhochdeutschen „merche“, das sich auf die Ähnlichkeit zu Petersilie (lat. Petroselinum) bezieht. Der wissenschaftliche Name Berula erecta bedeutet sinngemäß „aufrechter Berula“ – eine Anspielung auf den geraden Wuchs im Gegensatz zu verwandten, gebogenen Arten.
- Heilkunde: In der Volksmedizin wurde der Merk als entwässerndes und harntreibendes Mittel genutzt. Wegen des hohen Wassergehalts galt er auch als kühlend. Heute ist seine therapeutische Verwendung selten, gelegentlich werden ihm entgiftende Eigenschaften nachgesagt.
- Nutzpflanze: Der Merk ist als essbare Wildpflanze von regionaler Bedeutung. Besonders in England und Irland wurde er als „water parsnip“ traditionell genutzt. In ökologischen Gärten kann er als Randbepflanzung in Feuchtbiotopen dienen. Die Pflanze trägt zur Stabilisierung von Ufern bei und kann mit Sauerstoffanreicherung im Wasser zur Wasserreinigung beitragen.
- Mythos und Geschichte: Bereits in mittelalterlichen Kräuterbüchern findet der Merk als Heil- und Speisepflanze Erwähnung. Aufgrund der Ähnlichkeit mit giftigen Doldenblütlern (wie Wasserschierling) wurde seine Verwendung aber mit Vorsicht empfohlen.
- Magie und Brauchtum: Es gibt Hinweise auf eine Verwendung in alten Wassersegnungen und Quellritualen in keltisch geprägten Regionen. Der Merk galt in einigen Gegenden als „Pflanze der klaren Sicht“ – wohl wegen seines Bezuges zu Wasser und Reinigung.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Der Merk steht symbolisch für Reinigung, Durchlässigkeit und innere Klarheit. Auf energetischer Ebene wird er mit dem Wurzel- und Sakralchakra assoziiert. In meditativen Traditionen kann seine Nähe zum Wasser als Sinnbild für emotionale Klärung und Erdung dienen.
→ Siehe auch: Doldenblütler in der Rohkost, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre