Borretsch: Unterschied zwischen den Versionen
(Kategorien hinzugefügt.) |
KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 88: | Zeile 88: | ||
→ Siehe auch: [[Instinktive Ernährung]], [[Instinktive Ernährung]], [[Die instinktive | → Siehe auch: [[Instinktive Ernährung]], [[Instinktive Ernährung]], [[Die instinktive Sperre]] | ||
__NOEDITSECTION__ | __NOEDITSECTION__ | ||
[[Kategorie:Pflanzen]] | [[Kategorie:Pflanzen]] |
Aktuelle Version vom 8. Juni 2025, 16:39 Uhr
Borretsch Borago officinalis ist eine krautige Pflanze mit behaarten Blättern und sternförmigen, blauen Blüten, deren gurkenartiger Geschmack roh geschätzt wird. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Borago officinalis
Synonyme: Augenzier, Blauhimmelstern, Borasch, Borgel, Burisbüäh, Gegenfraßbleaml, Gurkenkönigsfreund, Gurkenkraut, Herzblume, Herzfreude, Himmelsstern, Liebäuglein, Porich, Wohlgemut(kraut).
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
- Ordnung: Boraginales
- Familie: Rauhblattgewächse Boraginaceae
- Gattung: Borretsch Borago
- Art: Borretsch
Beschreibung
- Vorkommen: Fast ganz Europa, in Mitteleuropa nur verwildert; bis etwa 1800 Meter.
- Standorte: In Gärten, auf Schutthalden.
- Kennzeichen: Zwanzig bis sechzig Zentimeter hohe Pflanze; einjährig; ganze Pflanze rauhhaarig; Stängel hohl, rauh; Blätter eiförmig, zugespitzt, mehr oder weniger gebuchteter Rand, wechselständig, die unteren gestielt, die oberen sitzend, mit eingezogener Basis; Blüten blau, bis fünfundzwanzig Zentimeter lang, etwas nickend, fünf Kronblätter, verwachsen, mit flach ausgebreiteten Zipfeln, Staubbeutel in einem zentralen, spitzen, schwarzvioletten Kegel, Blütenstand locker, beblättert, in Doppelwickel angeordnet, Staubbeutel manchmal eine schwarzviolette, herausragende Säule bildend, Fruchtblätter braun und stumpf; Blütezeit: Juni bis August; Frucht Nüsschen, vier einsamige, runzlige Teilfrüchte mit kleinen Anhängseln, die von Ameisen gefressen werden und so die Samen verschleppen; Pfahlwurzel.
- Verwechslung: Mit anderen Rauhblattgewächsen wie dem Natternkopf Echium vulgare oder der Gemeinen Ochsenzunge Anchusa officinalis, die genauso verwendet werden.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Sammelgut und Sammelzeit: Die ganze Pflanze von Juni bis September.
Die jungen Blätter schmecken gurkenartig, sind aber oft stark behaart, was sie beim rohen Verzehr etwas rau erscheinen lässt. Am besten nutzt man zarte, frisch ausgetriebene Blätter oder die auffällig blau-violetten Blüten, die mild und angenehm schmecken.
Lagerung/Haltbarkeit: Frisch geerntete Blätter und Blüten sind empfindlich und sollten möglichst sofort verwendet werden. Kurzzeitig im Kühlschrank lagerbar, Blätter welken rasch. Trocknung mindert Geschmack und Wirkung erheblich.
Hinweis: Aufgrund des Gehalts an Pyrrolizidinalkaloiden wird empfohlen, Borretsch nur gelegentlich und in moderaten Mengen roh zu konsumieren. Die Verwendung der Blüten ist unbedenklicher als die von Blättern.
Kultur im eigenen Garten: Die Aussaat erfolgt im Frühjahr an Ort und Stelle, Selbstaussaat ist möglich. Der Borretsch gedeiht am besten auf kalkhaltigen, lehmig-sandigen, nährstoffreichen Böden. Er soll von Kohlrabi und Kohlpflanzen Schädlinge abhalten können.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 93,0 |
Kohlenhydrate | 2,1 |
Eiweiße | 1,8 |
Fette | 0,7 |
Rohfasern | 0,9 |
Mineralstoffe | 0,9 |
Besondere Inhaltsstoffe
Borretsch ist reich an sekundären Pflanzenstoffen, ätherischem Öl und Schleimstoffen. Einige Wirkstoffe (insbesondere PA) sind jedoch umstritten:
- Gamma-Linolensäure (GLA): entzündungshemmend, hormonregulierend (v. a. im Samenöl)
- Schleimstoffe: reizlindernd, entzündungshemmend für Schleimhäute
- Flavonoide (z. B. Hyperosid): antioxidativ, gefäßschützend
- Pyrrolizidinalkaloide: potenziell lebertoxisch – nur in geringen Mengen empfehlenswert
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Name ist vom lateinischen borago oder vom spätlateinischen borra = Gewebe aus rauher Wolle abgeleitet. Ursprünglich aber aus dem arabischen abo rag = Vater des Schweißes. Gelegentlich wird Borretsch aber auch auf das keltische Wort borrach (= Mut) zurückgeführt. Der Artname officinalis weist auf die medizinische Nutzung hin.
- Heilkunde: Die Wirkung wird als abführend, blutreinigend, harntreibend und schweißtreibend beschrieben.
Durch den hohen Schleimstoffgehalt hat der Borretsch eine kühlende und lösende Wirkung. Er ist ein gutes Mittel um Harnsäure auszuleiten und innere Entzündungen günstig zu beeinflussen. Auch bei Hypochondrie, bei Entzündungen von Brust- und Bauchfell und bei beginnendem Gelenkrheumatismus wird der Borretsch empfohlen. Das Kraut soll auch bei seelischen Leiden, bei Schwermut und Traurigkeit helfen. Heute ist vor allem das Borretschöl von Bedeutung. Es wirkt sich positiv auf den Fettstoffwechsel aus und wird versuchsweise wie das Nachtkerzenöl gegen Neurodermitis eingesetzt. Ein Borretschaufguss als Kompresse aufgelegt, erfrischt müde Augen.
- Nutzpflanze: Borretsch ist eine hervorragende Bienen- und Insektenpflanze. In Gärten wird er als Begleitpflanze für Erdbeeren, Tomaten und Gurken genutzt.
- Mythos und Geschichte: Bei den Römern und Griechen war der Borretsch unbekannt. Vermutlich wurde er erst während des Mittelalters von den Arabern in Spanien kultiviert, wo er an feuchten Orten häufig wild vorkommt.
- Magie und Brauchtum: Geschlecht: maskulin; Planet: Jupiter; Element: Luft; Magische Kräfte: Mut, übersinnliche Fähigkeiten.
Borretsch wurde in alten Ritualen als Schutz- und Klärungskraut verwendet. Man glaubte, dass seine Blüten Melancholie und Trübsinn vertreiben und neue Lebensfreude bringen. In Liebeszaubern sollte er Mut zur Bindung stärken.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Borretsch steht für Mut, Klarheit und Herzensöffnung. Er wirkt auf das Herzchakra und symbolisiert die Fähigkeit, mit offenem Herzen zu handeln. Gleichzeitig unterstützt er den emotionalen Ausdruck und die Überwindung von innerem Rückzug.
→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre