Natternkopf

Aus Rohkost-Wiki
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Wissenschaftliche Namen: Echium vulgare
Synonyme: Blauer Hans.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Boraginales
  • Familie: Rauhblattgewächse Boraginaceae
  • Gattung: Natternkopf Echium
  • Art: Natternkopf
Natternkopf, ganze Pflanze
Natternkopf, Stängel
Natternkopf, Grundblätter
Natternkopf, Blatt
Natternkopf, Blüte

Beschreibung

Blütezeit: Juni bis September.

Vorkommen: Fast ganz Europa, Kleinasien, bis 2000 Meter; Wegraine, an Bahndämmen und auf Schuttplätzen, seltener in Halbtrockenrasen; liebt trockenen, steinigen Boden; häufig.

Kennzeichen: Zwanzig bis einhundert Zentimeter hohe, zweijährige Pflanze; Stängel aufrecht, selten ästig, dunkelrot gefleckt, mit stechenden Haaren besetzt, die auf weißlichen oder bräunlichen Knöpfchen sitzen; Blätter borstig-steifhaarig, länglich, die sich allmählich in den Stiel verschmälernden Grundblätter in einer Rosette, Stängelblätter sitzend oder stängelumfassend; Blüten locker beblättert, erst rötlich, dann blau, fünfspaltiger Kelch, Krone zweilippig, Staubblätter und zweispaltiger Griffel ragen aus der Blüte heraus; dreikantige, rauhe, an den Kanten gezähnte Früchtchen; Pfahlwurzel bis zweieinhalb Meter tief.

Verwechslung: Ist mit anderen Rauhblattgewächsen wie Borretsch Borago officinalis und der Gewöhnlichen Ochsenzunge Anchusa officinalis möglich, die aber genauso verwendet werden können.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: junge Blätter April bis Juni, Blüten von Juni bis September, Stängelspitzen und Blätter von April bis Juli.

Der Geschmack ist gurkenähnlich, mild würzig, leicht zusammenziehend, aromatisch.

Wissenswertes

Namensgebung: Der Name Natternkopf bezieht sich auf die Blütenform. Besonders die herausragenden Staubgefäße erinnern an eine Schlangenzunge: griechisch echis = Natter.

Nutzpflanze: Die jungen Blätter wurden als spinatartiges Gemüse verwendet, aus den Wurzeln ein roter Farbstoff gewonnen.

Mythos/Geschichte: In der Antike galt der Natternkopf als Mittel gegen Schlangenbisse. Ein gewisser Alkibius soll mit dieser Pflanze einen Natternbiss geheilt haben. Emma Zimmerer schreibt in ihrem Kräutersegen (1896): Der Natternkopf kann so recht als Bild ungezierter, rauher Rechtschaffenheit und Biederkeit gelten…

Magie/Brauchtum: Am Johannistag (24.Juli) vor Sonnenaufgang gepflückter Natternkopf vertreibt die Mäuse aus dem Haus. Der auf der Brust getragene Natternkopf gibt einen guten Atem. In Tirol heißt es, der Genuss von Natternkopf würde unkeusch machen. Die Pflanze gehört in manchen Gegenden der Oberpfalz ins Kräuterbüschel an Maria Himmelfahrt (15.August).