Blutwurz: Unterschied zwischen den Versionen

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*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Blutwurz steht für Stabilität, Integrität und Schutz. Ihre Wurzel verbindet mit dem Wurzelchakra, stärkt die körperliche Basis, bringt Klarheit und hilft, „sich selbst zusammenzuhalten“. Spirituell symbolisiert sie die Kraft der Verdichtung: Konzentration auf das Wesentliche, Abschluss von Verletzungen, Wiedererlangen der inneren Stärke.In Ritualen wurde sie zum "Versiegeln" blutender Seelenanteile oder zur Stärkung nach Trauer eingesetzt.
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Blutwurz steht für Stabilität, Integrität und Schutz. Ihre Wurzel verbindet mit dem Wurzelchakra, stärkt die körperliche Basis, bringt Klarheit und hilft, „sich selbst zusammenzuhalten“. Spirituell symbolisiert sie die Kraft der Verdichtung: Konzentration auf das Wesentliche, Abschluss von Verletzungen, Wiedererlangen der inneren Stärke.In Ritualen wurde sie zum "Versiegeln" blutender Seelenanteile oder zur Stärkung nach Trauer eingesetzt.
→ Siehe auch: [[Rosengewächse in der Rohkost]], [[Instinktive Ernährung]]
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[[Kategorie:Pflanzen]]
[[Kategorie:Essbare Pflanzen]]
[[Kategorie:Rosengewächse]]
[[Kategorie:Wildpflanzen]]
[[Kategorie:Heilpflanzen]]

Aktuelle Version vom 8. Juni 2025, 16:25 Uhr

Blutwurz Potentilla erecta ist eine niedrig wachsende Rosengewächspflanze mit unscheinbaren gelben Blüten und gerbstoffreicher Wurzel, die traditionell medizinisch genutzt wird. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Potentilla erecta
Synonyme: Birkwurz, Blutbrech, Blutkraut, Buchwehwurzen, Christuskrone, Dermendill, Dilledapp, Düwelsabbiß, Fingerkraut, Roter Günsel, Mooreckel, Natternwurz, Rotwurz, Ruhrwurz, Siebenfinger, Tarpentill, Tormentill.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Rosenartige Rosales
  • Familie: Rosengewächse Rosaceae
  • Unterfamilie: Rosoideae
  • Gattung: Fingerkräuter Potentilla
  • Art: Blutwurz

Die Gattung Potentilla umfasst etwa fünfhundert Arten. Dazu gehören ebenfalls:

Beschreibung

  • Vorkommen: Europa, bis 2400 Meter.
  • Standorte: Lichte Laubwälder, Mischwälder, Nadelforste, Heiden, trockenen Wiesen, Flachmoore; liebt Böden, die wenigstens zeitweise feucht sind; kalkscheu; zeigt oberflächliche Bodenversauerung an; Magerkeitsanzeiger.
  • Kennzeichen: Zehn bis vierzig Zentimeter hohe, mehrjährige, krautige Pflanze. Stängel niederliegend bis aufrecht, dünn, verzweigt, beblättert; Grundblätter lang gestielt, dreizählig; Stängelblätter sitzend oder kurz gestielt, fünfzählig, gezähnt, mit handförmig eingeschnittenen Nebenblättern; Blüten gelb, einzeln auf langen Stielen, mit vierteiligem Außenkelch, vier Kelchblättern, vier Blütenblättern, fünfzehn bis zwanzig Staubblättern; Blütezeit: Juni bis Oktober; Frucht einsamige Nüsschen; Wurzelstock kurz, dick, verholzt, unregelmäßig knollig, außen braun, im Bruch blutrot werdend.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Wurzelstock März bis April, Blätter und Blüten während der Vegetationszeit, Samen von Juli bis September.

In der Rohkost ist die Blutwurz selten in Verwendung, da sie geschmacklich sehr herb und stark zusammenziehend wirkt. Die Wurzel (Rhizom) kann frisch gekaut werden, wobei sich ein intensiv adstringierender, leicht bitterer Geschmack entfaltet. Sie wird instinktiv meist nur in kleinsten Mengen akzeptiert – vergleichbar mit einem Notfallmittel oder einer impulsiven Selbstmedikation.
Die frischen Blüten sind mild und angenehm im Geschmack und können vereinzelt roh genossen werden. Blätter sind faserig und eher neutral im Aroma.

Lagerung/Haltbarkeit: Frisch ausgegrabene Wurzeln sind kühl und trocken gelagert einige Wochen haltbar, verlieren dabei aber an Wirkstoffdichte. Getrocknet kann die Wurzel über ein Jahr aufbewahrt und z. B. pulverisiert verwendet werden.

Kultur im eigenen Garten: Die Blutwurz braucht saure Böden in sonniger oder leicht schattiger Lage. Die Vermehrung erfolgt durch Aussaat oder Teilung im Herbst oder Frühjahr.

Besondere Inhaltsstoffe

Die Blutwurz ist eine der gerbstoffreichsten heimischen Pflanzen. Ihre medizinisch wirksamen Inhaltsstoffe konzentrieren sich in der Wurzel:

  • Gerbstoffe (v. a. Agrimoniin): stark adstringierend, blutstillend, entzündungshemmend
  • Triterpene (z. B. Tormentillol): wundheilungsfördernd, leicht antimikrobiell
  • Flavonoide (z. B. Quercetin): antioxidativ, kapillarstabilisierend
  • Phenolcarbonsäuren (z. B. Ellagsäure): antioxidativ, leberschützend

Wissenswertes

  • Namensgebung: Die lateinischen Namen der Pflanze weisen auf ihre heilkräftige Wirkung hin. Potentilla stammt vom lateinischen potens = mächtig, kräftig ab, der Artname erecta bedeutet aufrecht. Der seit dem Mittelalter allgemein gebräuchliche Apothekernamen Tormentill enthält das lateinische Wort tormen = Kolik. Der deutsche Name kommt von der blutroten Farbe des Wurzelstocks nach dem Bruch.
  • Heilkunde: Die Wirkung wird als adstringierend, blutstillend und narbenbildend beschrieben.
    Blutwurz zählt zu den klassischen Heilpflanzen der europäischen Volksmedizin. Die Wurzel wurde innerlich gegen Durchfall, Ruhr, Zahnfleischentzündungen und Magen-Darm-Entzündungen eingesetzt. Äußerlich fand sie bei schlecht heilenden Wunden, Ekzemen und als Gurgelmittel Verwendung. Die Wirkung beruht auf ihrer stark zusammenziehenden (adstringierenden) Eigenschaft.
    Im Mittelalter galt sie als wunderkräftiges Heilmittel bei Schmerzen verschiedenster Art. Adamus Lonicerus beschreibt die Pflanze sehr ausführlich und setzt sie gegen die Ruhr ein.
    In neuerer Zeit wurde die Blutwurz wegen ihres Gerbstoffgehaltes gegen Darmkatarrh, Durchfall, Blutungen, Entzündungen im Mundbereich und Verbrennungen gebraucht. Für Drogenextrakte wurden inzwischen außer bakterien- und virenhemmenden Eigenschaften auch blutdrucksenkende, antiallergische und immunstimulierende Effekte nachgewiesen.
  • Nutzpflanze: Blutwurz ist keine Nutzpflanze im klassischen Sinne, wurde aber traditionell in Hausgärten oder Klostergärten als Heilmittel angebaut. In der Likörherstellung dient das Rhizom als aromatisierende Komponente (z. B. im bayerischen „Blutwurz-Schnaps“).
    Der Wurzelstock wurde zum Gerben und zur Tintenherstellung verwendet.
  • Mythos/Geschichte: Verschiedene Sagen erzählen von der großen Heilkraft der Pflanze gegen die Pest. So soll im badischen Wiesental, als dort Mitte des 14.Jh. die Pest wütete, ein Vogel vom Himmel gekommen sein und gepfiffen haben: Esst Tormentill und Bibernell, sterbt nicht so schnell.
    Blutwurz wurde den Schlachtern als Schutzpflanze mitgegeben – gegen äußeres wie inneres „Verbluten“.
  • Magie/Brauchtum: Die fünf Zacken der Blätter stehen für Liebe, Geld, Gesundheit, Macht und Weisheit, und daher wird derjenige, der die Pflanze trägt, mit diesen Attributen gesegnet. Man hängt die Blutwurz auch zum Schutz an der Tür auf. Wenn man Blutwurz bei sich trägt, ist man in der Lage, die richtigen Worte zu finden, und der Zauber sorgt normalerweise dafür, dass Bitten gewährt werden. In Hessen holte man am Himmelfahrtsmorgen Blutwurz zusammen mit Bachnelkenwurz und Gewöhnlicher Nelkenwurz als heilsames "Gekräuter" für das Vieh.
    Vor Reisen oder Kampf wurde ein Stück Wurzel mitgeführt.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Blutwurz steht für Stabilität, Integrität und Schutz. Ihre Wurzel verbindet mit dem Wurzelchakra, stärkt die körperliche Basis, bringt Klarheit und hilft, „sich selbst zusammenzuhalten“. Spirituell symbolisiert sie die Kraft der Verdichtung: Konzentration auf das Wesentliche, Abschluss von Verletzungen, Wiedererlangen der inneren Stärke.In Ritualen wurde sie zum "Versiegeln" blutender Seelenanteile oder zur Stärkung nach Trauer eingesetzt.


→ Siehe auch: Rosengewächse in der Rohkost, Instinktive Ernährung