Seitling, Kräuter-: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 26. August 2025, 01:15 Uhr
Der Kräuter-Seitling Pleurotus eryngii ist ein wohlschmeckender Speisepilz aus der Familie der Seitlingsverwandten. Er gilt als besonders aromatisch und ist neben dem Austern-Seitling einer der bedeutendsten Kulturpilze.
Wissenschaftliche Namen: Pleurotus eryngii
Synonyme: Brauner Kräuterseitling, Laserkrautseitling, Königsausternpilz, Fenchelseitling, Eringium-Seitling.
Systematik
- Reich: Pilze Fungi
- Unterreich: Dikarya
- Abteilung: Basidienpilze Basidiomycota
- Unterabteilung: Ständerpilze Basidiomycetes syn. Agaricomycotina
- Klasse: Agaricomycetes
- Unterklasse: Hutpilze Agaricomycetidae
- Ordnung: Blätterpilze Agaricales
- Familie: Seitlingsartige Pleurotaceae
- Gattung: Seitlinge Pleurotus
- Art: Kräuter-Seitling
Die Gattung Pleurotus umfasst weltweit etwa 30 Arten. Die meisten gelten als essbar. Folgende Arten kommen in Europa vor:
- Beschleierter Pappel- oder Espen-Seitling Pleurotus calyptratus
- Rillstieliger Seitling Pleurotus cornucopiae
- Beringter oder Berindeter Seitling Pleurotus dryinus
- Kräuter-Seitling Pleurotus eryngii
- Austern-Seitling Pleurotus ostreatus
- Lungen-Seitling oder Sommer-Austern-Seitling Pleurotus pulmonarius
Beschreibung
- Vorkommen: Europa; auf Wurzeln des Feld-Mannstreu Eryngium campestre, eines Doldenblütlers; Sommer bis Herbst, kultiviert ganzjährig.
- Merkmale:
- Hut: zwei bis fünfzehn Zentimeter im Durchmesser, hellbraun bis graubraun, feinfilzig, Hutrand lang heruntergebogen bis eingerollt, leicht wellig; Lamellen jung weißlich, ältere gelblich bis orange, am Stiel herablaufend; Stiel weißlich, seitlich sitzend, in der Mitte verdickt
- Lamellen: weiß, später graugelblich, stark herablaufend, entfernt stehend, weich, zum Stiel mit Querverbindungen
- Stiel: weiß oder hell-beige, in der Mitte verdickt
- Fleisch: weiß, dick, fest
- Sporenpulver: weiß.
- Verwechslung: Der Kräuter-Seitling kann mit anderen Seitlings-Arten verwechselt werden.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Der Geruch des Kräuer-Seitlings ist pilzartig, sein Fleisch weiß, fest und bei Bedarf mild im Geschmack.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100g essbarem Anteil |
Wasser | 87,0 |
Kohlenhydrate | 6,0 |
Eiweiße | 3,6 |
Fette | 0,3 |
Rohfasern | 2,8 |
Mineralstoffe | 1,1 |
Vitamin D₂ | 0,4 – 5,0 µg (abhängig von UV-Exposition) |
Hinweis: Der Vitamin-D₂-Gehalt erhöht sich deutlich, wenn die Pilze nach der Ernte Sonnenlicht oder UV-Strahlung ausgesetzt werden.
Besondere Inhaltsstoffe
- Ergosterol – Vorstufe von Vitamin D₂.
- Lovastatin – cholesterinsenkende Substanz, ähnlich wie im Austern-Seitling.
- Polysaccharide – immunstimulierend, teilweise antitumoral beschrieben.
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Gattungsname Pleurotus bedeutet „seitlich stehend“, während der Artname eryngii auf die enge Verbindung zur Pflanzengattung Eryngium (Mannstreu, Doldenblütler) verweis, an deren Wurzeln er gerne wächst.
- Ökologie: Der Kräuter-Seitling ist ein schwacher Parasiten- und Saprobiontenpilz, der bevorzugt auf abgestorbenen Wurzeln von Doldenblütlern wächst. Die Kultur des Kräuter-Seitlings erfolgt auf Heuballen oder Strohhäcksel.
- Heilkunde: Der Kräuter-Seitling gehört zu den sogenannten Heil- oder Vitalpilzen. In Asien wird er traditionell zur Senkung des Cholesterinspiegels und zur Unterstützung des Immunsystems verwendet.
- Mythos und Geschichte: In der traditionellen Mittelmeer-Küche galt er als Delikatesse und wird auch heute als „Königsausternpilz“ besonders geschätzt.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Durch seine feste Struktur und Verbindung zu den stacheligen Doldenblütlern wird er symbolisch mit Stärke, Schutz und Standhaftigkeit assoziiert.
→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre