Hartriegel, blutroter: Unterschied zwischen den Versionen

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Wissenschaftliche Namen: ''Cornus sanguinea''<br>
'''Blutroter Hartriegel''' ''Cornus sanguinea'' ist ein in Europa weit verbreiteter Wildstrauch mit auffällig rot gefärbten Zweigen und schwarzen Steinfrüchten. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Synonyme: Roter Hartriegel, Rotes Beinholz, Hundsbeere, Roter Hornstrauch.
 
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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Cornus sanguinea''<br>
'''Synonyme:''' Roter Hartriegel, Rotes Beinholz, Hundsbeere, Roter Hornstrauch.


===Systematik===
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*Gattung: Hartriegel ''Cornus''
*Gattung: Hartriegel ''Cornus''
*Art: Blutroter Hartriegel
*Art: Blutroter Hartriegel
Die Gattung ''Cornus'' umfasst etwa 30–60 Arten, die [[Kornelkirsche]] ist die einzige Art mit nennenswert essbaren Früchten.


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===Beschreibung===
===Beschreibung===
Blütezeit: Mai bis Juni.
*'''Vorkommen:''' Europa, Kleinasien.


Vorkommen: Europa, Kleinasien; Waldränder, Hecken, Gebüsche, an Rändern von Fließgewässern; bevorzugt kalkhaltige Böden.
*'''Standorte:''' Waldränder, Hecken, Gebüsche, an Rändern von Fließgewässern; bevorzugt kalkhaltige Böden.


Kennzeichen: Ein bis vier Meter hoher Strauch; Rinde zunächst rotbraun mit Längs- und Querrissen, Zweige blutrot; Blätter gegenständig, eiförmig, zugespitzt, ganzrandig; Blüten weiß, in schirmartigen Blütendolden an den Enden der Zweige, duftend; Steinfrüchte erbsengroß, schwarz-violett, weiß punktiert.<br>An schattigen Orten kann sich der Hartriegel auch ohne Blüten und Früchte vermehren, indem er bewurzelte Triebe bildet.
*'''Kennzeichen:''' Ein bis vier Meter hoher Strauch; Rinde zunächst rotbraun mit Längs- und Querrissen, Zweige blutrot; Blätter gegenständig, eiförmig, zugespitzt, ganzrandig; Blüten weiß, in schirmartigen Blütendolden an den Enden der Zweige, duftend; Blütezeit: Mai bis Juni; Steinfrüchte erbsengroß, schwarz-violett, weiß punktiert.<br>An schattigen Orten kann sich der Hartriegel auch ohne Blüten und Früchte vermehren, indem er bewurzelte Triebe bildet.


Verwechslung: Ist mit der [[Kornelkirsche]] und der [[Traubenkirsche, gewöhnliche|Gewöhnlichen Traubenkirsche]] vor der Blüte und der Ausbildung von Früchten möglich.
*'''Verwechslung:''' Ist mit der [[Kornelkirsche]] und der [[Traubenkirsche, gewöhnliche|Gewöhnlichen Traubenkirsche]] vor der Blüte und der Ausbildung von Früchten möglich.


===Rohkosttipps und Erfahrungen===
===Rohkosttipps und Erfahrungen===
Sammelgut und Sammelzeit: Reife Früchte von August bis Oktober.
'''Sammelgut und Sammelzeit:''' Reife Früchte von August bis Oktober.
 
Die schwarz-violetten Früchte enthalten viele Gerbstoffe und schmecken herb bis bitter. Instinktiv werden sie nur selten angenommen, gelegentlich im vollreifen Stadium. Bei Überreife kann ein leichter Duft entstehen. Der harte Kern sollte nicht mitverzehrt werden.  


Die Früchte haben einen leicht säuerlichen Geschmack.
===Besondere Inhaltsstoffe===
Die Früchte und Blätter des Hartriegels enthalten eine Vielzahl von sekundären Pflanzenstoffen:
*'''Gerbstoffe:''' wirken zusammenziehend, fördern Wundheilung 
*'''Anthocyane:''' antioxidative Farbstoffe in der Fruchtschale 
*'''Flavonoide:''' unterstützen Gefäße und Immunsystem 
*'''Cornin (Iridoidglykosid):''' bitterstoffartige Verbindung 
*'''Vitamin C:''' stärkt das Immunsystem, schützt Zellen 


===Wissenswertes===
===Wissenswertes===
Namensgebung: "Blutrot" bezieht sich auf die roten Blätter im Herbst und dem harten, teilweise auch roten Holz der Äste.
*'''Namensgebung:''' ''Sanguinea'' leitet sich vom lateinischen ''sanguis'' (Blut) ab und bezieht sich auf die rötliche Herbstfärbung der Zweige.
 
*'''Heilkunde:''' Die Wirkung wird als schmerz- und blustillend beschrieben.<br>Traditionell wurden Früchte und Rinde wegen der Gerbstoffe bei Durchfall und Entzündungen verwendet. Auch als Umschlag bei Hautproblemen genutzt. Heute kaum noch medizinisch verwendet.
 
*'''Nutzpflanze:''' Bedeutend als ökologischer Heckenstrauch für Wildtiere, vor allem als Vogelnährgehölz.<br>Wegen des hohen Fettgehaltes der Früchte dienten diese früher der Seifenherstellung. Das harte, zähe Holz wurde für Flechtwerk und Drechselarbeiten verwendet.
 
*'''Mythos und Geschichte:''' In alten Heckenlandschaften galt der Hartriegel als Schutzpflanze. Er wurde häufig zur Abgrenzung von Grundstücken gepflanzt. In einigen Regionen wurde er wegen seiner dunklen Früchte als „Hexenstrauch“ gefürchtet.
 
*'''Magie und Brauchtum:''' Der Hartriegel galt im Volksglauben als schützender Strauch. Aus seinen Zweigen wurden Wünschelruten und Schutzamulette gefertigt. Rituell wurde er zur Abwehr von Unheil gepflanzt.
 
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Symbolisiert Reinigung, Schutz und Übergang. Der bittere Geschmack verweist auf das Loslassen und Reinigen von Belastendem. Energetisch dem Wurzel- bis Herzchakra zugeordnet.


Heilkunde: Die Wirkung wird als schmerz- und blustillend beschrieben.


Nutzpflanze: Wegen des hohen Fettgehaltes der Früchte dienten diese früher der Seifenherstellung. Das harte, zähe Holz wurde für Flechtwerk und Drechselarbeiten verwendet.
→ Siehe auch: [[Instinktive Ernährung]], [[Die instinktive Sperre]]
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[[Kategorie:Pflanzen]]
[[Kategorie:Essbare Pflanzen]]
[[Kategorie:Wildpflanzen]]
[[Kategorie:Wildfrüchte]]
[[Kategorie:Heilpflanzen]]
[[Kategorie:Hartriegelgewächse]]

Aktuelle Version vom 15. Juni 2025, 07:57 Uhr

Blutroter Hartriegel Cornus sanguinea ist ein in Europa weit verbreiteter Wildstrauch mit auffällig rot gefärbten Zweigen und schwarzen Steinfrüchten. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Cornus sanguinea
Synonyme: Roter Hartriegel, Rotes Beinholz, Hundsbeere, Roter Hornstrauch.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Hartriegelartige Cornale
  • Familie: Hartriegelgewächse Cornaceae
  • Gattung: Hartriegel Cornus
  • Art: Blutroter Hartriegel

Die Gattung Cornus umfasst etwa 30–60 Arten, die Kornelkirsche ist die einzige Art mit nennenswert essbaren Früchten.

Roter Hartriegel
Roter Hartriegel, Blatt und Blütenstand
Roter Hartriegel, Früchte

Beschreibung

  • Vorkommen: Europa, Kleinasien.
  • Standorte: Waldränder, Hecken, Gebüsche, an Rändern von Fließgewässern; bevorzugt kalkhaltige Böden.
  • Kennzeichen: Ein bis vier Meter hoher Strauch; Rinde zunächst rotbraun mit Längs- und Querrissen, Zweige blutrot; Blätter gegenständig, eiförmig, zugespitzt, ganzrandig; Blüten weiß, in schirmartigen Blütendolden an den Enden der Zweige, duftend; Blütezeit: Mai bis Juni; Steinfrüchte erbsengroß, schwarz-violett, weiß punktiert.
    An schattigen Orten kann sich der Hartriegel auch ohne Blüten und Früchte vermehren, indem er bewurzelte Triebe bildet.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Reife Früchte von August bis Oktober.

Die schwarz-violetten Früchte enthalten viele Gerbstoffe und schmecken herb bis bitter. Instinktiv werden sie nur selten angenommen, gelegentlich im vollreifen Stadium. Bei Überreife kann ein leichter Duft entstehen. Der harte Kern sollte nicht mitverzehrt werden.

Besondere Inhaltsstoffe

Die Früchte und Blätter des Hartriegels enthalten eine Vielzahl von sekundären Pflanzenstoffen:

  • Gerbstoffe: wirken zusammenziehend, fördern Wundheilung
  • Anthocyane: antioxidative Farbstoffe in der Fruchtschale
  • Flavonoide: unterstützen Gefäße und Immunsystem
  • Cornin (Iridoidglykosid): bitterstoffartige Verbindung
  • Vitamin C: stärkt das Immunsystem, schützt Zellen

Wissenswertes

  • Namensgebung: Sanguinea leitet sich vom lateinischen sanguis (Blut) ab und bezieht sich auf die rötliche Herbstfärbung der Zweige.
  • Heilkunde: Die Wirkung wird als schmerz- und blustillend beschrieben.
    Traditionell wurden Früchte und Rinde wegen der Gerbstoffe bei Durchfall und Entzündungen verwendet. Auch als Umschlag bei Hautproblemen genutzt. Heute kaum noch medizinisch verwendet.
  • Nutzpflanze: Bedeutend als ökologischer Heckenstrauch für Wildtiere, vor allem als Vogelnährgehölz.
    Wegen des hohen Fettgehaltes der Früchte dienten diese früher der Seifenherstellung. Das harte, zähe Holz wurde für Flechtwerk und Drechselarbeiten verwendet.
  • Mythos und Geschichte: In alten Heckenlandschaften galt der Hartriegel als Schutzpflanze. Er wurde häufig zur Abgrenzung von Grundstücken gepflanzt. In einigen Regionen wurde er wegen seiner dunklen Früchte als „Hexenstrauch“ gefürchtet.
  • Magie und Brauchtum: Der Hartriegel galt im Volksglauben als schützender Strauch. Aus seinen Zweigen wurden Wünschelruten und Schutzamulette gefertigt. Rituell wurde er zur Abwehr von Unheil gepflanzt.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Symbolisiert Reinigung, Schutz und Übergang. Der bittere Geschmack verweist auf das Loslassen und Reinigen von Belastendem. Energetisch dem Wurzel- bis Herzchakra zugeordnet.


→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre