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*'''Herkunft und Verbreitung:''' Ursprünglich stammt das Radieschen aus Ostasien. Die heutige Form wurde im 16. Jahrhundert aus kleinwüchsigen Rettichsorten selektiert und rasch in Europa verbreitet. Es wird heute weltweit angebaut. | |||
*'''Kennzeichen:''' Radieschen bilden runde bis längliche, meist rote, manchmal auch weiße oder zweifarbige Speicherknollen. Die Blätter sind rau behaart, tief eingeschnitten und erinnern an Rauke oder Rettichgrün. Die Pflanze bildet weiße bis violette vierzählige Blüten. | |||
===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ||
Radieschen | Radieschen können vollständig roh gegessen werden – sowohl Knolle als auch Blätter und Schoten. Die Knollen schmecken scharf bis mild-würzig und wirken aufgrund ihrer Senföle belebend. Instinktiv werden sie bei Lust auf scharfe, reinigende oder entschlackende Nahrung geschätzt. Die zarten Schoten junger Pflanzen gelten als besonders delikat. | ||
Keimlinge lassen sich leicht aus Bio-Saatgut ziehen. Sie entwickeln in wenigen Tagen ein intensives, würziges Aroma und sind besonders reich an Enzymen, Chlorophyll und sekundären Pflanzenstoffen. | |||
'''Saison:''' Frühjahr bis Herbst im Freiland; Treibhausware ganzjährig erhältlich. | |||
Kultur im eigenen Garten: Im Handel sind verschiedene Sorten als Saatgut erhältlich. Radieschen brauchen einen lockeren, tiefgründigen und nährstoffreichen Boden, die Samen können ab März ins Freiland ausgesät werden. Geerntet werden kann nach vier bis sechs Wochen, Folgeaussaaten sind zu empfehlen. Gute Nachbarn sind Bohnen, Erbsen, Kapuzinerkresse, Kohl, Kopfsalat, Garten-Kresse, Mangold, Möhre, Spinat und Tomaten, schlechte Nachbarn sind Gurke und Wassermelone. | '''Lagerung/Haltbarkeit:''' Im Kühlschrank (am besten in einer Box mit leichtem Wasserbad) bleiben Radieschen 3–5 Tage frisch. Blätter schnell entfernen, da sie der Knolle Wasser entziehen. | ||
'''Kultur im eigenen Garten:''' Im Handel sind verschiedene Sorten als Saatgut erhältlich. Radieschen brauchen einen lockeren, tiefgründigen und nährstoffreichen Boden, die Samen können ab März ins Freiland ausgesät werden. Geerntet werden kann nach vier bis sechs Wochen, Folgeaussaaten sind zu empfehlen. Gute Nachbarn sind Bohnen, Erbsen, Kapuzinerkresse, Kohl, Kopfsalat, Garten-Kresse, Mangold, Möhre, Spinat und Tomaten, schlechte Nachbarn sind Gurke und Wassermelone. | |||
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*'''Senfölglykoside (Glucosinolate):''' Wirken antimikrobiell, fördern Leber- und Gallenfunktion, unterstützen die Entgiftung. | |||
*'''Raphanol und Raphanin:''' Schwefelverbindungen mit antibakterieller Wirkung, insbesondere gegen Darmpilze. | |||
*'''Ballaststoffe:''' Fördern die Verdauung und Sättigung. | |||
*'''Kalium und Vitamin C:''' Unterstützen Herzfunktion und Immunsystem. | |||
===Wissenswertes=== | ===Wissenswertes=== | ||
Namensgebung: Der | *'''Namensgebung:''' Der Name „Radieschen“ geht auf das lateinische Wort ''radix'' („Wurzel“) zurück. Das Diminutiv „-chen“ verweist auf die kleine Form im Vergleich zum großen Rettich. Der wissenschaftliche Name ''Raphanus'' stammt aus dem Griechischen und bedeutet „rasch auftauchend“ – ein Hinweis auf die schnelle Keimung der Samen. | ||
*'''Heilkunde:''' Radieschen gelten in der Volksmedizin als harntreibend, schleimlösend und galletreibend. Die enthaltenen Glucosinolate unterstützen die Leberfunktion, während die Schärfe den Stoffwechsel anregt. Die Blätter haben zudem eine leicht blutreinigende Wirkung. | |||
*'''Nutzpflanze:''' Das Radieschen zählt zu den am schnellsten wachsenden Gemüsen und eignet sich hervorragend für den Hausgarten, Balkonkasten oder als Zwischenfrucht im Gemüsebeet. Auch die Schoten und Blätter sind essbar. In der ökologischen Landwirtschaft wird Radieschengrün gelegentlich zur Gründüngung verwendet. | |||
*'''Mythos und Geschichte:''' Bereits im antiken Griechenland war Rettich bekannt und galt als heilige Speise. Das Radieschen selbst wurde vermutlich im Mittelalter in Mitteleuropa aus asiatischen Sorten selektiert. Im Volksglauben galten die scharfen Knollen als Symbol für Wehrhaftigkeit und Vitalität. | |||
*'''Magie und Brauchtum:''' In der bäuerlichen Kultur wurden Radieschenschoten gelegentlich getrocknet und in Amulette als Schutz vor Darmparasiten gelegt. Die Schärfe wurde als abwehrend gegen „negative Einflüsse“ gedeutet. | |||
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Radieschen stehen symbolisch für Klarheit, Reinigung und Durchsetzungskraft. Die pikante Schärfe wirkt anregend auf das Wurzelchakra (Muladhara) und hilft, stagnierende Energien zu lösen. In der Chakra-Lehre gilt die Radieschenwurzel als stärkend für die Erdung und für körperliche Ausleitung. | |||
→ Siehe auch: [[Kreuzblütler in der Rohkost]], [[Instinktive Ernährung]], [[Die instinktive Sperre]] | |||
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[[Kategorie:Kreuzblütler]] | |||
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Aktuelle Version vom 12. Juli 2025, 17:22 Uhr
Radieschen Raphanus sativus subsp. sativus ist eine einjährige Kulturpflanze aus der Familie der Kreuzblütler mit kleinen, meist roten Speicherknollen. Sie zählt zu den beliebtesten Wurzelgemüsen in Europa. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Raphanus sativus subsp. sativus
Synonyme: Radiesli, Radis, Garten-Rettich; engl. „radish“, frz. „radis“.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
- Ordnung: Kreuzblütlerartige Brassicales
- Familie: Kreuzblütengewächse Brassicaceae
- Gattung: Rettich Raphanus
- Art: Garten-Rettich Raphanus sativus
- Unterart: Radieschen
Zur Gattung Raphanus gehört außerdem der Acker-Rettich oder Hederich Raphanus raphanistrum und der Rettich Raphanus sativus.
Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Ursprünglich stammt das Radieschen aus Ostasien. Die heutige Form wurde im 16. Jahrhundert aus kleinwüchsigen Rettichsorten selektiert und rasch in Europa verbreitet. Es wird heute weltweit angebaut.
- Kennzeichen: Radieschen bilden runde bis längliche, meist rote, manchmal auch weiße oder zweifarbige Speicherknollen. Die Blätter sind rau behaart, tief eingeschnitten und erinnern an Rauke oder Rettichgrün. Die Pflanze bildet weiße bis violette vierzählige Blüten.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Radieschen können vollständig roh gegessen werden – sowohl Knolle als auch Blätter und Schoten. Die Knollen schmecken scharf bis mild-würzig und wirken aufgrund ihrer Senföle belebend. Instinktiv werden sie bei Lust auf scharfe, reinigende oder entschlackende Nahrung geschätzt. Die zarten Schoten junger Pflanzen gelten als besonders delikat.
Keimlinge lassen sich leicht aus Bio-Saatgut ziehen. Sie entwickeln in wenigen Tagen ein intensives, würziges Aroma und sind besonders reich an Enzymen, Chlorophyll und sekundären Pflanzenstoffen.
Saison: Frühjahr bis Herbst im Freiland; Treibhausware ganzjährig erhältlich.
Lagerung/Haltbarkeit: Im Kühlschrank (am besten in einer Box mit leichtem Wasserbad) bleiben Radieschen 3–5 Tage frisch. Blätter schnell entfernen, da sie der Knolle Wasser entziehen.
Kultur im eigenen Garten: Im Handel sind verschiedene Sorten als Saatgut erhältlich. Radieschen brauchen einen lockeren, tiefgründigen und nährstoffreichen Boden, die Samen können ab März ins Freiland ausgesät werden. Geerntet werden kann nach vier bis sechs Wochen, Folgeaussaaten sind zu empfehlen. Gute Nachbarn sind Bohnen, Erbsen, Kapuzinerkresse, Kohl, Kopfsalat, Garten-Kresse, Mangold, Möhre, Spinat und Tomaten, schlechte Nachbarn sind Gurke und Wassermelone.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 94,4 |
Kohlenhydrate | 2,2 |
Eiweiße | 1,0 |
Fette | 0,1 |
Rohfasern | 1,5 |
Mineralstoffe | 0,9 |
Besondere Inhaltsstoffe
Radieschen enthalten eine Reihe bioaktiver Pflanzenstoffe mit gesundheitlicher Bedeutung:
- Senfölglykoside (Glucosinolate): Wirken antimikrobiell, fördern Leber- und Gallenfunktion, unterstützen die Entgiftung.
- Raphanol und Raphanin: Schwefelverbindungen mit antibakterieller Wirkung, insbesondere gegen Darmpilze.
- Ballaststoffe: Fördern die Verdauung und Sättigung.
- Kalium und Vitamin C: Unterstützen Herzfunktion und Immunsystem.
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Name „Radieschen“ geht auf das lateinische Wort radix („Wurzel“) zurück. Das Diminutiv „-chen“ verweist auf die kleine Form im Vergleich zum großen Rettich. Der wissenschaftliche Name Raphanus stammt aus dem Griechischen und bedeutet „rasch auftauchend“ – ein Hinweis auf die schnelle Keimung der Samen.
- Heilkunde: Radieschen gelten in der Volksmedizin als harntreibend, schleimlösend und galletreibend. Die enthaltenen Glucosinolate unterstützen die Leberfunktion, während die Schärfe den Stoffwechsel anregt. Die Blätter haben zudem eine leicht blutreinigende Wirkung.
- Nutzpflanze: Das Radieschen zählt zu den am schnellsten wachsenden Gemüsen und eignet sich hervorragend für den Hausgarten, Balkonkasten oder als Zwischenfrucht im Gemüsebeet. Auch die Schoten und Blätter sind essbar. In der ökologischen Landwirtschaft wird Radieschengrün gelegentlich zur Gründüngung verwendet.
- Mythos und Geschichte: Bereits im antiken Griechenland war Rettich bekannt und galt als heilige Speise. Das Radieschen selbst wurde vermutlich im Mittelalter in Mitteleuropa aus asiatischen Sorten selektiert. Im Volksglauben galten die scharfen Knollen als Symbol für Wehrhaftigkeit und Vitalität.
- Magie und Brauchtum: In der bäuerlichen Kultur wurden Radieschenschoten gelegentlich getrocknet und in Amulette als Schutz vor Darmparasiten gelegt. Die Schärfe wurde als abwehrend gegen „negative Einflüsse“ gedeutet.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Radieschen stehen symbolisch für Klarheit, Reinigung und Durchsetzungskraft. Die pikante Schärfe wirkt anregend auf das Wurzelchakra (Muladhara) und hilft, stagnierende Energien zu lösen. In der Chakra-Lehre gilt die Radieschenwurzel als stärkend für die Erdung und für körperliche Ausleitung.
→ Siehe auch: Kreuzblütler in der Rohkost, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre