Lampionblume: Unterschied zwischen den Versionen

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Wissenschaftliche Namen: ''Physalis alkekengi''<br>
'''Lampionblume''' ''Physalis alkekengi'' ist eine auffällig fruchtende Wildpflanze aus der Familie der Nachtschattengewächse, deren leuchtend orange Fruchthülle an chinesische Papierlampions erinnert. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Synonyme: Blasenkirsche, Gewöhnliche Judenkirsche, Teufelskirsche.
 
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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Physalis alkekengi''<br>
'''Synonyme:''' Blasenkirsche, Gewöhnliche Judenkirsche, Lampionpflanze, Peruanische Laterne, Teufelskirsche.


===Systematik===
===Systematik===
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===Beschreibung===
===Beschreibung===
Blütezeit: Mai bis August.
*'''Vorkommen:''' Östliches Mittelmeergebiet, Vorderasien, in Deutschland teilweise beständig verwildert, u.a. im Harz, in den Weinbaugebieten vom Bodensee bis zum Mittelrhein.


Vorkommen: Östliches Mittelmeergebiet, Vorderasien, in Deutschland teilweise beständig verwildert, u.a. im Harz, in den Weinbaugebieten vom Bodensee bis zum Mittelrhein; lichte Gebüsche und Auenwälder, Weinberge; braucht stickstoffsalz- und kalkhaltigen Lehmboden.
*'''Standorte:''' Lichte Gebüsche und Auenwälder, Weinberge; braucht stickstoffsalz- und kalkhaltigen Lehmboden.


Kennzeichen: Zwanzig bis achtzig Zentimeter hohe, ausdauernde, sommergrüne krautige Pflanze; Stängel aufrecht, stumpfkantig, einfach oder spärlich verzweigt, kurz und abstehend behaart; Blätter wechselständig, spitz zulaufend, am Rande oft buchtig geschweift, sehr schütter behaart; Blüten einzeln und überhängend an kurzen, nach unten gebogenen Stielen in den Achseln der oberen und der mittleren Blätter, Kelch zur Blütezeit grün mit fünf breit dreieckigen Zipfeln, zur Fruchtzeit stark kugelig aufgeblasen, lampionähnlich, orangerot, bis vier Zentimeter lang, Krone radförmig glockig, mit fünf spitz dreieckigen Lappen, ein bis eineinhalb Zentimeter lang und eineinhalb bis zweieinhalb Zentimeter im Durchmesser, grünlich-weiß, behaart; Frucht kirschgroße rote Beere; Wurzelstock kriechend.
*'''Kennzeichen:''' Zwanzig bis achtzig Zentimeter hohe, ausdauernde, sommergrüne krautige Pflanze; Stängel aufrecht, stumpfkantig, einfach oder spärlich verzweigt, kurz und abstehend behaart; Blätter wechselständig, spitz zulaufend, am Rande oft buchtig geschweift, sehr schütter behaart; Blüten einzeln und überhängend an kurzen, nach unten gebogenen Stielen in den Achseln der oberen und der mittleren Blätter, Kelch zur Blütezeit grün mit fünf breit dreieckigen Zipfeln, zur Fruchtzeit stark kugelig aufgeblasen, lampionähnlich, orangerot, bis vier Zentimeter lang, Krone radförmig glockig, mit fünf spitz dreieckigen Lappen, ein bis eineinhalb Zentimeter lang und eineinhalb bis zweieinhalb Zentimeter im Durchmesser, grünlich-weiß, behaart; Blütezeit: Mai bis August; Frucht kirschgroße rote Beere; Wurzelstock kriechend.


===Rohkosttipps und Erfahrungen===
===Rohkosttipps und Erfahrungen===
Sammelgut und Sammelzeit: Die reifen Früchte von September bis Oktober.
'''Sammelgut und Sammelzeit:''' Die reifen Früchte von September bis Oktober.
 
Die reifen Früchte von ''Physalis alkekengi'' sind grundsätzlich essbar, jedoch nur in vollreifem Zustand – dann sind sie leuchtend orange, weich und aromatisch süß-säuerlich.


Alle Pflanzenteile außer der Frucht enthalten den Bitterstoff Physalin, der zu einer Reizung des Magen-Darm-Traktes führen kann. Alle grünen Pflanzenteile enthalten außerdem bittere Withanolide: Diese sekundären Pflanzenstoffen schützen die Pflanze vor Freßfeinden.
'''Hinweis:''' Alle Pflanzenteile außer der Frucht enthalten den Bitterstoff Physalin, der zu einer Reizung des Magen-Darm-Traktes führen kann. Alle grünen Pflanzenteile enthalten außerdem bittere Withanolide: Diese sekundären Pflanzenstoffen schützen die Pflanze vor Freßfeinden.


Die roten Beeren sind kirschgroß und schmecken süß-säuerlich.
'''Kultur im eigenen Garten:''' Die Lampionblume ist eine anspruchslose Gartenpflanze, deren Rhizom in Mitteleuropa winterhart ist. Sie bevorzugt einen halbschattigen, kalkhaltigen Standort mit einem durchlässigen, sandigen und humusreichen Boden. Sie breitet sich nicht nur über Ausläufer sondern auch über ihre Samen aus.


Kultur im eigenen Garten: Die Lampionblume ist eine anspruchslose Gartenpflanze, deren Rhizom in Mitteleuropa winterhart ist. Sie bevorzugt einen halbschattigen, kalkhaltigen Standort mit einem durchlässigen, sandigen und humusreichen Boden. Sie breitet sich nicht nur über Ausläufer sondern auch über ihre Samen aus.
===Besondere Inhaltsstoffe===
*'''Withanolide (Spuren):''' Sekundärstoffe mit antibakterieller Wirkung 
*'''Karotinoide (v. a. Beta-Carotin):''' Zellschutz, antioxidativ 
*'''Fruchtsäuren (z. B. Zitronensäure):''' Verdauungsfördernd, leicht konservierend 


===Wissenswertes===
===Wissenswertes===
Namensgebung: Der Gattungsname ''Physalis'' stammt von dem griechischen Wort ''physalis'' = Blase ab und be­zieht sich auf den aufgeblasenen Kelch. Auch der deutsche Name Lampionblume bezieht sich auf den Fruchtkelch. Judenkirsche wird die Pflanze genannt, weil der Kelch der Kopf­bedeckung, die Juden im Mittelalter trugen, ähnelt.
*'''Namensgebung:''' Der Gattungsname ''Physalis'' stammt von dem griechischen Wort ''physalis'' = Blase ab und be­zieht sich auf den aufgeblasenen Kelch. Auch der deutsche Name "Lampionblume" bezieht sich auf den Fruchtkelch. Judenkirsche wird die Pflanze genannt, weil der Kelch der Kopf­bedeckung, die Juden im Mittelalter trugen, ähnelt.
 
*'''Heilkunde:''' In der Volksmedizin wurden die reifen Früchte harntreibend, blutreinigend und stoffwechselanregend verwendet. Auch bei Gicht, Rheuma und Harnwegsinfekten fand die Pflanze Anwendung. Die enthaltenen Withanolide wirken entzündungshemmend, allerdings ist die Wirksamkeit nicht ausreichend belegt. In der TCM gilt sie als kühlend und beruhigend.
 
*'''Nutzpflanze:''' Zierpflanze in Gärten, auch als Schnitt- oder Trockenblume beliebt. Die Frucht ist essbar, jedoch nicht wirtschaftlich genutzt. In manchen Kulturen wurde die Fruchthülle auch als Symbolträger verwendet.
 
*'''Mythos und Geschichte:''' Die auffälligen Fruchthüllen wurden traditionell mit Licht, Schutz und Übergang assoziiert. In Japan wird die Pflanze zum Obon-Fest (Ahnenfest) verwendet – dort symbolisieren die „Lampions“ Seelenlichter.
 
*'''Magie und Brauchtum:''' Lampionblumen galten als Schutz- und Schwellenpflanzen, etwa an Hausübergängen. Die Frucht symbolisiert verhüllte Wahrheit oder das Licht im Inneren, was sie auch in spirituellen Kreisen beliebt macht.
 
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' ''Physalis alkekengi'' verkörpert innere Klarheit, Licht im Verborgenen und Selbstschutz. Die Fruchthülle steht für Abgrenzung, die süße Frucht für Offenheit und Erkenntnis. Die Pflanze wird energetisch dem Solarplexus- und Herzchakra zugeordnet – sie unterstützt Selbstausdruck, Sanftheit und Rückbindung an das eigene Licht.


Nutzpflanze: Die Lampionblume wird als Zierpflanze kultiviert.


Heilkunde: Die Wirkung wird als harntreibend und entwässernd beschrieben. <br>Die Pflanze wurde in der Volksheilkunde als Diuretikum, bei Gicht, Rheuma und Gelbsucht eingesetzt.
→ Siehe auch: [[Nachtschattengewächse in der Rohkost]], [[Instinktive Ernährung]]
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[[Kategorie:Pflanzen]]
[[Kategorie:Wildfrüchte]]
[[Kategorie:Essbare Pflanzen]]
[[Kategorie:Wildpflanzen]]
[[Kategorie:Nachtschattengewächse]]
[[Kategorie:Heilpflanzen]]

Aktuelle Version vom 14. Juni 2025, 16:51 Uhr

Lampionblume Physalis alkekengi ist eine auffällig fruchtende Wildpflanze aus der Familie der Nachtschattengewächse, deren leuchtend orange Fruchthülle an chinesische Papierlampions erinnert. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Physalis alkekengi
Synonyme: Blasenkirsche, Gewöhnliche Judenkirsche, Lampionpflanze, Peruanische Laterne, Teufelskirsche.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Nachtschattenartige Solanales
  • Familie: Nachtschattengewächse Solanaceae
  • Gattung: Blasenkirschen Physalis
  • Art: Lampionblume

Die Gattung Physalis umfasst über einhundert Arten, von denen die meisten in Amerika heimisch sind. Dazu gehören ebenfalls:

Lampionblume
Lampionblume, Stängel und Kelch
Lampionblume, Blatt
Lampionblume, Kelch und Beere

Beschreibung

  • Vorkommen: Östliches Mittelmeergebiet, Vorderasien, in Deutschland teilweise beständig verwildert, u.a. im Harz, in den Weinbaugebieten vom Bodensee bis zum Mittelrhein.
  • Standorte: Lichte Gebüsche und Auenwälder, Weinberge; braucht stickstoffsalz- und kalkhaltigen Lehmboden.
  • Kennzeichen: Zwanzig bis achtzig Zentimeter hohe, ausdauernde, sommergrüne krautige Pflanze; Stängel aufrecht, stumpfkantig, einfach oder spärlich verzweigt, kurz und abstehend behaart; Blätter wechselständig, spitz zulaufend, am Rande oft buchtig geschweift, sehr schütter behaart; Blüten einzeln und überhängend an kurzen, nach unten gebogenen Stielen in den Achseln der oberen und der mittleren Blätter, Kelch zur Blütezeit grün mit fünf breit dreieckigen Zipfeln, zur Fruchtzeit stark kugelig aufgeblasen, lampionähnlich, orangerot, bis vier Zentimeter lang, Krone radförmig glockig, mit fünf spitz dreieckigen Lappen, ein bis eineinhalb Zentimeter lang und eineinhalb bis zweieinhalb Zentimeter im Durchmesser, grünlich-weiß, behaart; Blütezeit: Mai bis August; Frucht kirschgroße rote Beere; Wurzelstock kriechend.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Die reifen Früchte von September bis Oktober.

Die reifen Früchte von Physalis alkekengi sind grundsätzlich essbar, jedoch nur in vollreifem Zustand – dann sind sie leuchtend orange, weich und aromatisch süß-säuerlich.

Hinweis: Alle Pflanzenteile außer der Frucht enthalten den Bitterstoff Physalin, der zu einer Reizung des Magen-Darm-Traktes führen kann. Alle grünen Pflanzenteile enthalten außerdem bittere Withanolide: Diese sekundären Pflanzenstoffen schützen die Pflanze vor Freßfeinden.

Kultur im eigenen Garten: Die Lampionblume ist eine anspruchslose Gartenpflanze, deren Rhizom in Mitteleuropa winterhart ist. Sie bevorzugt einen halbschattigen, kalkhaltigen Standort mit einem durchlässigen, sandigen und humusreichen Boden. Sie breitet sich nicht nur über Ausläufer sondern auch über ihre Samen aus.

Besondere Inhaltsstoffe

  • Withanolide (Spuren): Sekundärstoffe mit antibakterieller Wirkung
  • Karotinoide (v. a. Beta-Carotin): Zellschutz, antioxidativ
  • Fruchtsäuren (z. B. Zitronensäure): Verdauungsfördernd, leicht konservierend

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Gattungsname Physalis stammt von dem griechischen Wort physalis = Blase ab und be­zieht sich auf den aufgeblasenen Kelch. Auch der deutsche Name "Lampionblume" bezieht sich auf den Fruchtkelch. Judenkirsche wird die Pflanze genannt, weil der Kelch der Kopf­bedeckung, die Juden im Mittelalter trugen, ähnelt.
  • Heilkunde: In der Volksmedizin wurden die reifen Früchte harntreibend, blutreinigend und stoffwechselanregend verwendet. Auch bei Gicht, Rheuma und Harnwegsinfekten fand die Pflanze Anwendung. Die enthaltenen Withanolide wirken entzündungshemmend, allerdings ist die Wirksamkeit nicht ausreichend belegt. In der TCM gilt sie als kühlend und beruhigend.
  • Nutzpflanze: Zierpflanze in Gärten, auch als Schnitt- oder Trockenblume beliebt. Die Frucht ist essbar, jedoch nicht wirtschaftlich genutzt. In manchen Kulturen wurde die Fruchthülle auch als Symbolträger verwendet.
  • Mythos und Geschichte: Die auffälligen Fruchthüllen wurden traditionell mit Licht, Schutz und Übergang assoziiert. In Japan wird die Pflanze zum Obon-Fest (Ahnenfest) verwendet – dort symbolisieren die „Lampions“ Seelenlichter.
  • Magie und Brauchtum: Lampionblumen galten als Schutz- und Schwellenpflanzen, etwa an Hausübergängen. Die Frucht symbolisiert verhüllte Wahrheit oder das Licht im Inneren, was sie auch in spirituellen Kreisen beliebt macht.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Physalis alkekengi verkörpert innere Klarheit, Licht im Verborgenen und Selbstschutz. Die Fruchthülle steht für Abgrenzung, die süße Frucht für Offenheit und Erkenntnis. Die Pflanze wird energetisch dem Solarplexus- und Herzchakra zugeordnet – sie unterstützt Selbstausdruck, Sanftheit und Rückbindung an das eigene Licht.


→ Siehe auch: Nachtschattengewächse in der Rohkost, Instinktive Ernährung