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Synonyme: Bienensaug, Gewöhnliche Goldnessel, Goldnessel, Gold-Taubnessel, Löffelblume, Todnessel, Wurmnessel, Zauberkraut. | |||
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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Lamium galeobdolon'' syn. ''Lamiastrum galeobdolon''<br> | |||
'''Synonyme:''' Bienensaug, Gewöhnliche Goldnessel, Goldnessel, Gold-Taubnessel, Löffelblume, Todnessel, Wurmnessel, Zauberkraut. | |||
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*'''Vorkommen:''' Europa. | |||
*''' Standorte:''' Wälder; braucht mullreichen, neutralen Boden; häufig, oft in individuenreichen, lockeren Beständen. | |||
Kennzeichen: Fünfzehn bis fünfundvierzig Zentimeter hohe, ausdauernde Pflanze; Stängel einfach oder am Grunde verzweigt, niederliegend bis aufrecht, unten ziemlich dicht, sonst schütter behaart, vierkantig; Blätter gegenständig, gestielt, Spreite drei bis acht Zentimeter lang und zwei bis vier Zentimeter breit; oft gefleckt, oval bis rundlich, am Grunde herzförmig oder abgerundet, am Rand grob gezähnt; sechs bis zehn Blüten in quirlständigen Blütenständen in den Achseln der oberen Blätter, Kelch um acht Millimeter lang, auf 2/3 seiner Länge in fünf gleich große, dreieckig-lanzettliche Zipfel geteilt, fast kahl, Krone eineinhalb bis zweieinhalb Zentimeter lang, hellgelb, Oberlippe aufrecht, helmförmig, dicht, am unteren Rand bewimpert, Unterlippe dreiteilig; bildet Ausläufer. | *'''Kennzeichen:''' Fünfzehn bis fünfundvierzig Zentimeter hohe, ausdauernde Pflanze; Stängel einfach oder am Grunde verzweigt, niederliegend bis aufrecht, unten ziemlich dicht, sonst schütter behaart, vierkantig; Blätter gegenständig, gestielt, Spreite drei bis acht Zentimeter lang und zwei bis vier Zentimeter breit; oft gefleckt, oval bis rundlich, am Grunde herzförmig oder abgerundet, am Rand grob gezähnt; sechs bis zehn Blüten in quirlständigen Blütenständen in den Achseln der oberen Blätter, Kelch um acht Millimeter lang, auf 2/3 seiner Länge in fünf gleich große, dreieckig-lanzettliche Zipfel geteilt, fast kahl, Krone eineinhalb bis zweieinhalb Zentimeter lang, hellgelb, Oberlippe aufrecht, helmförmig, dicht, am unteren Rand bewimpert, Unterlippe dreiteilig; Blütezeit: Mai bis Juni; bildet Ausläufer. | ||
Verwechslung: Ist vor der Blüte mit anderen Taubnesselarten, zum Beispiel der [[Taubnessel, weiße|Weißen Taubnessel]] und der [[Taubnessel, rote|Roten Taubnessel]] möglich. | *'''Verwechslung:''' Ist vor der Blüte mit anderen Taubnesselarten, zum Beispiel der [[Taubnessel, weiße|Weißen Taubnessel]] und der [[Taubnessel, rote|Roten Taubnessel]] möglich. | ||
===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ||
Sammelgut und Sammelzeit: Junge Blätter und Triebe vor der Blüte im März bis in den Mai, das blühende Kraut bis in den August. | '''Sammelgut und Sammelzeit:''' Junge Blätter und Triebe vor der Blüte im März bis in den Mai, das blühende Kraut bis in den August. | ||
Die Blätter der Goldnessel haben wie andere Taubnesselarten einen recht würzigen Geschmack. Die Blüten schmecken süß, der Nektar kann über den Blütenboden ausgesaugt werden. | Die Blätter der Goldnessel haben wie andere Taubnesselarten einen recht würzigen Geschmack. Die Blüten schmecken süß, der Nektar kann über den Blütenboden ausgesaugt werden. | ||
Kultur im eigenen Garten: Die Goldnessel benötigt relativ feuchten, nicht zu nährstoffarmen Boden, ist aber ansonsten sehr anspruchslos. Sie verbreitet sich über oberirdische Ausläufer und kann zur Bodendeckung genutzt werden. | '''Kultur im eigenen Garten:''' Die Goldnessel benötigt relativ feuchten, nicht zu nährstoffarmen Boden, ist aber ansonsten sehr anspruchslos. Sie verbreitet sich über oberirdische Ausläufer und kann zur Bodendeckung genutzt werden. | ||
===Besondere Inhaltsstoffe=== | |||
Die Goldnessel enthält milde sekundäre Pflanzenstoffe und Schleimstoffe, die sie sowohl als Wildgemüse als auch als mildes Heilkraut interessant machen: | |||
*'''Schleimstoffe:''' reizlindernd und entzündungshemmend bei Schleimhautreizungen | |||
*'''Gerbstoffe:''' leicht adstringierend, unterstützen die Wundheilung | |||
*'''Flavonoide:''' antioxidativ, stärken die Kapillargefäße | |||
*'''Saponine (in geringen Mengen):''' schleimlösend, fördern den Stoffwechsel | |||
===Wissenswertes=== | ===Wissenswertes=== | ||
*'''Namensgebung:''' Der Name „Goldnessel“ bezieht sich auf die gelbe Blütenfarbe und die Ähnlichkeit der Blätter mit der Brennnessel, obwohl sie nicht brennt. Der Gattungsname ''Lamium'' leitet sich vom griechischen ''laimos'' („Schlund“) ab – eine Anspielung auf die Blütenform. | |||
*'''Heilkunde:''' In der Volksmedizin wird die Goldnessel bei Erkältungen, Husten, Magenbeschwerden und Hautproblemen verwendet – meist als Tee oder Aufguss aus Blättern und Blüten. Auch äußerlich zur Wundbehandlung eingesetzt. | |||
*'''Nutzpflanze:''' Verbreitet in naturnahen Gärten als bodendeckende, pflegeleichte Schattenpflanze. Ökologisch wertvoll als frühe Bienenweide. | |||
*'''Mythos und Geschichte:''' Goldnesseln galten in der mittelalterlichen Heilkunde als Zeichen göttlicher Fürsorge – eine Pflanze, die im Schatten blüht und dennoch nützt. Ihre Ähnlichkeit zur Brennnessel führte in der Signaturenlehre zur Anwendung bei Hautreizungen. | |||
*'''Magie und Brauchtum:''' Wurde in ländlichen Regionen in Kräuterbüscheln als Schutzpflanze gegen „verirrte Kräfte“ gebunden. Ihre goldene Farbe galt als Zeichen von Lichtkraft in dunkler Umgebung. | |||
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Die Goldnessel steht für Sanftmut, innere Stärke und stille Heilkraft. Sie wird dem Herzchakra zugeordnet und kann als Pflanzen-Spiegel für das Licht im Schatten gedeutet werden – eine Einladung, auch in schwierigen Lebenslagen zu blühen. | |||
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Aktuelle Version vom 8. Juni 2025, 13:43 Uhr
Goldnessel Lamium galeobdolon ist eine ausdauernde Wildpflanze aus der Familie der Lippenblütengewächse mit auffälligen gelben Blüten und oft silbrig gezeichneten Blättern. Sie gilt als essbar und breitet sich teppichartig in schattigen Wäldern aus. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Lamium galeobdolon syn. Lamiastrum galeobdolon
Synonyme: Bienensaug, Gewöhnliche Goldnessel, Goldnessel, Gold-Taubnessel, Löffelblume, Todnessel, Wurmnessel, Zauberkraut.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
- Ordnung: Lippenblütlerartige Lamiales
- Familie: Lippenblütengewächse Lamiaceae
- Unterfamilie: Lamioideae
- Gattung: Taubnesseln Lamium
- Art: Goldnessel
Die Gattung der Taubnesseln umfasst ca. dreißig weitere Arten, die alle ähnlich zu verwenden sind. Dazu gehören:
- Weiße Taubnessel Lamium album
- Stängelumfassende Taubnessel Lamium amplixicaule
- Gefleckte Taubnessel Lamium maculatum
- Großblütige Taubnessel Lamium orvala
- Rote Taubnessel Lamium pupureum
- Eingeschnittene Taubnessel Lamium purpureum var. incisum, Syn. Lamium hybridum
Die Goldnessel wird in verschiedene Unterarten unterteilt:
- Berg-Goldnessel Lamium montanum: Stängel dicht und abstehend behaart, Blätter im oberen Teil länglich, Blütenquirl aus fünf bis acht Blüten.
- Gewöhnliche Goldnessel Lamium galeobdolon: Stängel fast nur an den Kanten behaart, Stängelblätter im oberen Teil breit-herzförmig.
- Silberblättrige Taubnessel Lamium argentatum: Blätter das ganze Jahr silbrig gezeichnet.
- Endtmanns Goldnessel Lamium endtmanii: Stängel behaart, Blütenquirl aus acht bis vierzehn Blüten.
- Blassgelbe Goldnessel Lamium flavidum: Stängel stark verzweigt, Blüten blassgelb.
Beschreibung
- Vorkommen: Europa.
- Standorte: Wälder; braucht mullreichen, neutralen Boden; häufig, oft in individuenreichen, lockeren Beständen.
- Kennzeichen: Fünfzehn bis fünfundvierzig Zentimeter hohe, ausdauernde Pflanze; Stängel einfach oder am Grunde verzweigt, niederliegend bis aufrecht, unten ziemlich dicht, sonst schütter behaart, vierkantig; Blätter gegenständig, gestielt, Spreite drei bis acht Zentimeter lang und zwei bis vier Zentimeter breit; oft gefleckt, oval bis rundlich, am Grunde herzförmig oder abgerundet, am Rand grob gezähnt; sechs bis zehn Blüten in quirlständigen Blütenständen in den Achseln der oberen Blätter, Kelch um acht Millimeter lang, auf 2/3 seiner Länge in fünf gleich große, dreieckig-lanzettliche Zipfel geteilt, fast kahl, Krone eineinhalb bis zweieinhalb Zentimeter lang, hellgelb, Oberlippe aufrecht, helmförmig, dicht, am unteren Rand bewimpert, Unterlippe dreiteilig; Blütezeit: Mai bis Juni; bildet Ausläufer.
- Verwechslung: Ist vor der Blüte mit anderen Taubnesselarten, zum Beispiel der Weißen Taubnessel und der Roten Taubnessel möglich.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Sammelgut und Sammelzeit: Junge Blätter und Triebe vor der Blüte im März bis in den Mai, das blühende Kraut bis in den August.
Die Blätter der Goldnessel haben wie andere Taubnesselarten einen recht würzigen Geschmack. Die Blüten schmecken süß, der Nektar kann über den Blütenboden ausgesaugt werden.
Kultur im eigenen Garten: Die Goldnessel benötigt relativ feuchten, nicht zu nährstoffarmen Boden, ist aber ansonsten sehr anspruchslos. Sie verbreitet sich über oberirdische Ausläufer und kann zur Bodendeckung genutzt werden.
Besondere Inhaltsstoffe
Die Goldnessel enthält milde sekundäre Pflanzenstoffe und Schleimstoffe, die sie sowohl als Wildgemüse als auch als mildes Heilkraut interessant machen:
- Schleimstoffe: reizlindernd und entzündungshemmend bei Schleimhautreizungen
- Gerbstoffe: leicht adstringierend, unterstützen die Wundheilung
- Flavonoide: antioxidativ, stärken die Kapillargefäße
- Saponine (in geringen Mengen): schleimlösend, fördern den Stoffwechsel
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Name „Goldnessel“ bezieht sich auf die gelbe Blütenfarbe und die Ähnlichkeit der Blätter mit der Brennnessel, obwohl sie nicht brennt. Der Gattungsname Lamium leitet sich vom griechischen laimos („Schlund“) ab – eine Anspielung auf die Blütenform.
- Heilkunde: In der Volksmedizin wird die Goldnessel bei Erkältungen, Husten, Magenbeschwerden und Hautproblemen verwendet – meist als Tee oder Aufguss aus Blättern und Blüten. Auch äußerlich zur Wundbehandlung eingesetzt.
- Nutzpflanze: Verbreitet in naturnahen Gärten als bodendeckende, pflegeleichte Schattenpflanze. Ökologisch wertvoll als frühe Bienenweide.
- Mythos und Geschichte: Goldnesseln galten in der mittelalterlichen Heilkunde als Zeichen göttlicher Fürsorge – eine Pflanze, die im Schatten blüht und dennoch nützt. Ihre Ähnlichkeit zur Brennnessel führte in der Signaturenlehre zur Anwendung bei Hautreizungen.
- Magie und Brauchtum: Wurde in ländlichen Regionen in Kräuterbüscheln als Schutzpflanze gegen „verirrte Kräfte“ gebunden. Ihre goldene Farbe galt als Zeichen von Lichtkraft in dunkler Umgebung.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Die Goldnessel steht für Sanftmut, innere Stärke und stille Heilkraft. Sie wird dem Herzchakra zugeordnet und kann als Pflanzen-Spiegel für das Licht im Schatten gedeutet werden – eine Einladung, auch in schwierigen Lebenslagen zu blühen.