Yambohne: Unterschied zwischen den Versionen

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Wissenschaftliche Namen: ''Pachyrhizus erosus'' <br>
'''Yambohne''' ''Pachyrhizus erosus'' ist eine tropische Knollenpflanze mit knackigem, saftig-süßem Fruchtfleisch, deren Wurzel roh verzehrt werden kann. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Synonyme: Bengkoang, Jicama.
 
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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Pachyrhizus erosus'' <br>
'''Synonyme:''' Bengkoang, Jícama, Mexikanische Kartoffel, Singkamas, Mexican Turnip, Chinese Potato.


===Systematik===
===Systematik===
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===Beschreibung===
===Beschreibung===
Herkunft und Verbreitung: Südamerika; kultiviert in allen tropischen Regionen.
*'''Herkunft und Verbreitung:''' Südamerika; kultiviert in allen tropischen Regionen.


Kennzeichen: Bis zu fünf Meter lang rankende, mehrjährige krautige Pflanze; Stängel rauh behaart; Blätter lang gestielt, dreiteilig gefiedert, Seitenblätter fast so groß wie Mittelblatt, rhombisch, breit gezähnt oder gelappt ; Blütenstände traubig, bis siebzig Zentimeter lang, mit ein bis fünf Blüten, weiß, blauviolett oder korallrot; Hülsenfrüchte, acht bis vierzehn Zentimeter lang mit fünf bis zehn Samen.
*'''Kennzeichen:''' Bis zu fünf Meter lang rankende, mehrjährige krautige Pflanze; Stängel rau behaart; Blätter lang gestielt, dreiteilig gefiedert, Seitenblätter fast so groß wie Mittelblatt, rhombisch, breit gezähnt oder gelappt ; Blütenstände traubig, bis siebzig Zentimeter lang, mit ein bis fünf Blüten, weiß, blauviolett oder korallrot; Hülsenfrüchte, acht bis vierzehn Zentimeter lang mit fünf bis zehn Samen.


===Rohkosttipps und Erfahrungen===
===Rohkosttipps und Erfahrungen===
Die Wurzelknollen sind fest und knackig im Fleisch und sehr saftig, vom Geschmack her sind sie süß und erinnern an Äpfel.
Die Yambohne ist für ihren süßlich-erfrischenden Geschmack und ihre knackige Textur bekannt. Das weiße, saftige Knollenfleisch erinnert an eine Mischung aus [[Apfel]] und [[Wasserkastanie]].  


Lagerung/Haltbarkeit: Die Yambohne ist gekühlt bis zu zwei Wochen lang haltbar.
'''Saison:''' In tropischen Regionen ganzjährig verfügbar; in Europa meist von Herbst bis Frühjahr im Handel.


Anzucht: Samen über Nacht in Wasser einweichen. Nach den letzten Frösten ins Gewächshaus oder ins Freiland auspflanzen. Die Wurzeln werden vor den ersten Herbstfrösten geerntet.
'''Lagerung/Haltbarkeit:'''Unversehrte Knollen halten sich bei 12–16 °C und trockener Lagerung bis zu zwei Monate. Angeschnittene Stücke sollten gekühlt und luftdicht verpackt innerhalb einer Woche verzehrt werden.
 
'''Anzucht:''' Samen über Nacht in Wasser einweichen. Nach den letzten Frösten ins Gewächshaus oder ins Freiland auspflanzen. Die Wurzeln werden vor den ersten Herbstfrösten geerntet.
 
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===Besondere Inhaltsstoffe===
Die Yambohne enthält Inulin, ein präbiotischer Ballaststoff, der die Darmflora unterstützt und den Blutzuckerspiegel kaum beeinflusst.


===Wissenswertes===
===Wissenswertes===
Heilkunde: Die Samen sollen gegen Würmer wirken.
*'''Namensgebung:''' Der wissenschaftliche Gattungsname ''Pachyrhizus'' leitet sich aus dem Griechischen ab: „pachys“ (παχύς) bedeutet „dick“ oder „kräftig“ und „rhiza“ (ῥίζα) heißt „Wurzel“. Dies verweist auf die stark verdickte, fleischige Speicherwurzel der Pflanze, die das essbare Speicherorgan darstellt.<br> Der Artname ''erosus'' stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „ausgefressen“, „ausgehöhlt“ oder „angekaut“. Dies könnte sich auf die raue oder unregelmäßige Oberfläche der Wurzel oder auf die Erscheinung der Knolle nach Ernte und Verarbeitung beziehen.<br>Trivialnamen wie Jícama gehen auf das Nahuatl-Wort „xīcamatl“ zurück, das in vorspanischer Zeit bei den Azteken für diese Knolle gebräuchlich war und „saftige Wurzel“ oder „wasserhaltige Knolle“ bedeutete.<br>Yambohne ist im Deutschen verbreitet, wobei „Bohne“ sich auf die botanische Zugehörigkeit zur Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae) bezieht, obwohl die essbare Wurzel genutzt wird.
 
*'''Heilkunde:''' In der traditionellen Medizin Mexikos und Südamerikas wird die Yambohne vielseitig genutzt:
**Knolle: Frischsaft und Breie gelten als hautberuhigend und werden bei Sonnenbrand oder Hautreizungen äußerlich angewendet.
**Samenextrakte: Enthalten das Isoflavonoid Rotenon, das als natürliches Insektizid bekannt ist und in der Volksmedizin früher gegen Parasiten und Läuse genutzt wurde.
**Blätter & Schale: In manchen Regionen als Aufguss oder Umschlag bei Entzündungen eingesetzt.
 
*'''Nutzpflanze:''' Neben der kulinarischen Nutzung dient die Pflanze als Gründüngung durch ihre Fähigkeit zur Stickstofffixierung. Die Samen enthalten Rotenon, ein natürliches Insektizid, das jedoch giftig ist und nicht verzehrt werden sollte.<br>Die Samen werden pulversisiert als Insektizid verwendet.
 
*'''Mythos und Geschichte:''' Die Yambohne ist seit der präkolumbischen Zeit bekannt und wurde von den Azteken und Maya angebaut. Spanische Kolonialherren verbreiteten sie in Südostasien, wo sie besonders auf den Philippinen, in Indonesien und in Thailand eine beliebte Frucht wurde. Dort ist sie häufig auf Märkten erhältlich und Teil von neuen Hybridgerichten, die indigene und koloniale Küchentraditionen verbinden.
 
*'''Magie und Brauchtum:''' In Mexiko gilt die Jícama als Frucht der Frische und ist eng mit dem Festtag der Toten (Día de los Muertos) verbunden, wo sie als Opfergabe und süßes Straßenobst verkauft wird. Auch während des Fastnachtskarnevals (Carnaval de Jícamas) in einigen Regionen wird die Knolle symbolisch getragen und gegessen, um Reinheit und Lebenskraft zu feiern.
 
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Die Yambohne steht für Vitalität, Reinheit und Erfrischung. Ihre Fähigkeit, Stickstoff aus der Luft zu binden, symbolisiert Fruchtbarkeit, Erneuerung und die unsichtbare Kraft des Lebens. Spirituell wird sie mit dem Sakralchakra (Svadhisthana) in Verbindung gebracht – sie spendet Lebensfreude, Leichtigkeit und Sinnlichkeit. Gleichzeitig erinnert ihre harte, schützende Schale bei zartem Inneren an Resilienz und verborgene Süße.
 


Nutzpflanze: Die Samen werden pulversisiert als Insektizid verwendet.
→ Siehe auch: [[Alphabetische Liste der im Rohkost-Wiki aufgeführten Hülsenfrüchtler]], [[Hülsenfrüchte in der Rohkost‎‎]], [[Instinktive Ernährung]], [[Die instinktive Sperre]]
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Aktuelle Version vom 17. August 2025, 19:28 Uhr

Yambohne Pachyrhizus erosus ist eine tropische Knollenpflanze mit knackigem, saftig-süßem Fruchtfleisch, deren Wurzel roh verzehrt werden kann. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Pachyrhizus erosus
Synonyme: Bengkoang, Jícama, Mexikanische Kartoffel, Singkamas, Mexican Turnip, Chinese Potato.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Schmetterlingsblütenartige Fabales
  • Familie: Hülsenfrüchtler Fabaceae
  • Gattung: Yambohnen Pachyrhizus
  • Art: Yambohne
Bengkoang, Knollen

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Südamerika; kultiviert in allen tropischen Regionen.
  • Kennzeichen: Bis zu fünf Meter lang rankende, mehrjährige krautige Pflanze; Stängel rau behaart; Blätter lang gestielt, dreiteilig gefiedert, Seitenblätter fast so groß wie Mittelblatt, rhombisch, breit gezähnt oder gelappt ; Blütenstände traubig, bis siebzig Zentimeter lang, mit ein bis fünf Blüten, weiß, blauviolett oder korallrot; Hülsenfrüchte, acht bis vierzehn Zentimeter lang mit fünf bis zehn Samen.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Die Yambohne ist für ihren süßlich-erfrischenden Geschmack und ihre knackige Textur bekannt. Das weiße, saftige Knollenfleisch erinnert an eine Mischung aus Apfel und Wasserkastanie.

Saison: In tropischen Regionen ganzjährig verfügbar; in Europa meist von Herbst bis Frühjahr im Handel.

Lagerung/Haltbarkeit:Unversehrte Knollen halten sich bei 12–16 °C und trockener Lagerung bis zu zwei Monate. Angeschnittene Stücke sollten gekühlt und luftdicht verpackt innerhalb einer Woche verzehrt werden.

Anzucht: Samen über Nacht in Wasser einweichen. Nach den letzten Frösten ins Gewächshaus oder ins Freiland auspflanzen. Die Wurzeln werden vor den ersten Herbstfrösten geerntet.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100 g essbarem Anteil
Wasser 90,0
Kohlenhydrate 8,8
Eiweiße 0,7
Fette 0,1
Rohfasern 4,9
Mineralstoffe 0,5
Vitamin C 20–21 mg
Kalzium 12–20 mg

Besondere Inhaltsstoffe

Die Yambohne enthält Inulin, ein präbiotischer Ballaststoff, der die Darmflora unterstützt und den Blutzuckerspiegel kaum beeinflusst.

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der wissenschaftliche Gattungsname Pachyrhizus leitet sich aus dem Griechischen ab: „pachys“ (παχύς) bedeutet „dick“ oder „kräftig“ und „rhiza“ (ῥίζα) heißt „Wurzel“. Dies verweist auf die stark verdickte, fleischige Speicherwurzel der Pflanze, die das essbare Speicherorgan darstellt.
    Der Artname erosus stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „ausgefressen“, „ausgehöhlt“ oder „angekaut“. Dies könnte sich auf die raue oder unregelmäßige Oberfläche der Wurzel oder auf die Erscheinung der Knolle nach Ernte und Verarbeitung beziehen.
    Trivialnamen wie Jícama gehen auf das Nahuatl-Wort „xīcamatl“ zurück, das in vorspanischer Zeit bei den Azteken für diese Knolle gebräuchlich war und „saftige Wurzel“ oder „wasserhaltige Knolle“ bedeutete.
    Yambohne ist im Deutschen verbreitet, wobei „Bohne“ sich auf die botanische Zugehörigkeit zur Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae) bezieht, obwohl die essbare Wurzel genutzt wird.
  • Heilkunde: In der traditionellen Medizin Mexikos und Südamerikas wird die Yambohne vielseitig genutzt:
    • Knolle: Frischsaft und Breie gelten als hautberuhigend und werden bei Sonnenbrand oder Hautreizungen äußerlich angewendet.
    • Samenextrakte: Enthalten das Isoflavonoid Rotenon, das als natürliches Insektizid bekannt ist und in der Volksmedizin früher gegen Parasiten und Läuse genutzt wurde.
    • Blätter & Schale: In manchen Regionen als Aufguss oder Umschlag bei Entzündungen eingesetzt.
  • Nutzpflanze: Neben der kulinarischen Nutzung dient die Pflanze als Gründüngung durch ihre Fähigkeit zur Stickstofffixierung. Die Samen enthalten Rotenon, ein natürliches Insektizid, das jedoch giftig ist und nicht verzehrt werden sollte.
    Die Samen werden pulversisiert als Insektizid verwendet.
  • Mythos und Geschichte: Die Yambohne ist seit der präkolumbischen Zeit bekannt und wurde von den Azteken und Maya angebaut. Spanische Kolonialherren verbreiteten sie in Südostasien, wo sie besonders auf den Philippinen, in Indonesien und in Thailand eine beliebte Frucht wurde. Dort ist sie häufig auf Märkten erhältlich und Teil von neuen Hybridgerichten, die indigene und koloniale Küchentraditionen verbinden.
  • Magie und Brauchtum: In Mexiko gilt die Jícama als Frucht der Frische und ist eng mit dem Festtag der Toten (Día de los Muertos) verbunden, wo sie als Opfergabe und süßes Straßenobst verkauft wird. Auch während des Fastnachtskarnevals (Carnaval de Jícamas) in einigen Regionen wird die Knolle symbolisch getragen und gegessen, um Reinheit und Lebenskraft zu feiern.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Die Yambohne steht für Vitalität, Reinheit und Erfrischung. Ihre Fähigkeit, Stickstoff aus der Luft zu binden, symbolisiert Fruchtbarkeit, Erneuerung und die unsichtbare Kraft des Lebens. Spirituell wird sie mit dem Sakralchakra (Svadhisthana) in Verbindung gebracht – sie spendet Lebensfreude, Leichtigkeit und Sinnlichkeit. Gleichzeitig erinnert ihre harte, schützende Schale bei zartem Inneren an Resilienz und verborgene Süße.


→ Siehe auch: Alphabetische Liste der im Rohkost-Wiki aufgeführten Hülsenfrüchtler, Hülsenfrüchte in der Rohkost‎‎, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre