Sternmiere, große: Unterschied zwischen den Versionen
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Wissenschaftliche Namen: ''Stellaria holostea''<br> | '''Große Sternmiere''' ''Stellaria holostea'' ist eine zarte, weißblühende Wildpflanze aus der Familie der Nelkengewächse, die bevorzugt an Waldrändern und in Hecken wächst. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost. | ||
Synonyme: Echte Sternmiere, Großblütige Sternmiere. | |||
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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Stellaria holostea''<br> | |||
'''Synonyme:''' Großsternmiere, Echte Sternmiere, Großblütige Sternmiere, Hain-Sternmiere, Grassternmiere. | |||
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*'''Vorkommen:''' Europa, Westasien. | |||
*'''Standorte:''' Laubwälder, lichte Nadelwälder; braucht kalkarmen oder kalkfreien, sandigen Lehmboden im Halbschatten oder Schatten; wärmeliebend; häufig. | |||
Kennzeichen: Mehrjährige, zehn bis vierzig Zentimeter hohe, krautige Pflanze; Stängel aufsteigend, seltener aufrecht, einfach oder am Grunde verzweigt, zumindest im unteren Teil deutlich vierkantig, an den Knoten etwas verdickt, kahl oder schütter behaart; Blätter gegenständig, auffallend starr wirkend, schmal, lang zugespitzt, drei bis neun Zentimeter lang und vier bis acht Millimeter breit; Blütenstand sechs- bis fünfzehnblütig, trugdoldenartig, gabelig verzweigt, am Ende des Stängels nur jeweils eine Blüte, Einzelblüte radiärsymetrisch, weiß, eineinhalb bis zwei Zentimeter im Durchmesser, Blütenblätter auf die Hälfte ihrer Länge deutlich zweiteilig; Fruchtkapseln kugelig, mit ca. zwei Millimeter großen Samen. | *'''Kennzeichen:''' Mehrjährige, zehn bis vierzig Zentimeter hohe, krautige Pflanze; Stängel aufsteigend, seltener aufrecht, einfach oder am Grunde verzweigt, zumindest im unteren Teil deutlich vierkantig, an den Knoten etwas verdickt, kahl oder schütter behaart; Blätter gegenständig, auffallend starr wirkend, schmal, lang zugespitzt, drei bis neun Zentimeter lang und vier bis acht Millimeter breit; Blütenstand sechs- bis fünfzehnblütig, trugdoldenartig, gabelig verzweigt, am Ende des Stängels nur jeweils eine Blüte, Einzelblüte radiärsymetrisch, weiß, eineinhalb bis zwei Zentimeter im Durchmesser, Blütenblätter auf die Hälfte ihrer Länge deutlich zweiteilig; Blütezeit: April bis Juni; Fruchtkapseln kugelig, mit ca. zwei Millimeter großen Samen. | ||
===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ||
Sammelgut und Sammelzeit: Das ganze Kraut von April bis August. | '''Sammelgut und Sammelzeit:''' Das ganze Kraut von April bis August. | ||
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===Nährstoffe=== | |||
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! Nährstoff | |||
! Gehalt in Gramm<br>pro 100 g essbarem Anteil | |||
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| Wasser | |||
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===Besondere Inhaltsstoffe=== | |||
Die Große Sternmiere enthält eine Vielzahl milder, aber physiologisch interessanter Substanzen. | |||
*'''Saponine:''' leicht schleimlösend und immunmodulierend | |||
*'''Flavonoide (v. a. Rutin, Apigenin):''' antioxidativ, gefäßschützend | |||
*'''Gerbstoffe:''' adstringierend, stoffwechselanregend | |||
*'''Vitamin C, Magnesium, Silizium, Kalium:''' unterstützend für Immunsystem, Bindegewebe und Ausscheidung | |||
===Wissenswertes=== | ===Wissenswertes=== | ||
Namensgebung: Der Gattungsname ''Stellaria'' stammt | *'''Namensgebung:''' Der Gattungsname ''Stellaria'' stammt vom lateinischen „stella“ = Stern und bezieht sich auf die sternförmige Gestalt der Blüten. Das Artepitheton „holostea“ bedeutet so viel wie „ganz Knochen“ – vermutlich in Anspielung auf die auffällig hohlen, knochenartigen Stängel, die bei leichtem Druck splittern. Der deutsche Name „Große Sternmiere“ grenzt sie von der kleineren, besser bekannten Vogelmiere ab. | ||
*'''Heilkunde:''' In der traditionellen Pflanzenheilkunde wurde die Große Sternmiere seltener verwendet als ihre kleinere Verwandte, die Vogelmiere. Dennoch finden sich Hinweise auf ihre Anwendung bei: | |||
**leichten Hautreizungen (äußerlich als Auflage oder Bad) | |||
**Verdauungsförderung und Appetitanregung | |||
**Frühjahrskuren zur Blutreinigung. Die enthaltenen Saponine und Flavonoide wirken mild ausleitend und entzündungshemmend. | |||
**Frisch zerquetschte Blätter wurden bei Insektenstichen oder kleinen Wunden aufgelegt. | |||
*'''Nutzpflanze:''' Die große Sternmiere ist eine wichtige Nahrungspflanze für einige Nachtfalterarten. | |||
*'''Mythos und Geschichte:''' In alten Kräuterbüchern wurde die Sternmiere selten explizit erwähnt, doch ihr Vorkommen an Waldrändern und ihr frühlingshaftes Erscheinen machten sie in der Volkskultur zu einem Sinnbild für Neubeginn und Licht. In manchen Regionen glaubte man, dass sie „den Schatten des Winters zerstreuen“ könne – wer ihre Blüten aß, würde mit frischer Kraft erfüllt. Kinder flochten sie im Mai zu kleinen Kränzen als Schutz gegen Nachtgeister. | |||
*'''Magie und Brauchtum:''' Als Pflanze der lichten Waldränder wurde die Große Sternmiere dem Frühlingsaspekt der Göttin geweiht – in heidnischer Zeit möglicherweise Ostara oder Freya. Ihre Blüten galten als „Sterne des Waldes“ und wurden zu Beltane oder Maifeiern in Sträuße gebunden. In manchen Gegenden glaubte man, dass Sternmiere im Haus aufgehängt böse Träume vertreibe und „frisches Denken“ fördere. In Liebesmagie stand sie für zarte Annäherung und Herzenswärme. | |||
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Die Große Sternmiere steht symbolisch für Neubeginn, Zartheit und Licht in der Dunkelheit. Sie öffnet das Herzchakra, ohne zu bedrängen – sie ist eine sanfte Helferin, die auf leisen Füßen kommt. Sie erinnert an das Sternenlicht in uns – leise, aber stetig. | |||
→ Siehe auch: [[Instinktive Ernährung]], [[Die instinktive Sperre]] | |||
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[[Kategorie:Essbare Pflanzen]] | |||
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[[Kategorie:Wildpflanzen]] | |||
[[Kategorie:Heilpflanzen]] |
Aktuelle Version vom 3. August 2025, 09:26 Uhr
Große Sternmiere Stellaria holostea ist eine zarte, weißblühende Wildpflanze aus der Familie der Nelkengewächse, die bevorzugt an Waldrändern und in Hecken wächst. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Stellaria holostea
Synonyme: Großsternmiere, Echte Sternmiere, Großblütige Sternmiere, Hain-Sternmiere, Grassternmiere.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Nelkenähnliche Caryophyllidae
- Ordnung: Caryophyllales
- Familie: Nelkengewächse Caryophyllaceae
- Unterfamilie: Alsinoideae
- Gattung: Sternmieren Stellaria
- Art: Große Sternmiere
Zur Gattung Stellaria gehören etwa 100 Arten, folgende sind in Deutschland heimisch:
- Quell-Sternmiere Stellaria alsine
- Wasserdarm Stellaria aquatica
- Dickblättrige Sternmiere Stellaria crassifolia
- Gras-Sternmiere Stellaria graminea
- Langblättrige Sternmiere Stellaria longifolia
- Vogelmiere Stellaria media
- Waldsternmiere Stellaria nemorum
- Sumpf-Sternmiere Stellaria palustris
Beschreibung
- Vorkommen: Europa, Westasien.
- Standorte: Laubwälder, lichte Nadelwälder; braucht kalkarmen oder kalkfreien, sandigen Lehmboden im Halbschatten oder Schatten; wärmeliebend; häufig.
- Kennzeichen: Mehrjährige, zehn bis vierzig Zentimeter hohe, krautige Pflanze; Stängel aufsteigend, seltener aufrecht, einfach oder am Grunde verzweigt, zumindest im unteren Teil deutlich vierkantig, an den Knoten etwas verdickt, kahl oder schütter behaart; Blätter gegenständig, auffallend starr wirkend, schmal, lang zugespitzt, drei bis neun Zentimeter lang und vier bis acht Millimeter breit; Blütenstand sechs- bis fünfzehnblütig, trugdoldenartig, gabelig verzweigt, am Ende des Stängels nur jeweils eine Blüte, Einzelblüte radiärsymetrisch, weiß, eineinhalb bis zwei Zentimeter im Durchmesser, Blütenblätter auf die Hälfte ihrer Länge deutlich zweiteilig; Blütezeit: April bis Juni; Fruchtkapseln kugelig, mit ca. zwei Millimeter großen Samen.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Sammelgut und Sammelzeit: Das ganze Kraut von April bis August.
Die jungen Triebe und Blätter der Großen Sternmiere sind essbar und schmecken mild, leicht nussig bis süßlich. Im Vergleich zur Vogelmiere ist sie fester in der Struktur.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100 g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 85,0 |
Kohlenhydrate | 4,0 |
Eiweiße | 2,1 |
Fette | 0,6 |
Rohfasern | 3,5 |
Mineralstoffe | 1,0 |
Vitamin C | 35–50 mg |
Besondere Inhaltsstoffe
Die Große Sternmiere enthält eine Vielzahl milder, aber physiologisch interessanter Substanzen.
- Saponine: leicht schleimlösend und immunmodulierend
- Flavonoide (v. a. Rutin, Apigenin): antioxidativ, gefäßschützend
- Gerbstoffe: adstringierend, stoffwechselanregend
- Vitamin C, Magnesium, Silizium, Kalium: unterstützend für Immunsystem, Bindegewebe und Ausscheidung
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Gattungsname Stellaria stammt vom lateinischen „stella“ = Stern und bezieht sich auf die sternförmige Gestalt der Blüten. Das Artepitheton „holostea“ bedeutet so viel wie „ganz Knochen“ – vermutlich in Anspielung auf die auffällig hohlen, knochenartigen Stängel, die bei leichtem Druck splittern. Der deutsche Name „Große Sternmiere“ grenzt sie von der kleineren, besser bekannten Vogelmiere ab.
- Heilkunde: In der traditionellen Pflanzenheilkunde wurde die Große Sternmiere seltener verwendet als ihre kleinere Verwandte, die Vogelmiere. Dennoch finden sich Hinweise auf ihre Anwendung bei:
- leichten Hautreizungen (äußerlich als Auflage oder Bad)
- Verdauungsförderung und Appetitanregung
- Frühjahrskuren zur Blutreinigung. Die enthaltenen Saponine und Flavonoide wirken mild ausleitend und entzündungshemmend.
- Frisch zerquetschte Blätter wurden bei Insektenstichen oder kleinen Wunden aufgelegt.
- Nutzpflanze: Die große Sternmiere ist eine wichtige Nahrungspflanze für einige Nachtfalterarten.
- Mythos und Geschichte: In alten Kräuterbüchern wurde die Sternmiere selten explizit erwähnt, doch ihr Vorkommen an Waldrändern und ihr frühlingshaftes Erscheinen machten sie in der Volkskultur zu einem Sinnbild für Neubeginn und Licht. In manchen Regionen glaubte man, dass sie „den Schatten des Winters zerstreuen“ könne – wer ihre Blüten aß, würde mit frischer Kraft erfüllt. Kinder flochten sie im Mai zu kleinen Kränzen als Schutz gegen Nachtgeister.
- Magie und Brauchtum: Als Pflanze der lichten Waldränder wurde die Große Sternmiere dem Frühlingsaspekt der Göttin geweiht – in heidnischer Zeit möglicherweise Ostara oder Freya. Ihre Blüten galten als „Sterne des Waldes“ und wurden zu Beltane oder Maifeiern in Sträuße gebunden. In manchen Gegenden glaubte man, dass Sternmiere im Haus aufgehängt böse Träume vertreibe und „frisches Denken“ fördere. In Liebesmagie stand sie für zarte Annäherung und Herzenswärme.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Die Große Sternmiere steht symbolisch für Neubeginn, Zartheit und Licht in der Dunkelheit. Sie öffnet das Herzchakra, ohne zu bedrängen – sie ist eine sanfte Helferin, die auf leisen Füßen kommt. Sie erinnert an das Sternenlicht in uns – leise, aber stetig.
→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre