Senfrauke, Garten-: Unterschied zwischen den Versionen
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Wissenschaftliche Namen: ''Eruca sativa'' <br> | '''Garten-Senfrauke''' ''Eruca sativa'' ist ein pikant-würziges Blattgemüse mit senfartigem Aroma, das besonders in der mediterranen und rohköstlichen Ernährung geschätzt wird. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost. | ||
Synonyme: Ölrauke, Rauke, Rucola, Raukenkohl, Ruke, Senfrauke. | |||
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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Eruca sativa'' <br> | |||
'''Synonyme:''' Ölrauke, Rauke, Rucola, Raukenkohl, Ruke, Senfrauke. | |||
===Systematik=== | ===Systematik=== | ||
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*Gattung: Senfrauken ''Eruca'' | *Gattung: Senfrauken ''Eruca'' | ||
*Art: Garten-Senfrauke | *Art: Garten-Senfrauke | ||
Die Gattung ''Eruca'' ist nahe verwandt mit anderen Kreuzblütlern wie ''Brassica'' ([[Kohl]]), ''Sinapis'' (Senf) oder ''Raphanus'' (Rettich). | |||
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===Beschreibung=== | ===Beschreibung=== | ||
*'''Herkunft und Verbreitung:''' Die Garten-Senfrauke stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und Westasien. Bereits in der Antike war sie ein beliebtes Würz- und Heilmittel. Heute wird sie weltweit kultiviert, vor allem in Südeuropa, Nordafrika, Indien und zunehmend auch in Mitteleuropa. | |||
*'''Standorte:''' Ödland, Wege, Gärten, Schuttplätze; braucht nährstoffreichen Sand oder Lehmboden. | |||
Kennzeichen: Fünfzehn bis fünfzig Zentimeter hohe, mehrjährige Pflanze; Stängel aufrecht, meist verzweigt, wenig behaart, kantig gestreift; Blätter buchtig fiederteilig, mit jederseits zwei bis vier dreieckigen bis lanzettliche, ganzrandigen, gelegentlich auch gezähnten Seitenabschnitten, Endabschnitt größer als die seitlichen Fiederabschnitte, meist kahl oder mit einzelnen Haaren auf der Blattoberfläche; Blüten in mäßig blühender, lockerer Traube am Ende des Stängels, eineinhalb bis zwei Zentimeter im Durchmesser, gelblich-weiß, mit violettbraunen Adern, vier Blütenblätter, rundlich bis breiteiförmig, vorne flach abgerundet oder ausgerandet, vier Kelchblätter, aufrecht abstehend schmal-eiförmig, stumpf; Frucht eine Schote, zwei bis dreieinhalb Zentimeter lang und drei bis fünf Millimetere dick, Schnabel der Schote fünf bis neun Millimeter lang. | *'''Kennzeichen:''' Fünfzehn bis fünfzig Zentimeter hohe, mehrjährige Pflanze; Stängel aufrecht, meist verzweigt, wenig behaart, kantig gestreift; Blätter buchtig fiederteilig, mit jederseits zwei bis vier dreieckigen bis lanzettliche, ganzrandigen, gelegentlich auch gezähnten Seitenabschnitten, Endabschnitt größer als die seitlichen Fiederabschnitte, meist kahl oder mit einzelnen Haaren auf der Blattoberfläche; Blüten in mäßig blühender, lockerer Traube am Ende des Stängels, eineinhalb bis zwei Zentimeter im Durchmesser, gelblich-weiß, mit violettbraunen Adern, vier Blütenblätter, rundlich bis breiteiförmig, vorne flach abgerundet oder ausgerandet, vier Kelchblätter, aufrecht abstehend schmal-eiförmig, stumpf; Blütezeit: Mai bis Juni; Frucht eine Schote, zwei bis dreieinhalb Zentimeter lang und drei bis fünf Millimetere dick, Schnabel der Schote fünf bis neun Millimeter lang. | ||
Verwechslung: Die Garten-Senfrauke ''Eruca sativa'' wird oft als Rucola bezeichnet. Das kann zu Verwechslungen mit dem [[Doppelsame, schmalblättriger|Schmalblättrigen Doppelsamen]] ''Diplotaxis tenuifolia'' führen, der ebenso unter dem Namen Rucola als Salat- und Gewürzpflanze im Handel erhältlich ist. Auch die [[Rauke, wilde|Wilde Rauke]] wird als Rucola bezeichnet. | *'''Verwechslung:''' Die Garten-Senfrauke ''Eruca sativa'' wird oft als Rucola bezeichnet. Das kann zu Verwechslungen mit dem [[Doppelsame, schmalblättriger|Schmalblättrigen Doppelsamen]] ''Diplotaxis tenuifolia'' führen, der ebenso unter dem Namen Rucola als Salat- und Gewürzpflanze im Handel erhältlich ist. Auch die [[Rauke, wilde|Wilde Rauke]] wird als Rucola bezeichnet. | ||
===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ||
Sammelgut und Sammelzeit: Blätter und Blüten die ganze Vegetationsperiode über. | '''Sammelgut und Sammelzeit:''' Blätter und Blüten die ganze Vegetationsperiode über. | ||
Blätter und Stängel riechen zerrieben würzig-aromatisch, der Geschmack ist würzig bis scharf, senfartig.<br>Rucola-Samen eignen sich sehr gut zum Keimen. Eine Einweichzeit ist nicht erforderlich, die Samen umgeben sich beim Keimen mit einer gallertartigen Schutzhülle, welche die Feuchtigkeit hält. Es genügt, sie einmal täglich zu spülen. Nach fünf bis sechs Tagen kann geerntet werden. Während des Keimvorganges entstehen feine, weiße Faserwürzelchen, welche nicht mit Schimmel verwechselt werden sollten. | Blätter und Stängel riechen zerrieben würzig-aromatisch, der Geschmack ist würzig bis scharf, senfartig.<br>Rucola-Samen eignen sich sehr gut zum Keimen. Eine Einweichzeit ist nicht erforderlich, die Samen umgeben sich beim Keimen mit einer gallertartigen Schutzhülle, welche die Feuchtigkeit hält. Es genügt, sie einmal täglich zu spülen. Nach fünf bis sechs Tagen kann geerntet werden. Während des Keimvorganges entstehen feine, weiße Faserwürzelchen, welche nicht mit Schimmel verwechselt werden sollten. | ||
Kultur im eigenen Garten: Der Boden sollte feucht und lehmig sein und als wärmeliebende Pflanze braucht der Garten-Senfrauke einen sonnigen Platz. Im Winter kann man sie auch im Topf ziehen. Die Blätter werden nicht direkt an der Blattbasis abgeschnitten, sondern etwas darüber. So wachsen sie schneller nach und man kann sie das ganze Jahr ernten. | '''Kultur im eigenen Garten:''' Der Boden sollte feucht und lehmig sein und als wärmeliebende Pflanze braucht der Garten-Senfrauke einen sonnigen Platz. Im Winter kann man sie auch im Topf ziehen. Die Blätter werden nicht direkt an der Blattbasis abgeschnitten, sondern etwas darüber. So wachsen sie schneller nach und man kann sie das ganze Jahr ernten. | ||
===Nährstoffe=== | |||
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! Nährstoff | |||
! Gehalt in Gramm<br>pro 100 g essbarem Anteil | |||
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| Wasser | |||
| style="text-align:center"|91,7 | |||
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| Kohlenhydrate | |||
| style="text-align:center"|3,7 | |||
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| Eiweiße | |||
| style="text-align:center"|2,6 | |||
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| Fette | |||
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| Rohfasern | |||
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| Mineralstoffe | |||
| style="text-align:center"|1,2 | |||
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| Vitamin C | |||
| style="text-align:center"|62 mg | |||
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===Besondere Inhaltsstoffe=== | |||
Die Garten-Senfrauke enthält eine Reihe bioaktiver Substanzen: | |||
*'''Senfölglykoside (Glucosinolate):''' z. B. Glucoraphanin; für den typischen scharfen Geschmack verantwortlich, antibakteriell, antikanzerogen | |||
*'''Erucin und Sulforaphan:''' Abbauprodukte der Senföle, mit antioxidativer und entgiftender Wirkung | |||
*'''Vitamin K, C, Folsäure und Carotinoide:''' Stärken Immunsystem, Knochen, Gefäße und Zellschutz | |||
*'''Kalzium, Eisen und Magnesium:''' Tragen zur Versorgung mit essenziellen Mineralstoffen bei | |||
*'''Bitterstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe:''' regen Leber, Galle und Verdauung an | |||
===Wissenswertes=== | ===Wissenswertes=== | ||
Heilkunde: Die Wirkung wird als blutreinigend, stimulierend und tonisch beschrieben.<br>In der traditionellen Volksheilkunde | *'''Namensgebung:''' Der Gattungsname ''Eruca'' stammt vom lateinischen Wort für Rauke oder Raupe, während das Art-Epitheton ''sativa'' einfach „angebaut“ oder „kultiviert“ bedeutet. Der Trivialname „Rucola“ ist italienischer Herkunft und wurde erst seit den 1990er-Jahren im deutschen Sprachraum populär. Historisch war die Pflanze als „Senfrauke“ oder „Rauke“ bekannt. | ||
*'''Heilkunde:''' Die Wirkung wird als blutreinigend, stimulierend und tonisch beschrieben.<br>In der traditionellen Mittelmeermedizin wurde die Senfrauke als Aphrodisiakum, Verdauungstonikum und zur Blutreinigung genutzt. Die enthaltenen Senföle regen Leber und Galle an, fördern die Verdauung und haben eine leicht antimikrobielle Wirkung. Auch bei Appetitlosigkeit und Völlegefühl wurde Rucola empfohlen. | |||
*'''Nutzpflanze:''' Die Senfrauke ist eine alte Kulturpflanze, die im Altertum als Salat- und Gemüsepflanze angebaut wurde. Heute wird sie zuweilen zur Gründüngung und als Futterreserve auf Herbstäckern ausgesät.<br>Die Samen dienen selten der Ölgewinnung, das hauptsächlich für industrielle Zwecke genutzt wird. | |||
*'''Nutzpflanze:''' Die Garten-Senfrauke ist anspruchslos, schnellwüchsig und auch in Töpfen oder Hochbeeten kultivierbar. Sie keimt rasch und lässt sich mehrmals im Jahr aussäen. Als Würzsalat ist sie ein beliebtes Kulturgemüse in der mediterranen Küche. Die Samen enthalten Öl und wurden historisch zur Ölgewinnung und in Lampen verwendet. | |||
*'''Mythos und Geschichte:''' Bereits in der Antike war Rucola in Ägypten, Griechenland und Rom bekannt. Sie galt dort als aphrodisierend und wurde deshalb im Mittelalter teilweise aus Klostergärten verbannt. In römischen Schriften wurde die Pflanze als Bestandteil erotischer Tränke erwähnt. Ihre Rolle als „feuriges Kraut“ blieb bis in die Volksheilkunde erhalten. | |||
*'''Magie und Brauchtum:''' Aufgrund ihrer „erhitzenden“ Eigenschaften galt die Rauke als Kraut der Leidenschaft. In einigen Regionen wurde sie am Johannistag gepflückt und in Liebeszauber eingebunden. In der Volksmagie war sie ein Schutzkraut gegen Trägheit und seelische Schwere. | |||
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Die Garten-Senfrauke lässt sich dem Solarplexus-Chakra (Manipura) zuordnen – sie aktiviert Wärme, Willenskraft und innere Klarheit. Ihre scharfen, reinigenden Eigenschaften regen Prozesse der inneren Klärung, Entscheidungskraft und Tatkraft an. | |||
→ Siehe auch: [[Kreuzblütler in der Rohkost]], [[Instinktive Ernährung]], [[Die instinktive Sperre]] | |||
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[[Kategorie:Pflanzen]] | |||
[[Kategorie:Essbare Pflanzen]] | |||
[[Kategorie:Gemüse]] | |||
[[Kategorie:Kreuzblütler]] | |||
[[Kategorie:Heilpflanzen]] |
Aktuelle Version vom 15. Juli 2025, 11:36 Uhr
Garten-Senfrauke Eruca sativa ist ein pikant-würziges Blattgemüse mit senfartigem Aroma, das besonders in der mediterranen und rohköstlichen Ernährung geschätzt wird. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Eruca sativa
Synonyme: Ölrauke, Rauke, Rucola, Raukenkohl, Ruke, Senfrauke.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
- Ordnung: Kreuzblütlerartige Brassicales
- Familie: Kreuzblütengewächse Brassicaceae
- Gattung: Senfrauken Eruca
- Art: Garten-Senfrauke
Die Gattung Eruca ist nahe verwandt mit anderen Kreuzblütlern wie Brassica (Kohl), Sinapis (Senf) oder Raphanus (Rettich).
Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Die Garten-Senfrauke stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und Westasien. Bereits in der Antike war sie ein beliebtes Würz- und Heilmittel. Heute wird sie weltweit kultiviert, vor allem in Südeuropa, Nordafrika, Indien und zunehmend auch in Mitteleuropa.
- Standorte: Ödland, Wege, Gärten, Schuttplätze; braucht nährstoffreichen Sand oder Lehmboden.
- Kennzeichen: Fünfzehn bis fünfzig Zentimeter hohe, mehrjährige Pflanze; Stängel aufrecht, meist verzweigt, wenig behaart, kantig gestreift; Blätter buchtig fiederteilig, mit jederseits zwei bis vier dreieckigen bis lanzettliche, ganzrandigen, gelegentlich auch gezähnten Seitenabschnitten, Endabschnitt größer als die seitlichen Fiederabschnitte, meist kahl oder mit einzelnen Haaren auf der Blattoberfläche; Blüten in mäßig blühender, lockerer Traube am Ende des Stängels, eineinhalb bis zwei Zentimeter im Durchmesser, gelblich-weiß, mit violettbraunen Adern, vier Blütenblätter, rundlich bis breiteiförmig, vorne flach abgerundet oder ausgerandet, vier Kelchblätter, aufrecht abstehend schmal-eiförmig, stumpf; Blütezeit: Mai bis Juni; Frucht eine Schote, zwei bis dreieinhalb Zentimeter lang und drei bis fünf Millimetere dick, Schnabel der Schote fünf bis neun Millimeter lang.
- Verwechslung: Die Garten-Senfrauke Eruca sativa wird oft als Rucola bezeichnet. Das kann zu Verwechslungen mit dem Schmalblättrigen Doppelsamen Diplotaxis tenuifolia führen, der ebenso unter dem Namen Rucola als Salat- und Gewürzpflanze im Handel erhältlich ist. Auch die Wilde Rauke wird als Rucola bezeichnet.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Sammelgut und Sammelzeit: Blätter und Blüten die ganze Vegetationsperiode über.
Blätter und Stängel riechen zerrieben würzig-aromatisch, der Geschmack ist würzig bis scharf, senfartig.
Rucola-Samen eignen sich sehr gut zum Keimen. Eine Einweichzeit ist nicht erforderlich, die Samen umgeben sich beim Keimen mit einer gallertartigen Schutzhülle, welche die Feuchtigkeit hält. Es genügt, sie einmal täglich zu spülen. Nach fünf bis sechs Tagen kann geerntet werden. Während des Keimvorganges entstehen feine, weiße Faserwürzelchen, welche nicht mit Schimmel verwechselt werden sollten.
Kultur im eigenen Garten: Der Boden sollte feucht und lehmig sein und als wärmeliebende Pflanze braucht der Garten-Senfrauke einen sonnigen Platz. Im Winter kann man sie auch im Topf ziehen. Die Blätter werden nicht direkt an der Blattbasis abgeschnitten, sondern etwas darüber. So wachsen sie schneller nach und man kann sie das ganze Jahr ernten.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100 g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 91,7 |
Kohlenhydrate | 3,7 |
Eiweiße | 2,6 |
Fette | 0,7 |
Rohfasern | 1,6 |
Mineralstoffe | 1,2 |
Vitamin C | 62 mg |
Besondere Inhaltsstoffe
Die Garten-Senfrauke enthält eine Reihe bioaktiver Substanzen:
- Senfölglykoside (Glucosinolate): z. B. Glucoraphanin; für den typischen scharfen Geschmack verantwortlich, antibakteriell, antikanzerogen
- Erucin und Sulforaphan: Abbauprodukte der Senföle, mit antioxidativer und entgiftender Wirkung
- Vitamin K, C, Folsäure und Carotinoide: Stärken Immunsystem, Knochen, Gefäße und Zellschutz
- Kalzium, Eisen und Magnesium: Tragen zur Versorgung mit essenziellen Mineralstoffen bei
- Bitterstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe: regen Leber, Galle und Verdauung an
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Gattungsname Eruca stammt vom lateinischen Wort für Rauke oder Raupe, während das Art-Epitheton sativa einfach „angebaut“ oder „kultiviert“ bedeutet. Der Trivialname „Rucola“ ist italienischer Herkunft und wurde erst seit den 1990er-Jahren im deutschen Sprachraum populär. Historisch war die Pflanze als „Senfrauke“ oder „Rauke“ bekannt.
- Heilkunde: Die Wirkung wird als blutreinigend, stimulierend und tonisch beschrieben.
In der traditionellen Mittelmeermedizin wurde die Senfrauke als Aphrodisiakum, Verdauungstonikum und zur Blutreinigung genutzt. Die enthaltenen Senföle regen Leber und Galle an, fördern die Verdauung und haben eine leicht antimikrobielle Wirkung. Auch bei Appetitlosigkeit und Völlegefühl wurde Rucola empfohlen.
- Nutzpflanze: Die Senfrauke ist eine alte Kulturpflanze, die im Altertum als Salat- und Gemüsepflanze angebaut wurde. Heute wird sie zuweilen zur Gründüngung und als Futterreserve auf Herbstäckern ausgesät.
Die Samen dienen selten der Ölgewinnung, das hauptsächlich für industrielle Zwecke genutzt wird.
- Nutzpflanze: Die Garten-Senfrauke ist anspruchslos, schnellwüchsig und auch in Töpfen oder Hochbeeten kultivierbar. Sie keimt rasch und lässt sich mehrmals im Jahr aussäen. Als Würzsalat ist sie ein beliebtes Kulturgemüse in der mediterranen Küche. Die Samen enthalten Öl und wurden historisch zur Ölgewinnung und in Lampen verwendet.
- Mythos und Geschichte: Bereits in der Antike war Rucola in Ägypten, Griechenland und Rom bekannt. Sie galt dort als aphrodisierend und wurde deshalb im Mittelalter teilweise aus Klostergärten verbannt. In römischen Schriften wurde die Pflanze als Bestandteil erotischer Tränke erwähnt. Ihre Rolle als „feuriges Kraut“ blieb bis in die Volksheilkunde erhalten.
- Magie und Brauchtum: Aufgrund ihrer „erhitzenden“ Eigenschaften galt die Rauke als Kraut der Leidenschaft. In einigen Regionen wurde sie am Johannistag gepflückt und in Liebeszauber eingebunden. In der Volksmagie war sie ein Schutzkraut gegen Trägheit und seelische Schwere.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Die Garten-Senfrauke lässt sich dem Solarplexus-Chakra (Manipura) zuordnen – sie aktiviert Wärme, Willenskraft und innere Klarheit. Ihre scharfen, reinigenden Eigenschaften regen Prozesse der inneren Klärung, Entscheidungskraft und Tatkraft an.
→ Siehe auch: Kreuzblütler in der Rohkost, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre