Meerrettich: Unterschied zwischen den Versionen

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Wissenschaftliche Namen: ''Amoracia rusticana'', syn. ''Colchlearia armoracia''<br>
'''Meerrettich''' ''Armoracia rusticana'' ist eine scharf-aromatische Wurzelpflanze aus der Familie der Kreuzblütler, die traditionell als Gewürz- und Heilpflanze verwendet wird. In der instinktiven Rohkost kann sie in kleinsten Mengen anziehend wirken – besonders bei Bedarf an schwefelhaltigen Verbindungen.
Synonyme: Bauernkraut, Fleischkraut, Grä, Grien, Kren, Maar-Reddig, Maressig, Mirch, Morretig, Pferderadies, Rachenputzer.
 
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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Amoracia rusticana''<br>
'''Synonyme:''' Bauernkraut, Bauernsenf, Fleischkraut, Grä, Grien, Kren, Maar-Reddig, Maressig, Mirch, Morretig, Pferderadies, Pfefferwurzel, Rachenputzer, ''Colchlearia armoracia''.


===Systematik===
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===Beschreibung===
===Beschreibung===
Blütezeit: Juni bis Juli.
*'''Vorkommen:''' Heimat wahrscheinlich Süd-Russland oder Ost-Ukraine; wird als Gewürzpflanze angebaut, zuweilen an Bachufern verwildert.
 
Vorkommen: Heimat wahrscheinlich Süd-Russland oder Ost-Ukraine; wird als Gewürzpflanze angebaut, zuweilen an Bachufern verwildert.


Kennzeichen: Bis einhundertzwanzig Zentimeter hohe, ausdauernde Staude; Stängel kantig gefurcht; Grundblätter bis ein Meter lang, herzförmig, Stängelblätter gelappt bis kammförmig gefiedert; Blüten klein, weiß, am Ende der Stängel und Zweige in langen Trauben sitzend; Schötchen kugelig bis verkehrt eiförmig, vier bis fünf Millimeter groß; starker Wurzelstock, außen gelblich, innen weiß, ca. sechzig Zentimeter lang und ein bis fünf Zentimeter dick.
*'''Kennzeichen:''' Bis einhundertzwanzig Zentimeter hohe, ausdauernde Staude; Stängel kantig gefurcht; Grundblätter bis ein Meter lang, herzförmig, Stängelblätter gelappt bis kammförmig gefiedert; Blüten klein, weiß, am Ende der Stängel und Zweige in langen Trauben sitzend; Blütezeit: Juni bis Juli; Schötchen kugelig bis verkehrt eiförmig, vier bis fünf Millimeter groß; starker Wurzelstock, außen gelblich, innen weiß, ca. sechzig Zentimeter lang und ein bis fünf Zentimeter dick.


Verwechslung: Von der Blüte her mit anderen Kreuzblütlern möglich, die Wurzel und der von ihr beim Reiben ausgehende Geruch ist jedoch charakteristisch.
*'''Verwechslung:''' Von der Blüte her mit anderen Kreuzblütlern möglich, die Wurzel und der von ihr beim Reiben ausgehende Geruch ist jedoch charakteristisch.


===Rohkosttipps und Erfahrungen===
===Rohkosttipps und Erfahrungen===
Sammelgut und Sammelzeit: Blätter und Blüten April bis August, Wurzel September bis Februar.
'''Sammelgut und Sammelzeit:''' Blätter und Blüten April bis August, Wurzel September bis Februar.


Die jungen, frischen Blätter sind relativ mild im Geschmack, die älteren schmecken sehr scharf, ebenso wie die Wurzel. Die Wurzel ist in rohem Zustand geruchlos und verströmt den charakteristischen stechenden Geruch erst nach dem Anschneiden, bzw. Reiben. Die ätherischen Öle verflüchtigen sich allerdings rasch wieder.
Die jungen, frischen Blätter sind relativ mild im Geschmack, die älteren schmecken sehr scharf, ebenso wie die Wurzel. Die Wurzel ist in rohem Zustand geruchlos und verströmt den charakteristischen stechenden Geruch erst nach dem Anschneiden, bzw. Reiben. Die ätherischen Öle verflüchtigen sich allerdings rasch wieder.


Kultur im eigenen Garten: Meerrettich wächst auf nährstoffreichem Boden in der Sonne oder im Halbschatten. Die Vermehrung erfolgt durch Aussaat im Frühjahr oder durch Teilung im Herbst oder Frühjahr. Aus zurückgelassenen Wurzelstückchen können neue Pflanzen wachsen. Er gilt als Schutz vor Kartoffelkäfern.
'''Kultur im eigenen Garten:''' Meerrettich wächst auf nährstoffreichem Boden in der Sonne oder im Halbschatten. Die Vermehrung erfolgt durch Aussaat im Frühjahr oder durch Teilung im Herbst oder Frühjahr. Aus zurückgelassenen Wurzelstückchen können neue Pflanzen wachsen. Er gilt als Schutz vor Kartoffelkäfern.


===Nährstoffe===
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===Besondere Inhaltsstoffe===
*'''Senfölglykoside (z. B. Sinigrin):''' stark reizend, wirken antibakteriell, antiviral, durchblutungsfördernd
*'''Schwefelverbindungen und Enzyme (Myrosinase):''' aktivieren scharfe Wirkstoffe beim Reiben/Zerkleinern
*'''Vitamin C, Flavonoide, Kalium, Kalzium:''' immunstärkend, antioxidativ, stoffwechselanregend
*'''Phenole (z. B. Kaffeesäure):''' entzündungshemmend, leberwirksam


===Wissenswertes===
===Wissenswertes===
Namensgebung: Nach Heinrich Marzell bedeutet der Name „der über das Meer zu uns gekommene Rettich“. Ein Hinweis auf diese Deutung entspricht auch die Tatsache, dass Meerrettich an Meeresküsten wächst. Nach anderer Meinung leitet sich Meerrettich von "Mährrettich" von Mähre = altes Pferd her und entspricht so so dem englischen ''horse-radish'' bzw. dem französischen ''radis de cheval''. Drittens soll das "Meer" von "mehr" abgeleitet sein und Meerrettich somit "großer Rettich" heißen.
*'''Namensgebung:''' Nach Heinrich Marzell bedeutet der Name „der über das Meer zu uns gekommene Rettich“. Ein Hinweis auf diese Deutung entspricht auch die Tatsache, dass Meerrettich an Meeresküsten wächst. Nach anderer Meinung leitet sich Meerrettich von "Mährrettich" von Mähre = altes Pferd her und entspricht so so dem englischen ''horse-radish'' bzw. dem französischen ''radis de cheval''. Drittens soll das "Meer" von "mehr" abgeleitet sein und Meerrettich somit "großer Rettich" heißen.<br>Der lateinische Gattungsname ''Armoracia'' ist wohl eine Ableitung des germanischen Wortes für „scharf“. Das Synonym ''Cochlearia armoracia'' wurde früher verwendet, als die Pflanze noch zur Löffelkrautgattung gestellt wurde.
 
*'''Heilkunde:''' Die Wirkung wird als antianämisch, gegen Bronchialerkrankungen wirkend, harntreibend, hustenbekämpfend, gegen Skorbut und stimulierend beschrieben.<br>Meerrettich wird innerlich bei Schwächezuständen, Arthritis, Gicht, Ischias, Erkrankungen der Atem- und Harnwege sowie fiebrigen Erkältungen gegeben. Übermäßige Einnahme verursacht Übelkeit und kann zu allergischen Reaktionen führen. Bei Magengeschwüren oder Schilddrüsenfehlfunktionen soll auf die Einnahme verzichtet werden. Der Saft des Meerrettichs hilft bei infizierten Wunden, Umschläge aus geriebenem Meerrettich fördern die Hautdurchblutung und werden bei Arthritis, Rippenfell- und Herzentzündungen angewendet. Auch bei Zahnschmerzen soll geriebener Meerrettich helfen können. Er galt außerdem als wirksames Mittel gegen Würmer.
 
*'''Nutzpflanze:''' Klassische Gewürzpflanze für kalte Gerichte, Senf, Tafelmeerrettich oder als Frischwurzel mit geraspeltem Apfel. Die Wurzel wurde früher auch als „Arznei der Bauern“ bezeichnet.
 
*'''Mythos und Geschichte:''' Meerrettich war schon in der Antike bekannt. Bereits 1000 v. Chr. wurde er von den Griechen verwendet. Dem Orakel zu Delphi wird folgender Spruch nachgesagt: "Radieschen ist sein Gewicht in Blei wert, Rettich in Silber, aber Meerrettich in Gold." Auf einem pompejischen Wandgemälde ist die Pflanze zu erkennen, Cato befasste sich in seinen Abhandlungen zum Ackerbau ausführlich mit ihm. In Deutschland soll der Meerrettich erst seit dem Mittelalter angebaut worden sein.
 
*'''Magie und Brauchtum:''' Die Meerrettichwurzel sollte im Haus überallhin gestreut werden. Dadurch werden alle bösen Mächte vergrault und der Bann von Zaubern, die gegen einen bewirkt worden sind, wird gebrochen. Wenn man eine Scheibe vom rohen Meerrettich in den Geldbeutel legt, soll dieser niemals leer werden. Zur Stärkung der Abwehr und um Heilungskräfte zu mobilisieren trugen früher Kinder auf dem Land eine Halskette, die aus geschnittenen aufgefädelten Scheiben einer Meerrettichwurzel hergestellt war.


Heilkunde: Die Wirkung wird als antianämisch, gegen Bronchialerkrankungen wirkend, harntreibend, hustenbekämpfend, gegen Skorbut und stimulierend beschrieben.<br>Meerrettich wird innerlich bei Schwächezuständen, Arthritis, Gicht, Ischias, Erkrankungen der Atem- und Harnwege sowie fiebrigen Erkältungen gegeben. Übermäßige Einnahme verursacht Übelkeit und kann zu allergischen Reaktionen führen. Bei Magengeschwüren oder Schilddrüsenfehlfunktionen soll auf die Einnahme verzichtet werden. Der Saft des Meerrettichs hilft bei infizierten Wunden, Umschläge aus geriebenem Meerrettich fördern die Hautdurchblutung und werden bei Arthritis, Rippenfell- und Herzentzündungen angewendet. Auch bei Zahnschmerzen soll geriebener Meerrettich helfen können. Er galt außerdem als wirksames Mittel gegen Würmer.
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Der Meerrettich steht für Klarheit, Energie und Reinigung. Er wirkt stark auf das Solarplexus- und Halschakra – öffnet Blockaden, fördert Ausdruckskraft und Abwehrkraft in stürmischen Zeiten.


Mythos/Geschichte: Meerrettich war schon in der Antike bekannt. Bereits 1000 v.Chr. wurde er von den Griechen verwendet. Dem Orakel zu Delphi wird folgender Spruch nachgesagt: "Radieschen ist sein Gewicht in Blei wert, Rettich in Silber, aber Meerrettich in Gold." Auf einem pompejischen Wandgemälde ist die Pflanze zu erkennen, Cato befasste sich in seinen Abhandlungen zum Ackerbau ausführlich mit ihm. In Deutschland soll der Meerrettich erst seit dem Mittelalter angebaut worden sein.


Magie/Brauchtum: Die Meerrettichwurzel sollte im Haus überallhin gestreut werden. Dadurch werden alle bösen Mächte vergrault und der Bann von Zaubern, die gegen einen bewirkt worden sind, wird gebrochen. Wenn man eine Scheibe vom rohen Meerrettich in den Geldbeutel legt, soll dieser niemals leer werden. Zur Stärkung der Abwehr und um Heilungskräfte zu mobilisieren trugen früher Kinder auf dem Land eine Halskette, die aus geschnittenen aufgefädelten Scheiben einer Meerrettichwurzel hergestellt war.
→ Siehe auch: [[Salz- und Mineralpflanzen in der Rohkost]], [[Kreuzblütler in der Rohkost]], [[Instinktive Ernährung]], [[Die instinktive Sperre]]
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[[Kategorie:Pflanzen]]
[[Kategorie:Essbare Pflanzen]]
[[Kategorie:Heilpflanzen]]
[[Kategorie:Kreuzblütler]]
[[Kategorie:Kräuter und Gewürze]]

Aktuelle Version vom 27. Juni 2025, 13:12 Uhr

Meerrettich Armoracia rusticana ist eine scharf-aromatische Wurzelpflanze aus der Familie der Kreuzblütler, die traditionell als Gewürz- und Heilpflanze verwendet wird. In der instinktiven Rohkost kann sie in kleinsten Mengen anziehend wirken – besonders bei Bedarf an schwefelhaltigen Verbindungen.

Wissenschaftliche Namen: Amoracia rusticana
Synonyme: Bauernkraut, Bauernsenf, Fleischkraut, Grä, Grien, Kren, Maar-Reddig, Maressig, Mirch, Morretig, Pferderadies, Pfefferwurzel, Rachenputzer, Colchlearia armoracia.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Kreutblütlerartige Brassicales
  • Familie: Kreuzblütler Brassicaceae
  • Gattung: Meerrettich Armoracia
  • Art: Meerrettich
Meerrettich, ganze Pflanze
Meerrettich, Blüte

Beschreibung

  • Vorkommen: Heimat wahrscheinlich Süd-Russland oder Ost-Ukraine; wird als Gewürzpflanze angebaut, zuweilen an Bachufern verwildert.
  • Kennzeichen: Bis einhundertzwanzig Zentimeter hohe, ausdauernde Staude; Stängel kantig gefurcht; Grundblätter bis ein Meter lang, herzförmig, Stängelblätter gelappt bis kammförmig gefiedert; Blüten klein, weiß, am Ende der Stängel und Zweige in langen Trauben sitzend; Blütezeit: Juni bis Juli; Schötchen kugelig bis verkehrt eiförmig, vier bis fünf Millimeter groß; starker Wurzelstock, außen gelblich, innen weiß, ca. sechzig Zentimeter lang und ein bis fünf Zentimeter dick.
  • Verwechslung: Von der Blüte her mit anderen Kreuzblütlern möglich, die Wurzel und der von ihr beim Reiben ausgehende Geruch ist jedoch charakteristisch.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Blätter und Blüten April bis August, Wurzel September bis Februar.

Die jungen, frischen Blätter sind relativ mild im Geschmack, die älteren schmecken sehr scharf, ebenso wie die Wurzel. Die Wurzel ist in rohem Zustand geruchlos und verströmt den charakteristischen stechenden Geruch erst nach dem Anschneiden, bzw. Reiben. Die ätherischen Öle verflüchtigen sich allerdings rasch wieder.

Kultur im eigenen Garten: Meerrettich wächst auf nährstoffreichem Boden in der Sonne oder im Halbschatten. Die Vermehrung erfolgt durch Aussaat im Frühjahr oder durch Teilung im Herbst oder Frühjahr. Aus zurückgelassenen Wurzelstückchen können neue Pflanzen wachsen. Er gilt als Schutz vor Kartoffelkäfern.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 75,0
Kohlenhydrate 11,6
Eiweiße 2,8
Fette 0,3
Rohfasern 8,0
Mineralstoffe 2,2

Besondere Inhaltsstoffe

  • Senfölglykoside (z. B. Sinigrin): stark reizend, wirken antibakteriell, antiviral, durchblutungsfördernd
  • Schwefelverbindungen und Enzyme (Myrosinase): aktivieren scharfe Wirkstoffe beim Reiben/Zerkleinern
  • Vitamin C, Flavonoide, Kalium, Kalzium: immunstärkend, antioxidativ, stoffwechselanregend
  • Phenole (z. B. Kaffeesäure): entzündungshemmend, leberwirksam

Wissenswertes

  • Namensgebung: Nach Heinrich Marzell bedeutet der Name „der über das Meer zu uns gekommene Rettich“. Ein Hinweis auf diese Deutung entspricht auch die Tatsache, dass Meerrettich an Meeresküsten wächst. Nach anderer Meinung leitet sich Meerrettich von "Mährrettich" von Mähre = altes Pferd her und entspricht so so dem englischen horse-radish bzw. dem französischen radis de cheval. Drittens soll das "Meer" von "mehr" abgeleitet sein und Meerrettich somit "großer Rettich" heißen.
    Der lateinische Gattungsname Armoracia ist wohl eine Ableitung des germanischen Wortes für „scharf“. Das Synonym Cochlearia armoracia wurde früher verwendet, als die Pflanze noch zur Löffelkrautgattung gestellt wurde.
  • Heilkunde: Die Wirkung wird als antianämisch, gegen Bronchialerkrankungen wirkend, harntreibend, hustenbekämpfend, gegen Skorbut und stimulierend beschrieben.
    Meerrettich wird innerlich bei Schwächezuständen, Arthritis, Gicht, Ischias, Erkrankungen der Atem- und Harnwege sowie fiebrigen Erkältungen gegeben. Übermäßige Einnahme verursacht Übelkeit und kann zu allergischen Reaktionen führen. Bei Magengeschwüren oder Schilddrüsenfehlfunktionen soll auf die Einnahme verzichtet werden. Der Saft des Meerrettichs hilft bei infizierten Wunden, Umschläge aus geriebenem Meerrettich fördern die Hautdurchblutung und werden bei Arthritis, Rippenfell- und Herzentzündungen angewendet. Auch bei Zahnschmerzen soll geriebener Meerrettich helfen können. Er galt außerdem als wirksames Mittel gegen Würmer.
  • Nutzpflanze: Klassische Gewürzpflanze für kalte Gerichte, Senf, Tafelmeerrettich oder als Frischwurzel mit geraspeltem Apfel. Die Wurzel wurde früher auch als „Arznei der Bauern“ bezeichnet.
  • Mythos und Geschichte: Meerrettich war schon in der Antike bekannt. Bereits 1000 v. Chr. wurde er von den Griechen verwendet. Dem Orakel zu Delphi wird folgender Spruch nachgesagt: "Radieschen ist sein Gewicht in Blei wert, Rettich in Silber, aber Meerrettich in Gold." Auf einem pompejischen Wandgemälde ist die Pflanze zu erkennen, Cato befasste sich in seinen Abhandlungen zum Ackerbau ausführlich mit ihm. In Deutschland soll der Meerrettich erst seit dem Mittelalter angebaut worden sein.
  • Magie und Brauchtum: Die Meerrettichwurzel sollte im Haus überallhin gestreut werden. Dadurch werden alle bösen Mächte vergrault und der Bann von Zaubern, die gegen einen bewirkt worden sind, wird gebrochen. Wenn man eine Scheibe vom rohen Meerrettich in den Geldbeutel legt, soll dieser niemals leer werden. Zur Stärkung der Abwehr und um Heilungskräfte zu mobilisieren trugen früher Kinder auf dem Land eine Halskette, die aus geschnittenen aufgefädelten Scheiben einer Meerrettichwurzel hergestellt war.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Der Meerrettich steht für Klarheit, Energie und Reinigung. Er wirkt stark auf das Solarplexus- und Halschakra – öffnet Blockaden, fördert Ausdruckskraft und Abwehrkraft in stürmischen Zeiten.


→ Siehe auch: Salz- und Mineralpflanzen in der Rohkost, Kreuzblütler in der Rohkost, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre