Hartriegel, blutroter: Unterschied zwischen den Versionen
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Kennzeichen: Ein bis vier Meter hoher Strauch; Rinde zunächst rotbraun mit Längs- und Querrissen, Zweige blutrot; Blätter gegenständig, eiförmig, zugespitzt, ganzrandig; Blüten weiß, in schirmartigen Blütendolden an den Enden der Zweige, duftend; Steinfrüchte erbsengroß, schwarz-violett, weiß punktiert.<br>An schattigen Orten kann sich der Hartriegel auch ohne Blüten und Früchte vermehren, indem er bewurzelte Triebe bildet. | *'''Kennzeichen:''' Ein bis vier Meter hoher Strauch; Rinde zunächst rotbraun mit Längs- und Querrissen, Zweige blutrot; Blätter gegenständig, eiförmig, zugespitzt, ganzrandig; Blüten weiß, in schirmartigen Blütendolden an den Enden der Zweige, duftend; Blütezeit: Mai bis Juni; Steinfrüchte erbsengroß, schwarz-violett, weiß punktiert.<br>An schattigen Orten kann sich der Hartriegel auch ohne Blüten und Früchte vermehren, indem er bewurzelte Triebe bildet. | ||
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===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ||
Sammelgut und Sammelzeit: Reife Früchte von August bis Oktober. | '''Sammelgut und Sammelzeit:''' Reife Früchte von August bis Oktober. | ||
Die schwarz-violetten Früchte enthalten viele Gerbstoffe und schmecken herb bis bitter. Instinktiv werden sie nur selten angenommen, gelegentlich im vollreifen Stadium. Bei Überreife kann ein leichter Duft entstehen. Der harte Kern sollte nicht mitverzehrt werden. | |||
Die Früchte | ===Besondere Inhaltsstoffe=== | ||
Die Früchte und Blätter des Hartriegels enthalten eine Vielzahl von sekundären Pflanzenstoffen: | |||
*'''Gerbstoffe:''' wirken zusammenziehend, fördern Wundheilung | |||
*'''Anthocyane:''' antioxidative Farbstoffe in der Fruchtschale | |||
*'''Flavonoide:''' unterstützen Gefäße und Immunsystem | |||
*'''Cornin (Iridoidglykosid):''' bitterstoffartige Verbindung | |||
*'''Vitamin C:''' stärkt das Immunsystem, schützt Zellen | |||
===Wissenswertes=== | ===Wissenswertes=== | ||
Namensgebung: | *'''Namensgebung:''' ''Sanguinea'' leitet sich vom lateinischen ''sanguis'' (Blut) ab und bezieht sich auf die rötliche Herbstfärbung der Zweige. | ||
*'''Heilkunde:''' Die Wirkung wird als schmerz- und blustillend beschrieben.<br>Traditionell wurden Früchte und Rinde wegen der Gerbstoffe bei Durchfall und Entzündungen verwendet. Auch als Umschlag bei Hautproblemen genutzt. Heute kaum noch medizinisch verwendet. | |||
*'''Nutzpflanze:''' Bedeutend als ökologischer Heckenstrauch für Wildtiere, vor allem als Vogelnährgehölz.<br>Wegen des hohen Fettgehaltes der Früchte dienten diese früher der Seifenherstellung. Das harte, zähe Holz wurde für Flechtwerk und Drechselarbeiten verwendet. | |||
*'''Mythos und Geschichte:''' In alten Heckenlandschaften galt der Hartriegel als Schutzpflanze. Er wurde häufig zur Abgrenzung von Grundstücken gepflanzt. In einigen Regionen wurde er wegen seiner dunklen Früchte als „Hexenstrauch“ gefürchtet. | |||
*'''Magie und Brauchtum:''' Der Hartriegel galt im Volksglauben als schützender Strauch. Aus seinen Zweigen wurden Wünschelruten und Schutzamulette gefertigt. Rituell wurde er zur Abwehr von Unheil gepflanzt. | |||
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Symbolisiert Reinigung, Schutz und Übergang. Der bittere Geschmack verweist auf das Loslassen und Reinigen von Belastendem. Energetisch dem Wurzel- bis Herzchakra zugeordnet. | |||
→ Siehe auch: [[Instinktive Ernährung]], [[Die instinktive Sperre]] | |||
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Version vom 9. Juni 2025, 16:27 Uhr
Blutroter Hartriegel Cornus sanguinea ist ein in Europa weit verbreiteter Wildstrauch mit auffällig rot gefärbten Zweigen und schwarzen Steinfrüchten. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Cornus sanguinea
Synonyme: Roter Hartriegel, Rotes Beinholz, Hundsbeere, Roter Hornstrauch.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
- Ordnung: Hartriegelartige Cornale
- Familie: Hartriegelgewächse Cornaceae
- Gattung: Hartriegel Cornus
- Art: Blutroter Hartriegel
Beschreibung
- Vorkommen: Europa, Kleinasien.
- Standorte: Waldränder, Hecken, Gebüsche, an Rändern von Fließgewässern; bevorzugt kalkhaltige Böden.
- Kennzeichen: Ein bis vier Meter hoher Strauch; Rinde zunächst rotbraun mit Längs- und Querrissen, Zweige blutrot; Blätter gegenständig, eiförmig, zugespitzt, ganzrandig; Blüten weiß, in schirmartigen Blütendolden an den Enden der Zweige, duftend; Blütezeit: Mai bis Juni; Steinfrüchte erbsengroß, schwarz-violett, weiß punktiert.
An schattigen Orten kann sich der Hartriegel auch ohne Blüten und Früchte vermehren, indem er bewurzelte Triebe bildet.
- Verwechslung: Ist mit der Kornelkirsche und der Gewöhnlichen Traubenkirsche vor der Blüte und der Ausbildung von Früchten möglich.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Sammelgut und Sammelzeit: Reife Früchte von August bis Oktober.
Die schwarz-violetten Früchte enthalten viele Gerbstoffe und schmecken herb bis bitter. Instinktiv werden sie nur selten angenommen, gelegentlich im vollreifen Stadium. Bei Überreife kann ein leichter Duft entstehen. Der harte Kern sollte nicht mitverzehrt werden.
Besondere Inhaltsstoffe
Die Früchte und Blätter des Hartriegels enthalten eine Vielzahl von sekundären Pflanzenstoffen:
- Gerbstoffe: wirken zusammenziehend, fördern Wundheilung
- Anthocyane: antioxidative Farbstoffe in der Fruchtschale
- Flavonoide: unterstützen Gefäße und Immunsystem
- Cornin (Iridoidglykosid): bitterstoffartige Verbindung
- Vitamin C: stärkt das Immunsystem, schützt Zellen
Wissenswertes
- Namensgebung: Sanguinea leitet sich vom lateinischen sanguis (Blut) ab und bezieht sich auf die rötliche Herbstfärbung der Zweige.
- Heilkunde: Die Wirkung wird als schmerz- und blustillend beschrieben.
Traditionell wurden Früchte und Rinde wegen der Gerbstoffe bei Durchfall und Entzündungen verwendet. Auch als Umschlag bei Hautproblemen genutzt. Heute kaum noch medizinisch verwendet.
- Nutzpflanze: Bedeutend als ökologischer Heckenstrauch für Wildtiere, vor allem als Vogelnährgehölz.
Wegen des hohen Fettgehaltes der Früchte dienten diese früher der Seifenherstellung. Das harte, zähe Holz wurde für Flechtwerk und Drechselarbeiten verwendet.
- Mythos und Geschichte: In alten Heckenlandschaften galt der Hartriegel als Schutzpflanze. Er wurde häufig zur Abgrenzung von Grundstücken gepflanzt. In einigen Regionen wurde er wegen seiner dunklen Früchte als „Hexenstrauch“ gefürchtet.
- Magie und Brauchtum: Der Hartriegel galt im Volksglauben als schützender Strauch. Aus seinen Zweigen wurden Wünschelruten und Schutzamulette gefertigt. Rituell wurde er zur Abwehr von Unheil gepflanzt.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Symbolisiert Reinigung, Schutz und Übergang. Der bittere Geschmack verweist auf das Loslassen und Reinigen von Belastendem. Energetisch dem Wurzel- bis Herzchakra zugeordnet.
→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre