Gilbweiderich, punktierter: Unterschied zwischen den Versionen
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Synonyme: Drüsiger Gilbweiderich, Goldfelberich, Tüpfelstern. | |||
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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Lysimachia punctata''<br> | |||
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*'''Vorkommen:''' Mitteleuropa. | |||
*'''Standorte:''' Ufer, Gräben, lichte Stellen in Auenwäldern, Waldwege; braucht feuchten, nährstoffreichen, lehmig-tonigen Boden in sommerwarmer Lage. | |||
Kennzeichen: Sechzig bis einhundertzwanzig Zentimeter hohe, ausdauernde Pflanze; Stängel aufrecht, unverzweigt, ziemlich dicht abstehend behaart; Blätter zu drei bis sechs quirlständig, sechs bis zwölf Zentimeter lang und ein bis dreieinhalb Zentimeter breit, kurz gestielt, mäßig dicht behaart; Blüten zu ein bis vier in den Achseln der oberen Stängelblätter, Blütenkrone an der Basis verwachsen, glockig mit fünf eiförmigen Zipfeln, meist schütter rot punktiert, am Rand mit kurzen Drüsenhaaren, Blüten zwei bis drei Zentimeter im Durchmesser, hell goldgelb bis satt zitronengelb. | *'''Kennzeichen:''' Sechzig bis einhundertzwanzig Zentimeter hohe, ausdauernde Pflanze; Stängel aufrecht, unverzweigt, ziemlich dicht abstehend behaart; Blätter zu drei bis sechs quirlständig, sechs bis zwölf Zentimeter lang und ein bis dreieinhalb Zentimeter breit, kurz gestielt, mäßig dicht behaart; Blüten zu ein bis vier in den Achseln der oberen Stängelblätter, Blütenkrone an der Basis verwachsen, glockig mit fünf eiförmigen Zipfeln, meist schütter rot punktiert, am Rand mit kurzen Drüsenhaaren, Blüten zwei bis drei Zentimeter im Durchmesser, hell goldgelb bis satt zitronengelb; Blütezeit: Juni bis August. | ||
Verwechslung: Ist mit dem Gewöhnlichen Gilbweiderich möglich: dieser ist nicht behaart und hatten einen anderen Blütenstand. | *'''Verwechslung:''' Ist mit dem [[Gilbweiderich, gewöhnlicher|Gewöhnlichen Gilbweiderich]] möglich: dieser ist nicht behaart und hatten einen anderen Blütenstand. | ||
===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ||
Sammelgut und Sammelzeit: Blätter und Blüten von Mai bis August. | '''Sammelgut und Sammelzeit:''' Blätter und Blüten von Mai bis August. | ||
''Lysimachia punctata'' gilt nicht als klassische essbare Wildpflanze. Allerdings haben einzelne instinktive Rohköstler die jungen Blätter in kleinen Mengen probiert und den Geschmack als spinatähnlich mit herber Note beschrieben. | |||
Kultur im eigenen Garten: Der Punktierte Gilbweiderich ist als Zierstaude in Gärten sehr beliebt. Er benötigt humusreichen, lockeren Boden, ist winterhart und übersteht auch strengen Frost. Die Verbreitung erfolgt hauptsächlich durch unterirdische Sprosse. | '''Hinweis:''' Aufgrund enthaltener Saponine und Gerbstoffe ist ein regelmäßiger Verzehr nicht empfehlenswert. | ||
'''Kultur im eigenen Garten:''' Der Punktierte Gilbweiderich ist als Zierstaude in Gärten sehr beliebt. Er benötigt humusreichen, lockeren Boden, ist winterhart und übersteht auch strengen Frost. Die Verbreitung erfolgt hauptsächlich durch unterirdische Sprosse. | |||
===Besondere Inhaltsstoffe=== | |||
Die Art enthält sekundäre Pflanzenstoffe, die in verwandten Arten ebenfalls auftreten: | |||
*'''Saponine:''' schäumend, in hoher Dosis schleimhautreizend | |||
*'''Gerbstoffe:''' adstringierend, entzündungshemmend | |||
*'''Flavonoide:''' antioxidativ, kapillarstabilisierend | |||
*'''Iridoide (z. B. Loganin):''' entzündungshemmend, leberschützend (Spuren) | |||
===Wissenswertes=== | ===Wissenswertes=== | ||
Die Drüsenhaare der Pflanze produzieren fette Öle, die von einigen Insekten als Nahrungsquelle genutzt werden. Die Schenkelbienen der Gattung ''Macropis'' sind streng an den Gilbweiderich gebunden. Sie nehmen an dieser Pflanze Pollen über ihren Körper und die Öle an Vorder- und Mittelbeinen auf. Nach Verlassen der Blüte streichen die Bienen das Öl in kleine Taschen an den Hinterbeinen. Das Gemisch aus Pollen und Öl ("Larvenbrot") dient zur Ernährung und zur Abdichtung der Brutzellen. Der Gilbweiderich produziert keinen Nektar. | *'''Namensgebung:''' Der Gattunsname ''Lysimachia'' soll angeblich auf Lysimachos, dem Feldherrn Alexander des Großen zurückgehen. Der Artname ''punctata'' wurde wegen der zahlreichen Punkte auf der Blattunterseite gewählt. Der deutsche Name "Gilbweiderich" spielt auf die Ähnlichkeit der Blätter an den Austrieben mit schmalblättrigen Weiden (=Felbern, daher auch der Name "Felberich") und die goldgelben Blüten an. | ||
*'''Heilkunde:''' In der traditionellen Medizin spielt ''Lysimachia punctata'' kaum eine Rolle. Ähnliche Arten wurden früher äußerlich bei Wunden, Entzündungen und Hauterkrankungen verwendet. In der Volksheilkunde vereinzelt bei Durchfall und Magenproblemen erwähnt. | |||
*'''Nutzpflanze:''' Beliebte Zierstaude für naturnahe und Bauerngärten, besonders als strukturstarker Sommerblüher. Wegen ihrer Ausläuferbildung gut für Flächenbegrünung – kann jedoch wuchernd werden.<br>Die Drüsenhaare der Pflanze produzieren fette Öle, die von einigen Insekten als Nahrungsquelle genutzt werden. Die Schenkelbienen der Gattung ''Macropis'' sind streng an den Gilbweiderich gebunden. Sie nehmen an dieser Pflanze Pollen über ihren Körper und die Öle an Vorder- und Mittelbeinen auf. Nach Verlassen der Blüte streichen die Bienen das Öl in kleine Taschen an den Hinterbeinen. Das Gemisch aus Pollen und Öl ("Larvenbrot") dient zur Ernährung und zur Abdichtung der Brutzellen. Der Gilbweiderich produziert keinen Nektar. | |||
*'''Mythos und Geschichte:''' Keine konkreten Mythen überliefert. In ländlichen Gegenden galt sie als Sommerpflanze der Lebensfreude, besonders durch ihre kräftig gelbe Farbe. Der Wuchs in dichten Gruppen machte sie zum Symbol für Gemeinschaft und Kraft aus der Mitte. | |||
*'''Magie und Brauchtum:''' Blüten wurden manchmal zum Blumenschmuck für Feste verwendet. In einigen Regionen als Sommersonnenwendkraut gesammelt. Ihre Farbe wurde mit Sonnenkraft und Harmonie in Verbindung gebracht. | |||
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' ''Lysimachia punctata'' steht für Kraft durch Verwurzelung, Stabilität und Ausstrahlung. Ihre leuchtende Erscheinung erinnert daran, mitten im Leben zu stehen – standhaft, kraftvoll und in Gemeinschaft. Als Spiegelpflanze fördert sie Wärme, Standfestigkeit und das Vertrauen in die eigene Kraft. | |||
→ Siehe auch: [[Instinktive Ernährung]], [[Die instinktive Sperre]] | |||
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[[Kategorie:Wildpflanzen]] |
Aktuelle Version vom 9. Juni 2025, 11:50 Uhr
Punktierter Gilbweiderich Lysimachia punctata ist eine aufrecht wachsende, gelb blühende Wild- und Zierpflanze aus der Familie der Primelgewächse, die bevorzugt an sonnigen, feuchten Standorten wächst. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Lysimachia punctata
Synonyme: Drüsiger Gilbweiderich, Goldfelberich, Goldweiderich, Tüpfelstern.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
- Ordnung: Heidekrautartige Ericales
- Familie: Myrsinengewächse Myrsinaceae
- Gattung: Gilbweiderich Lysimachia
- Art: Punktierter Gilbweiderich
Die Gattung Lysimachia umfasst ca. 150 Arten. In Mitteleuropa kommen folgende vor:
- Pfennigkraut Lysimachia nummularia
- Hain-Gilbweiderich Lysimachia nemorum
- Punktierter Gilbweiderich Lysimachia punctata
- Straußblütiger Gilbweiderich Lysimachia thyrsiflora
- Gewöhnlicher Gilbweiderich Lysimachia vulgaris
Beschreibung
- Vorkommen: Mitteleuropa.
- Standorte: Ufer, Gräben, lichte Stellen in Auenwäldern, Waldwege; braucht feuchten, nährstoffreichen, lehmig-tonigen Boden in sommerwarmer Lage.
- Kennzeichen: Sechzig bis einhundertzwanzig Zentimeter hohe, ausdauernde Pflanze; Stängel aufrecht, unverzweigt, ziemlich dicht abstehend behaart; Blätter zu drei bis sechs quirlständig, sechs bis zwölf Zentimeter lang und ein bis dreieinhalb Zentimeter breit, kurz gestielt, mäßig dicht behaart; Blüten zu ein bis vier in den Achseln der oberen Stängelblätter, Blütenkrone an der Basis verwachsen, glockig mit fünf eiförmigen Zipfeln, meist schütter rot punktiert, am Rand mit kurzen Drüsenhaaren, Blüten zwei bis drei Zentimeter im Durchmesser, hell goldgelb bis satt zitronengelb; Blütezeit: Juni bis August.
- Verwechslung: Ist mit dem Gewöhnlichen Gilbweiderich möglich: dieser ist nicht behaart und hatten einen anderen Blütenstand.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Sammelgut und Sammelzeit: Blätter und Blüten von Mai bis August.
Lysimachia punctata gilt nicht als klassische essbare Wildpflanze. Allerdings haben einzelne instinktive Rohköstler die jungen Blätter in kleinen Mengen probiert und den Geschmack als spinatähnlich mit herber Note beschrieben.
Hinweis: Aufgrund enthaltener Saponine und Gerbstoffe ist ein regelmäßiger Verzehr nicht empfehlenswert.
Kultur im eigenen Garten: Der Punktierte Gilbweiderich ist als Zierstaude in Gärten sehr beliebt. Er benötigt humusreichen, lockeren Boden, ist winterhart und übersteht auch strengen Frost. Die Verbreitung erfolgt hauptsächlich durch unterirdische Sprosse.
Besondere Inhaltsstoffe
Die Art enthält sekundäre Pflanzenstoffe, die in verwandten Arten ebenfalls auftreten:
- Saponine: schäumend, in hoher Dosis schleimhautreizend
- Gerbstoffe: adstringierend, entzündungshemmend
- Flavonoide: antioxidativ, kapillarstabilisierend
- Iridoide (z. B. Loganin): entzündungshemmend, leberschützend (Spuren)
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Gattunsname Lysimachia soll angeblich auf Lysimachos, dem Feldherrn Alexander des Großen zurückgehen. Der Artname punctata wurde wegen der zahlreichen Punkte auf der Blattunterseite gewählt. Der deutsche Name "Gilbweiderich" spielt auf die Ähnlichkeit der Blätter an den Austrieben mit schmalblättrigen Weiden (=Felbern, daher auch der Name "Felberich") und die goldgelben Blüten an.
- Heilkunde: In der traditionellen Medizin spielt Lysimachia punctata kaum eine Rolle. Ähnliche Arten wurden früher äußerlich bei Wunden, Entzündungen und Hauterkrankungen verwendet. In der Volksheilkunde vereinzelt bei Durchfall und Magenproblemen erwähnt.
- Nutzpflanze: Beliebte Zierstaude für naturnahe und Bauerngärten, besonders als strukturstarker Sommerblüher. Wegen ihrer Ausläuferbildung gut für Flächenbegrünung – kann jedoch wuchernd werden.
Die Drüsenhaare der Pflanze produzieren fette Öle, die von einigen Insekten als Nahrungsquelle genutzt werden. Die Schenkelbienen der Gattung Macropis sind streng an den Gilbweiderich gebunden. Sie nehmen an dieser Pflanze Pollen über ihren Körper und die Öle an Vorder- und Mittelbeinen auf. Nach Verlassen der Blüte streichen die Bienen das Öl in kleine Taschen an den Hinterbeinen. Das Gemisch aus Pollen und Öl ("Larvenbrot") dient zur Ernährung und zur Abdichtung der Brutzellen. Der Gilbweiderich produziert keinen Nektar.
- Mythos und Geschichte: Keine konkreten Mythen überliefert. In ländlichen Gegenden galt sie als Sommerpflanze der Lebensfreude, besonders durch ihre kräftig gelbe Farbe. Der Wuchs in dichten Gruppen machte sie zum Symbol für Gemeinschaft und Kraft aus der Mitte.
- Magie und Brauchtum: Blüten wurden manchmal zum Blumenschmuck für Feste verwendet. In einigen Regionen als Sommersonnenwendkraut gesammelt. Ihre Farbe wurde mit Sonnenkraft und Harmonie in Verbindung gebracht.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Lysimachia punctata steht für Kraft durch Verwurzelung, Stabilität und Ausstrahlung. Ihre leuchtende Erscheinung erinnert daran, mitten im Leben zu stehen – standhaft, kraftvoll und in Gemeinschaft. Als Spiegelpflanze fördert sie Wärme, Standfestigkeit und das Vertrauen in die eigene Kraft.
→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre