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Aktuelle Version vom 5. Juni 2025, 11:25 Uhr
Kapuzinerkresse Tropaeolum majus ist eine würzig-scharfe Gartenpflanze mit essbaren Blättern, Blüten und Samen. Dieser Artikel beleuchtet sie aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Tropaeolum majus
Synonyme: Gelbes Vögerl, Kapuzinerli, Salatblume.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
- Ordnung: Kreuzblütlerartige Brassicales
- Familie: Kapuzinerkressengewächse Tropaeolaceae
- Gattung: Kapuzinerkressen Tropaeolum
- Art: Große Kapuzinerkresse
Zur Gattung Tropaeolum gehören weitere 90 Arten, u.a. folgende:
- Kleine Kapuzinerkresse Tropaeolum minor
- Kanarische Kapuzinerkresse Tropaeolum peregrinum: Einjährige, als Zierpflanze genutzte Kletterpflanze.
- Knollige Kapuzinerkresse Tropaeolum tuberosum: Die Knolle dient in Südamerika als Nahrungsmittel.
Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Die Kapuzinerkresse stammt ursprünglich aus den Andenregionen Perus und Boliviens. In Europa wurde sie bereits im 17. Jahrhundert als Zier- und Würzpflanze eingeführt und ist heute weit verbreitet.
- Standorte: Vereinzelt in der Nähe von Gartenanlagen, an laubstreureichen Waldrändern; gedeiht auf feuchten, stickstoffsalzreichen Böden; frostempfindlich.
- Kennzeichen: Ein bis drei Meter lange, kriechende, in ihrer Heimat zweijährige, in gemäßigten Zonen einjährige Pflanze; Stängel niederliegend, fleischig, kahl; Blätter schildförmig, kahl, wechselständig, langstielig, Blattstiele können wie die Blütenstiele als Ranken dienen; Blüten einzeln und auf langen Stielen in den Achseln der Blätter, gelborange bis orange-rötlich, vier bis sechs Zentimeter lang (mit Sporn), vier bis sieben Zentimeter im Durchmesser, Sporn wenig gekrümmt, allmählich zugespitzt, Kelch verwachsen, fünfzipflig; Blütezeit: Juni bis Oktober.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Essbar sind Blätter, Knospen, Blüten und Samen der Pflanze. Alle Pflanzenteile haben einen leicht pfeffrigen Geschmack.
In größeren Mengen werden alle Pflanzenteile oft als zu reizend empfunden. In der instinktiven Rohkost ist ihr Stellenwert daher eher gering – sie kann aber als gelegentlicher Reizgeber oder zur Geruchs-/Geschmackserkundung dienen.
Kultur im eigenen Garten: Die Vermehrung erfolgt durch Aussaat. Die Kapuzinerkresse ist anspruchslos, der Boden sollte allerdings nicht übermäßig nährstoffreich sein, da sonst keine Blüten ausbildet werden. Kapuzinerkresse eignet sich für die Mischkultur mit zahlreichen Gemüsearten.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100 g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 91,8 |
Kohlenhydrate | 2,6 |
Eiweiße | 1,5 |
Fette | 0,3 |
Rohfasern | 1,0 |
Mineralstoffe | 0,8 |
Vitamin C | 45–60 mg |
Besondere Inhaltsstoffe
- Senfölglykoside (z. B. Glucotropaeolin): Verantwortlich für die Schärfe; wirken antibakteriell und schleimhautreizend
- Vitamin C: Unterstützt das Immunsystem und antioxidative Prozesse
- Polyphenole und Flavonoide: Entzündungshemmende sekundäre Pflanzenstoffe
- Eisen und Kalium: Tragen zu Blutbildung und Elektrolythaushalt bei
Wissenswertes
- Namensgebung: Die Blütenform erinnerte europäische Botaniker an die Kapuzen von Ordensgewändern – daher der Name „Kapuzinerkresse“. Der wissenschaftliche Gattungsname Tropaeolum geht auf das griechische „tropaion“ (Siegeszeichen) zurück, in Anspielung auf die schildförmigen Blätter und „blutroten“ Blüten.
- Heilkunde: Die Wirkung wird als appetitanregend, blutreinigend, wundheilend, desinfizierend, entzündungshemmend und schleimlösend beschrieben.
In der Naturheilkunde wird Kapuzinerkresse bei Husten, Bronchitis und Harnwegsinfekten eingesetzt. Ihre Senföle gelten als natürliches Antibiotikum. Auch eine immunstimulierende Wirkung wird beschrieben.
- Nutzpflanze: Wird in Gärten und auf Balkonen sowohl als Zier- als auch als Würzpflanze kultiviert. Die grünen, unreifen Samen können eingelegt werden und ähneln dann im Geschmack Kapern.
- Mythos und Geschichte: Die Pflanze wurde in der Barockzeit als exotisches Schmuckelement in Apothekergärten und Klosterkulturen eingeführt.
- Magie und Brauchtum: Man schrieb der Kapuzinerkresse schützende Kräfte gegen böse Einflüsse zu. Ihre feurige Farbe galt als Symbol der Lebenskraft.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Die Kapuzinerkresse steht für geistige Klarheit und Durchsetzungskraft. Aufgrund ihrer Schärfe und belebenden Wirkung wird sie dem 3. Chakra (Solarplexus) zugeordnet – dem Zentrum der inneren Kraft und Vitalität.
→ Siehe auch: Acker-Senf, Meerrettich, Rettich