Stockschwämmchen

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Das Stockschwämmchen Kuehneromyces mutabilis ist ein häufiger Speisepilz aus der Familie der Strophariaceae. Es wächst büschelig an Totholz von Laubbäumen und gilt als guter Speisepilz, wird jedoch roh nicht empfohlen. Wegen der Verwechslungsgefahr mit dem hochgiftigen Gifthäubling erfordert das Sammeln besondere Vorsicht.

Wissenschaftliche Namen: Kuehneromyces mutabilis
Synonyme: Stockschwamm, Gemeines Stockschwämmchen.

Systematik

  • Reich: Pilze Fungi
  • Unterreich: Dikarya
  • Abteilung: Basidienpilze Basidiomycota
  • Unterabteilung: Ständerpilze Basidiomycetes
  • Klasse: Agaricomycetes
  • Ordnung: Champignonartige Agaricales
  • Familie: Strophariaceae
  • Gattung: Kuehneromyces
  • Art: Stockschwämmchen

Beschreibung

  • Vorkommen: Büschelig wachsend an Totholz von Laubgehölzen (besonders Buche, Birke, Erle, Weide). Frühling bis Spätherbst.
  • Merkmale:
    • Hut: 3–7 cm breit, gewölbt bis flach, oft mit Buckel; feucht glänzend, hygrophan mit zweifarbiger Zonierung (dunkler in der Mitte, heller am Rand), trocken matt und heller.
    • Lamellen: Anfangs hell, später zimt- bis rostbraun; angewachsen bis leicht herablaufend.
    • Stiel: 5–10 cm lang, dünn, oft gekrümmt, mit typischem dunklen, schuppigen Bereich unterhalb des Rings. Oberhalb des Rings hell und glatt.
    • Fleisch: Dünn, hellbräunlich, mit mildem Geschmack und angenehm pilzartigem Geruch.
    • Sporenpulver: Rostbraun.
  • Verwechslung: Besonders gefährlich ist die Ähnlichkeit mit dem Gifthäubling (Galerina marginata), der lebensbedrohliche Amatoxine enthält. Ein sicheres Erkennungsmerkmal des Stockschwämmchens ist der deutlich abgesetzte, schuppige Stielbereich unterhalb des Rings.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Das Stockschwämmchen ist roh nicht bekömmlich und sollte in der Rohkost nur mit großer Vorsicht getestet werden. In kleinen Mengen tritt eine deutliche Sperre ein, die meist durch einen bitter-kratzenden Geschmack signalisiert wird.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100 g Frischsubstanz
Wasser 89,0
Kohlenhydrate 4,5
Eiweiße 2,7
Fette 0,4
Rohfasern 2,0
Mineralstoffe 0,9
Vitamin D₂ 0,2–2,5 mg

Hinweis: Der Vitamin-D₂-Gehalt erhöht sich deutlich, wenn die Pilze nach der Ernte Sonnenlicht oder UV-Strahlung ausgesetzt werden.

Besondere Inhaltsstoffe

  • Beta-Glucane – immunmodulierende Polysaccharide.
  • Ergosterol – Vorstufe von Vitamin D₂.
  • Sekundäre Phenole – mit antioxidativen Eigenschaften.

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der deutsche Name „Stockschwämmchen“ bezieht sich auf das typische Wachstum in dichten Büscheln („Stock“). Der Artname mutabilis bedeutet „veränderlich“ und weist auf den farblichen Wechsel hygrophaner Hüte hin.
  • Ökologie: Saprobiont, der Holz zersetzt und dadurch im Wald eine wichtige Rolle beim Nährstoffkreislauf spielt.
  • Heilkunde: In der modernen Mykologie wird das Stockschwämmchen weniger als Heilpilz betrachtet, doch erste Studien weisen auf antioxidative und immunmodulierende Eigenschaften hin.
  • Kultur: In Japan und Osteuropa wird das Stockschwämmchen auch als Kulturpilz angebaut und ist dort im Handel erhältlich.
  • Mythos und Brauchtum: In manchen Regionen galt das Stockschwämmchen als „Arme-Leute-Pilz“, da es in großen Mengen gesammelt werden konnte.


→ Siehe auch: Pilze in der Rohkost, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre