Spinat, indischer
Indischer Spinat Basella alba ist ein wärmeliebendes, schnell wachsendes Blattgemüse aus den Tropen mit schleimhaltigen Blättern. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Basella alba
Synonyme: Ceylonspinat, Malabarspinat, Basella rubra (Rotsorte), engl. Malabar spinach, vine spinach, Indian spinach.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Ordnung: Nelkenartige Caryophyllales
- Familie: Basellgewächse Basellaceae
- Gattung: Basella
- Art: Indischer Spinat
Die Gattung Basella umfasst auch Basella rubra, eine rötlich gefärbte Kultursorte.
Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Der Indische Spinat stammt ursprünglich aus Süd- und Südostasien und wird heute in tropischen und subtropischen Regionen weltweit angebaut. Er ist besonders in Indien, China, Afrika und Teilen Amerikas verbreitet.
- Kennzeichen: Basella alba ist eine mehrjährige, rankende Pflanze mit dicken, fleischigen Blättern, die schleimhaltig sind. Die Triebe können mehrere Meter lang werden. Die Blüten sind klein, rosa-weißlich und sitzen in dichten Ähren. Die Beeren sind tiefviolett und färbend.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Die Blätter des Indischen Spinats schmecken mild, leicht schleimig und erinnern an Spinat oder junge Malve. Auch junge Triebe und zarte Stängel sind essbar.
Die Früchte von Basella alba sind ebenfalls essbar. Sie enthalten einen intensiven violettroten Farbstoff (Betacyanin), schmecken mild bis leicht bitter und sind leicht schleimig.
Hinweis: Die Fruchthülle kann verzehrt werden, der darin enthaltene harte Samen jedoch nicht.
Saison: In tropischen Ländern ganzjährig, in Mitteleuropa nur in Sommermonaten (Gewächshauskultur oder Fensterbank möglich).
Lagerung/Haltbarkeit: Frisch geerntete Blätter sind empfindlich und sollten kühl gelagert und bald verbraucht werden. Sie welken schnell.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100 g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 92,0 |
Kohlenhydrate | 2,4 |
Eiweiße | 1,8 |
Fette | 0,4 |
Rohfasern | 1,5 |
Mineralstoffe | 1,2 |
Vitamin C | 85–100 mg |
Besondere Inhaltsstoffe
Die Pflanze enthält eine Reihe physiologisch aktiver Inhaltsstoffe:
- Schleimstoffe: In Blättern und Stängeln enthalten, wirken sie beruhigend auf die Schleimhäute des Verdauungstrakts und fördern eine sanfte Verdauung
- Betacyanine: Die dunklen Früchte enthalten violettrote Farbstoffe aus der Gruppe der Betacyane, die antioxidative Eigenschaften besitzen
- Vitamin A (als Provitamin A/Carotinoide): Wichtig für Sehkraft, Hautregeneration und Immunfunktion
- Vitamin C: Trägt zum Zellschutz und zur Kollagenbildung bei
- Mineralstoffe wie Eisen, Kalium und Magnesium: Unterstützen Blutbildung, Nervenfunktion und Muskelstoffwechsel
Wissenswertes
- Namensgebung: Der wissenschaftliche Gattungsname Basella geht auf eine portugiesische Ableitung des indischen Namens "Basale" oder "Vasale" zurück, wie die Pflanze in Malayalam oder Kannada genannt wird. Das lateinische Art-Epitheton alba (weiß) bezieht sich auf die hellen Blüten.
- Heilkunde: In der traditionellen indischen und südostasiatischen Medizin (Ayurveda, Unani, Volksheilkunde) wird Basella alba äußerlich zur Wundheilung, innerlich bei Verstopfung, Hitzewallungen und Hautproblemen eingesetzt. Der schleimige Pflanzensaft gilt als kühlend und entgiftend.
- Nutzpflanze: Basella alba ist eine wichtige Gemüsepflanze in tropischen Regionen. Sie eignet sich besonders für vertikale Gärten, da sie als Kletterpflanze wenig Grundfläche benötigt. Die Blätter werden in Asien, Afrika und Lateinamerika sowohl roh als auch gekocht verwendet. Auch die Früchte sind essbar und ergeben einen natürlichen Farbstoff.
- Mythos und Geschichte: Malabarspinat wurde schon in der Antike und im Mittelalter in südasiatischen Küchen verwendet. Während der Kolonialzeit gelangte die Pflanze mit portugiesischen Seefahrern nach Afrika und Südamerika. In der traditionellen südindischen Küche spielt sie bis heute eine bedeutende Rolle.
- Magie und Brauchtum: In manchen Regionen Asiens werden die Blätter von Basella alba bei Reinigungsritualen eingesetzt. In der philippinischen Volksmagie soll die Pflanze schützende und heilende Kräfte besitzen, besonders wenn sie frisch bei Sonnenaufgang gepflückt wird.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Basella alba wird aufgrund ihres kühlenden Schleims, ihrer herzförmigen Blätter und ihres leichten Geschmacks dem Herzchakra (Anahata) zugeordnet. Ihre beruhigende Wirkung kann dabei helfen, sich zu zentrieren und emotional zu harmonisieren. Die kräftige Rankkraft steht symbolisch für Flexibilität und sanfte Entschlossenheit.
→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre