Schwefelkopf, graublättriger
Der Graublättrige Schwefelkopf Hypholoma capnoides ist ein essbarer Pilz aus der Familie der Strophariaceae. Er wächst büschelig an Holz und ist wegen seiner Ähnlichkeit mit giftigen Schwefelkopf-Arten nur von geübten Sammlern sicher bestimmbar.
Wissenschaftliche Namen: Hypholoma capnoides
Synonyme: Rauchblättriger Schwefelkopf, Rauchblättriger Stockschwamm, Graublättriger Stockschwamm.
Systematik
- Reich: Pilze Fungi
- Unterreich: Dikarya
- Abteilung: Basidienpilze Basidiomycota
- Unterabteilung: Ständerpilze Agaricomycotina
- Klasse: Agaricomycetes
- Ordnung: Champignonartige Agaricales
- Familie: Strophariaceae
- Gattung: Schwefelköpfe Hypholoma
- Art: Graublättriger Schwefelkopf
Beschreibung
- Vorkommen: Häufig in Nadelwäldern, meist büschelig wachsend auf morschem Holz von Fichten, Kiefern oder Tannen. Von Frühsommer bis Spätherbst.
- Hut: 3–7 cm breit, gelblich bis ockerbraun, bei Feuchtigkeit klebrig, jung gewölbt, später ausgebreitet.
- Lamellen: Anfangs blassgrau, später graubraun, niemals grünlich; an Stiel angewachsen.
- Stiel: 4–8 cm lang, zylindrisch, gelblich bis bräunlich, Basis oft dunkler, ohne Ring.
- Fleisch: Dünn, hellgelb, mild im Geschmack.
- Sporenpulver: Violettbraun.
- Verwechslung: Besonders leicht mit dem Grünblättrigen Schwefelkopf Hypholoma fasciculare, der giftig ist. Dieser hat jedoch grünliche Lamellen und bitteren Geschmack. Sorgfältige Prüfung ist unbedingt nötig!
Rohkosttipps und Erfahrungen
Der Graublättrige Schwefelkopf hat einen milden, nussigen Geschmack. Roh sollte er nur in kleinsten Mengen probiert werden, da seine Bekömmlichkeit nicht umfassend untersucht ist und Verwechslungen mit giftigen Arten vorkommen können. Als Kulturpilz wird er gelegentlich angeboten und gilt dort als bekömmlich.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100 g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 88,0 |
Kohlenhydrate | 6,2 |
Eiweiße | 3,0 |
Fette | 0,5 |
Rohfasern | 1,0 |
Mineralstoffe | 1,3 |
Vitamin D₂ | 0,1–2,0 mg |
Hinweis: Der Vitamin-D₂-Gehalt erhöht sich deutlich, wenn die Pilze nach der Ernte Sonnenlicht oder UV-Strahlung ausgesetzt werden.
Besondere Inhaltsstoffe
- Beta-Glucane – unterstützen das Immunsystem.
- Ergosterol – Vorstufe von Vitamin D₂.
- Sekundäre Pilzstoffe – enthalten leichte Bitterstoffe, die die Verdauung anregen.
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Name „Graublättrig“ bezieht sich auf die charakteristische Lamellenfarbe, die den Unterschied zu den giftigen „Grünblättrigen“ Schwefelköpfen ausmacht.
- Ökologie: Als Holzbewohner spielt er eine wichtige Rolle beim Abbau von Nadelholz.
- Kultur: Der Graublättrige Schwefelkopf wird in Asien und vereinzelt in Europa kultiviert und als Speisepilz vermarktet. Die Kultur erfolgt auf sterilisierten Holzsubstraten.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Als „Grenzpilz“ zwischen essbar und giftig symbolisiert er die Notwendigkeit von Unterscheidungskraft und Achtsamkeit. In spiritueller Deutung wird er teils dem Stirnchakra (Intuition, Wahrnehmung) zugeordnet.
→ Siehe auch: Pilze in der Rohkost, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre