Schlafbeere
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Wissenschaftliche Namen: Withania somnifera
Synonyme: Schlafbeere, Ashwagandha, Indischer Ginseng, Winterkirsche, Poison Gooseberry.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
- Ordnung: Nachtschattenartige Solanales
- Familie: Nachtschattengewächse Solanaceae
- Gattung: Withania
- Art: Schlafbeere
Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Die Schlafbeere ist in Indien, Nordafrika und dem Nahen Osten heimisch und wird heute in vielen tropischen und subtropischen Regionen kultiviert.
- Kennzeichen: Krautige, ausdauernde, bis zu eineinhalb Meter hohe Pflanze mit verholzender Basis; Blätter eiförmig bis elliptisch, ganzrandig, filzig behaart, bis zwölf Zentimeter lang; Blüten glockenförmig, grünlich-gelb; Beeren leuchtend orange bis rot, rund, etwa kirschgroß, umgeben von einem pergamentartigen Kelch.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Verwendet werden vor allem die Wurzeln, seltener auch Blätter und Beeren. Roh ist die Wurzel holzig-faserig mit bitter-würzigem Geschmack, vergleichbar mit Ginseng.
Beeren sind in kleinen Mengen essbar, schmecken leicht bitter bis süßlich.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100 g Wurzel (getrocknet) |
---|---|
Wasser | ca. 5,0 |
Kohlenhydrate | 30–40 |
Eiweiße | 3–4 |
Fette | 0,3 |
Rohfasern | >10,0 |
Mineralstoffe | ca. 1,5 |
Besondere Inhaltsstoffe
Die Wurzel und die Blätter der Schlafbeere enthalten eine Vielzahl pharmakologisch wirksamer Substanzen:
- Withanolide: steroidähnliche Lactone mit adaptogener, entzündungshemmender und zellschützender Wirkung (z. B. Withaferin A)
- Alkaloide: wie Withanin, Tropin, Anaferin und Cuscohygrin – wirken teils beruhigend und muskelentspannend
- Saponine: schaumaktive Glykoside mit immunmodulierenden Eigenschaften
- Phytosterole: pflanzliche Steroide mit hormonähnlicher Wirkung
- Eisen: fördert die Blutbildung, besonders hoch in der Wurzel
- Flavonoide: antioxidative sekundäre Pflanzenstoffe
- Choline und Sitoinoside: unterstützen kognitive Funktionen und senken Stressreaktionen
Diese Stoffe wirken synergetisch und machen Withania somnifera zu einer der am besten untersuchten Adaptogenpflanzen im Ayurveda und der modernen Pflanzenmedizin.
Wissenswertes
- Namensgebung: Withania ehrt den englischen Botaniker Henry Witham, somnifera stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „schlaffördernd“. Der Sanskrit-Name „Ashwagandha“ heißt wörtlich „Geruch des Pferdes“ und bezieht sich auf den eigentümlichen Geruch der Wurzel – und die ihr zugeschriebene stärkende Wirkung.
- Heilkunde: In der ayurvedischen Medizin zählt Ashwagandha zu den wichtigsten Rasayana-Pflanzen (Verjüngungsmittel). Sie wird eingesetzt bei Erschöpfungszuständen, Schlafstörungen, Nervosität und Angst, hormonellen Dysbalancen, Entzündungen und zur Immunstärkung.
Sie wirkt adaptogen, also regulierend auf körperliche und psychische Stressreaktionen, und wird oft langfristig als Tonikum eingenommen.
- Nutzpflanze: Ashwagandha wird überwiegend für pharmazeutische und ayurvedische Präparate kultiviert. Auszüge aus Wurzeln, Blättern und Beeren dienen zur Herstellung von Kapseln, Pulvern, Tinkturen und Tees. Die Pflanze ist trockenheitsresistent und wächst auch auf kargen Böden.
- Mythos und Geschichte: Ashwagandha wird im Ayurveda seit über 3000 Jahren verwendet. In alten Schriften gilt sie als „Stärkungsmittel für Könige, Krieger und Weise“. Ihre spirituelle Bedeutung liegt in der Wiederherstellung der Lebensenergie (Prana) und inneren Balance.
- Magie und Brauchtum: Geschlecht: maskulin; Planet: Mars; Element: Erde; Magische Kräfte: Stärkung, Schutz, Wiederherstellung.
Die Wurzel wurde traditionell auch in Amuletten getragen, um Mut und Durchhaltevermögen zu fördern. In tantrischen Praktiken galt sie als energetisierendes Mittel zur Wiederherstellung der Männlichkeit.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Ashwagandha steht für Regeneration, Standfestigkeit und innere Kraft. Auf der Chakra-Ebene wirkt sie besonders auf das Wurzelchakra (Muladhara) und das Sakralchakra (Svadhisthana). Sie unterstützt die Stabilisierung bei Überforderung, die Rückkehr zur eigenen Mitte, eine gesunde Abgrenzung.