Rötelritterling, violetter
Der Violette Rötelritterling Lepista nuda ist ein essbarer Pilz aus der Familie der Tricholomataceae. Er fällt durch seine auffällige violette Farbe auf und ist in Laub- und Nadelwäldern weit verbreitet.
Wissenschaftliche Namen: Lepista nuda
Synonyme: Blauer Rötelritterling, Violetter Holzritterling, Blauer Pilz, Parfümpilz.
Systematik
- Reich: Pilze Fungi
- Unterreich: Dikarya
- Abteilung: Basidienpilze Basidiomycota
- Unterabteilung: Ständerpilze Agaricomycotina
- Klasse: Agaricomycetes
- Ordnung: Champignonartige Agaricales
- Familie: Tricholomataceae
- Gattung: Lepista
- Art: Violetter Rötelritterling
Beschreibung
- Vorkommen: In Laub- und Nadelwäldern, auf Kompost und humusreichen Böden; häufig in Hexenringen wachsend; Spätherbst bis Frühwinter.
- Hut: 5–15 cm breit, anfangs gewölbt, später flach, Rand oft eingerollt; violett bis violettbraun, Oberfläche glatt, bei Feuchtigkeit schmierig.
- Lamellen: Breit angewachsen, dicht stehend, jung violett, später bräunlich-violett.
- Stiel: 5–10 cm lang, zylindrisch, manchmal keulig verdickt, violett, faserig.
- Fleisch: Fest, violettlich, mit parfümartigem, aromatischem Geruch und mildem Geschmack.
- Sporenpulver: Hellrosa bis fleischfarben.
- Verwechslung: Möglich mit dem Kahlen Krempling Paxillus involutus' (giftig), der jedoch bräunliche Hüte und anders gefärbte Lamellen hat, sowie mit violettlichen Cortinarius-Arten, die giftig sein können. Vorsicht ist daher geboten!
Rohkosttipps und Erfahrungen
Der Violette Rötelritterling hat ein starkes, parfümartiges Aroma, das polarisierend wirken kann. Roh sollte er nur in sehr kleinen Mengen probiert werden, da er hitzelabile Inhaltsstoffe enthält, die bei empfindlichen Personen zu Unverträglichkeiten führen können. Die instinktive Sperre ist meist deutlich spürbar.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100 g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 87,0 |
Kohlenhydrate | 6,0 |
Eiweiße | 3,4 |
Fette | 0,5 |
Rohfasern | 1,1 |
Mineralstoffe | 1,0 |
Vitamin D₂ | 0,1–2,5 mg |
Hinweis: Der Vitamin-D₂-Gehalt erhöht sich deutlich, wenn die Pilze nach der Ernte Sonnenlicht oder UV-Strahlung ausgesetzt werden.
Besondere Inhaltsstoffe
- Anthocyane – verantwortlich für die violette Färbung, antioxidative Wirkung.
- Beta-Glucane – pilztypische Polysaccharide mit immunmodulierender Wirkung.
- Ergosterol – Vorstufe von Vitamin D₂.
Wissenswertes
- Namensgebung: „Rötelritterling“ bezieht sich auf das fleischfarbene Sporenpulver; „violett“ auf die markante Färbung. Der Artname nuda (lat. = „nackt“) bezieht sich auf die glatte Hutoberfläche.
- Ökologie: Saprobiont, der in großen Hexenringen vorkommen kann und zur Humusbildung beiträgt.
- Kultur: Der Violette Rötelritterling wird selten kultiviert, ist jedoch gelegentlich im Spezialhandel als Kulturpilz erhältlich.
- Mythos und Symbolik: Aufgrund seiner intensiven Farbe gilt er als „mystischer Pilz“, der Übergänge symbolisiert – zwischen Herbst und Winter, Licht und Dunkelheit. Spirituell wird er teils mit dem Stirnchakra (Intuition, Wahrnehmung) in Verbindung gebracht.
→ Siehe auch: Pilze in der Rohkost, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre