Ringelblume, gemeine

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Ringelblume Calendula officinalis ist eine einjährige Heil- und Zierpflanze aus der Familie der Korbblütler, die für ihre leuchtend gelben bis orangefarbenen Blüten bekannt ist. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Calendula officinalis
Synonyme: Garten-Ringelblume, Englische Ringelblume, Butterblume, Goldblume, Regenblume, Ringelnelke, Ringelrose, Sonnenwende, Stinkblume, Sonnenwende, Studentenblume, Totenblume, Warzenkraut, Weinblume.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Asternartige Asterales
  • Familie: Korbblütengewächse Asteraceae
  • Unterfamilie: Asteroideae
  • Tribus: Calenduleae
  • Gattung: Ringelblumen Calendula
  • Art: Gemeine Ringelblume

Die Gattung Calendula umfasst etwa 15 Arten, die überwiegend im Mittelmeerraum heimisch sind. Nur Calendula officinalis wird verbreitet als Heilpflanze genutzt. Die Gemeine Ringelblume stammt vermutlich von der wildwachsenden Ackerringelblume Calendula arvensis ab.

Ringelblume
Ringelblume, Blüte
Ringelblume, Blatt
Ringelblume, Frucht

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Die Ringelblume stammt vermutlich aus Südeuropa und dem Mittelmeerraum. Heute ist sie in ganz Europa, Nordafrika und Teilen Asiens als Gartenpflanze verbreitet und verwildert gelegentlich.
  • Kennzeichen: Zwanzig bis fünfzig Zentimeter hohe, einjährige Pflanze; Stängel aufrecht, wenig verzweigt; Blätter wechselständig, fleischig, lanzettartig, länglich und etwas gezähnt; Blüten gelb bis organge, vier bis sieben Zentimeter große Köpfe mit zahlreichen Zungenblüten; Blütezeit: Juni bis September; Früchte einwärts gekrümmt, eingerollt, auf der Rückseite quergestreift; Wurzel spindelförmig, fasrig verzweigt.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Blüten und Blätter Mai bis Oktober.

Die Ringelblume ist ein bittersüßes, salziges Kraut mit aromatischem Duft.

Kultur im eigenen Garten: Wächst in wasserdurchlässigem, auch nährstoffarmen Boden in voller Sonne. Aussaat im Frühjahr oder Herbst, die Ringelblume sät sich in den Folgejahren selbst aus. Ringelblumen wirken gesundend auf den Boden, sind ein guter Gründünger. Zwischen Rosen und Karotten gepflanzt, stärken sie diese Pflanzen und schützen sie vor Schädlingen, vor allem vor Nematoden (Bodenälchen). Außerdem sollen sie Schnecken abwehren.

Besondere Inhaltsstoffe

Die Ringelblume enthält eine Vielzahl sekundärer Pflanzenstoffe mit pharmakologischer Wirkung:

  • Triterpensaponine: wirken entzündungshemmend und wundheilungsfördernd
  • Flavonoide (v. a. Quercetin, Isorhamnetin): antioxidative Wirkung, zellschützend
  • Carotinoide (Lutein, Zeaxanthin): wirken antioxidativ und fördern die Augengesundheit
  • Ätherische Öle: sorgen für den zarten Duft und besitzen antimikrobielle Eigenschaften
  • Polysaccharide: immunmodulierende Effekte

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der botanische Gattungsname Calendula leitet sich vom lateinischen „calendae“ ab – dem ersten Tag des Monats – und bezieht sich auf die lange Blühdauer der Pflanze. Officinalis weist auf ihre traditionelle Verwendung als Arzneipflanze hin. "Ringelblume" wegen den sich mehr oder weniger stark ringelnden Samen. "Regenblume" , weil sie bei hoher Luftfeuchtigkeit und aufkommendem Regen ihre Blüten nicht öffnet. Den Namen "Totenblume" bekam sie, weil sie früher häufig auf Gräber gepflanzt wurde.
  • Heilkunde: Die Wirkung der Pflanze wird als antiseptisch, blutreinigend, entzündungshemmend, erweichend, krampflösend, narbenbildend, schweißtreibend und wundheilend beschrieben.
    Ringelblumen wirken innerlich und äußerlich bei frischen oder alten, schlecht heilenden Riss- und Quetschwunden, Furunkeln, eitrigen, stinkenden Geschwüren und bei Verbrennungen. Sie werden zum Spülen und Gurgeln bei Rachen- und Zahnfleischentzündungen verwendet. Sie fördern die Bildung neuen Hautgewebes. Auch bei Magen-Darm-Entzündungen werden sie angewandt, sind herz- und leberstärkend. Ringelblumen werden überdies in der Frauenheilkunde eingesetzt. Das in der Pflanze enthaltene Beta-Sitosterol ist ein östrogenartiger Wirkstoff, der unregelmässige Zyklen ausgleicht und Beschwerden der Wechseljahre lindert. Der Inhaltsstoff Stigmasterol fördert den Eisprung, hilft daher den Zyklus zu regulieren. In der Homöopathie wird die Calendula hauptsächlich zur Wundheilung eingesetzt.
  • Nutzpflanze: Die Ringelblume ist eine klassische Bienen- und Heilpflanze für den Hausgarten. Sie gilt als bodenverbessernd und wachstumsfördernd für Nachbarpflanzen (besonders bei Tomaten). Die essbaren Blütenblätter können in der Küche wie Safran als natürliches Färbemittel für Reisgerichte oder Butter genutzt werden („Färberblume“).
  • Mythos und Geschichte: Ab dem 12. Jahrhundert fand die Ringelblume ihren Platz in Kloster- und Bauerngärten. Ringelblumen waren der Göttin Freya, später der Maria unterstellt. Weil sie den ganzen Sommer und Herbst, zeitweilig sogar bis in den Winter hinein blühen, symbolisieren sie Anmut, Schönheit, die Unvergänglichkeit und nie endende, treue Liebe. In der christlichen Symbolik ist die Ringelblume ein Sinnbild für die Erlösung nach dem Tod. Sie setzt mit ihrer lebendigen Wuchskraft einen Kontrapunkt zum Tod und wird deshalb oft auf Friedhöfen angepflanzt.
  • Magie und Brauchtum: Geschlecht: maskulin; Planet: Sonne; Element: Feuer; Magische Kräfte: Schutz, Wahrträume, Rechtsangelegenheiten, übersinnliche Fähigkeiten.
    Mit Hilfe der Ringelblume lässt sich das Tageswetter voraussagen: Sind die Blüten zwischen 6 und 7 Uhr bereits geöffnet, gibt es einen schönen sonnigen Tag, sind sie jedoch nach 7 Uhr noch geschlossen, so muss mit Regen gerechnet werden. Ringelblumen, die zu Mittag, wenn die Sonne am stärksten ist, gepflückt werden, stärken das Herz und spenden Trost. Unter dem Bett ausgestreute Ringelblumen beschützen den Schlaf und lassen Träume Wirklichkeit werden. Ringelblumen als Badezusatz helfen dabei, den Respekt und die Bewunderung der Mitmenschen zu gewinnen. Die Sehkraft wird gestärkt, wenn man die hellfarbigen Blüten anschaut. Hat man vor Gericht Ringelblumen in der Tasche, ist die Gerichtigkeit auf seiner Seite.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Die Ringelblume wird häufig dem Herzchakra (Anahata) zugeordnet. Ihre goldene Farbe steht für Licht, Freude und Lebenswärme. Spirituell wirkt sie als Verbindung zwischen dem Irdischen und dem Spirituellen, sie stärkt die Intuition, das Mitgefühl und die Selbstheilungskräfte. Ihr sanfter, aber durchdringender Charakter macht sie zu einer Pflanze des inneren Lichts und der Wandlung.


→ Siehe auch: Korbblütler in der Rohkost, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre