Rambutan

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Rambutan Nephelium lappaceum ist eine tropische Baumfrucht aus der Familie der Seifenbaumgewächse, die besonders durch ihre auffällige, haarige Schale ins Auge fällt. Sie gilt in vielen asiatischen Ländern als Delikatesse und wird zunehmend auch international als exotische Frucht geschätzt.

Wissenschaftliche Namen: Nephelium lappaceum
Synonyme: Rambutanbaum, Haarlitschi, Haarige Litschi, Zwillingspflaume.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Seifenbaumartige Sapindales
  • Familie: Seifenbaumgewächse Sapindaceae
  • Unterfamilie: Sapinoideae
  • Gattung: Nephelium
  • Art: Rambutan

Die Rambutan gehört zur gleichen Gattung wie die Pulasan Nephelium mutabile.

Rambutan, Baum
Rambutan, Ast mit Früchten
Rambutan

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Die Rambutan stammt ursprünglich aus den tropischen Regenwäldern Malaysias und Indonesiens. Heute wird sie in zahlreichen Ländern Südostasiens, aber auch in Mittelamerika, Afrika und tropischen Regionen Südamerikas kultiviert.
  • Kennzeichen: Immergrüner, sieben bis zehn, in Kultur drei bis fünf Meter hoher Baum mit breiter rundlichr, dicht belaubter Krone; Blätter wechselständig, paarig gefiedert, Fiedern in zwei bis acht Paaren, elliptisch mit stumpfer Spitze, stehen sich meist nicht exakt gegenüber, auf der Oberseite dunkelgrün glänzend, auf der Unterseite leicht behaart; Blüten klein, gelblich, zahlreich in endständigen, aufrechten Rispen; Nussfrucht etwa kastaniengroß, zur Reife rötlich, leuchtend rot oder braun; Fruchtschale dünn, platzt in der Vollreife selbst auf, fein gefeldert, dicht mit langen, weichen, an der Spitze umgebogenen Stacheln besetzt; im Innneren ein einzelner, bräunlicher Same.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Rambutans gehört in die gleiche Familie wie die Litschi und die Longan. Der Baum blüht und trägt zweimal jährlich, die Früchte reifen fünfzehn bis achtzehn Wochen nach der Blüte.

Die einzelne Frucht besitzt eine pergamentartige, an der Oberfläche gefelderte Schale. Auf jedem Feld sitzen lange, wellige, wollig-weiche bis borstige, rote oder weiß-gelbe Haare. Frische Rambutans haben eine rubinrote Farbe, je älter sie sind, desto dunkler werden die feinen Haare.

Zum Verzehr die Fruchtschale vorsichtig mit einem Messer aufschlitzen und die Samenmäntel herausdrücken. Diese sind milchig-weiß bis rötlich, ähnlich Weintrauben oder Litschis und relativ fest mit dem bräunlichen Samenmantel verbunden. Je wilder die Sorte ist, desto dünner ist der Samenmantel und desto fester ist er mit dem Kern verbunden.
Sie schmecken aromatisch säuerlich, leicht nach Weinbeeren. Je reifer die Früchte sind, desto süßer sind sie.

Saison: Rambutan bekommt man das ganze Jahr über, die Hauptsaison ist von Juni bis Oktober.

Lagerung/Haltbarkeit: Die Früchte sind nichtklimakterisch, d.h. sie reifen nach der Ernte nicht nach. Reife Früchte sollten gekühlt gelagert und innerhalb weinger Tage verbraucht werden. Bei ca. 10°C ist die Frucht etwa zwei Wochen lagerfähig, danach fängt das Fruchtfleisch an zu gären.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100 g essbarem Anteil
Wasser 78,0
Kohlenhydrate 20,9
Eiweiße 0,9
Fette 0,2
Rohfasern 0,9
Mineralstoffe 0,4
Vitamin C 10–30 mg

Besondere Inhaltsstoffe

Die Rambutan-Frucht enthält bioaktive Polyphenole wie Flavonoide und Gerbstoffe. Auch Beta-Carotin, Calcium und Eisen sind in geringen Mengen enthalten:

  • Gerbstoffe (Tannine): vor allem in Schale und Samen – traditionell medizinisch genutzt
  • Vitamin C: stärkt das Immunsystem und wirkt antioxidativ
  • Spurenelemente: enthält geringe Mengen an Eisen, Kalium und Zink

Wissenswertes

  • Namensgebung: rambut kommt aus dem malayischen und bedeutet "Haare". Die Frucht verdankt diese Bezeichnung den wirr abstehenden haarartigen Auswüchsen der Fruchtschale.
  • Heilkunde: In der traditionellen malaiischen Medizin gelten die getrockneten Schalen als Mittel gegen Durchfall. Die gerösteten Samen werden teils bei Fieber eingesetzt. In Vietnam wird aus der Schale ein Extrakt zur Senkung des Blutzuckerspiegels gewonnen.
  • Nutzpflanze: Rambutanbäume sind wichtige Obstbäume in Südostasien. Neben der Frucht finden auch Samen, Schale und Blätter als Naturheilmittel oder in der Kosmetik Anwendung. Regional presst man aus den Samen ein fettes Öl, das zu Seifen und Kerzen verarbeitet wird.
    Aus der Fruchtschale gewinnt man einen Farbstoff für Seidentücher.
  • Mythos und Geschichte: Bereits im 13. Jahrhundert wurde Rambutan im malaiischen Raum kultiviert. Während der Kolonialzeit verbreitete sich der Anbau nach Sri Lanka und später in andere tropische Regionen. Die Frucht ist auch Bestandteil von Fruchtopfern im hinduistischen Raum.
  • Magie und Brauchtum: In einigen asiatischen Kulturen wird die haarige Frucht symbolisch mit Schutz und Abwehr assoziiert. Rambutan gilt als Frucht der Freude und wird oft zu festlichen Anlässen verschenkt.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Die äußere Abwehr (stachelige Hülle) und das süße Innere können als Symbol für Schutz und inneres Potenzial gedeutet werden. In der Chakrenlehre passt die Frucht mit ihrem milden Geschmack und ihrer weißen Farbe zum Sakral- und Herzchakra – sie steht für Lebensfreude, Fruchtbarkeit und emotionale Balance.


→ Siehe auch: Pulasan, Litschi, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre