Pitomba
Pitomba Talisia esculenta ist ein tropischer Fruchtbaum aus Südamerika mit kugeligen, orangebraunen Früchten und süß-säuerlichem Geschmack. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Talisia esculenta
Synonyme: Pitomba-do-mato, olho-de-boi (port.), guaraná de anta.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
- Ordnung: Seifenbaumartige Sapindales
- Familie: Seifenbaumgewächse Sapindaceae
- Gattung: Talisia
- Art: Pitomba
Die Gattung Talisia umfasst auch andere essbare Arten wie Talisia nervosa und Talisia pruniformis.
Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Die Pitomba ist in weiten Teilen des tropischen Südamerikas heimisch, insbesondere in Brasilien, Peru, Kolumbien und Bolivien. Sie wächst in feuchten Wäldern, an Waldrändern sowie in kultivierten Gärten.
- Kennzeichen: Immergrüner, bis acht Meter hoher, breitkroniger Baum; Blätter wechselständig, paarig gefiedert, Fiedern kurz gestielt, schmal oval, bis zwölf Zentimeter lang, in zwei bis fünf Paaren, dunkelgrün oder mit hellgrünen Flecken; Büten klein, gelblich, in endständigen Rispen; Nussfrucht rundlich, etwa kastaniengroß, enden mit feiner Spitze, Fruchtschale reif zimt- bis dunkelbraun, lederig, feinwarzig; Samen braunrot.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Der essbare Teil ist der saftige, glasig-milchige Samenmantel. Er erinnert geschmacklich an Litschi oder Longan, besitzt jedoch eine eigene, leicht säuerliche Note.
Saison: In tropischen Regionen etwa von Oktober bis Februar.
Lagerung/Haltbarkeit: Frisch geerntete Früchte sollten bald verzehrt oder gekühlt aufbewahrt werden. Die Schale schützt das Fruchtfleisch nur bedingt vor Austrocknung.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100 g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 82,5 |
Kohlenhydrate | 15,0 |
Eiweiße | 0,8 |
Fette | 0,2 |
Rohfasern | 0,9 |
Mineralstoffe | 0,5 |
Vitamin C | 20–30 mg |
Besondere Inhaltsstoffe
Die Pitomba enthält bioaktive Pflanzenstoffe, die in der traditionellen Heilkunde Anwendung finden.
- Gerbstoffe: In der Schale und den Samen, adstringierend und antimikrobiell
- Saponine: In Blättern und Rinde, schleimlösend, entzündungshemmend
- Vitamin C: Trägt zur Immunfunktion und antioxidativem Zellschutz bei
- Kalium und Eisen: In Spuren vorhanden; wichtig für Blutbildung und Zellfunktion
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Name „Pitomba“ stammt aus dem Tupi, einer indigenen Sprache Brasiliens. „Pi-tom-ba“ wird unterschiedlich übersetzt, meist als „platzende Frucht“ oder „Frucht mit Kern“. Gelegentlich wird mit dem portugiesischen Wort pitomba auch die ebenfalls aus Brasilien stammende Obstart Eugenia luschnanthiana, die mit der Surinamkirsche verwandt, ist bezeichnet. Der Artname esculenta bedeutet „essbar“ und weist auf den Nährwert der Früchte hin.
Der Gattungsname Talisia gilt als nomen dubium in Bezug auf seine Etymologie – also ein wissenschaftlicher Name mit unklarer Herkunft. Solche Fälle sind nicht ungewöhnlich in der botanischen Geschichte des 18. Jahrhunderts, da viele Namen aus Feldberichten übernommen oder kreativ geschaffen wurden, ohne dass der Ursprung systematisch dokumentiert wurde.
- Heilkunde: In der brasilianischen Volksmedizin wird ein Absud aus Rinde und Blättern zur Behandlung von Durchfall, Entzündungen, Fieber und Bronchitis verwendet. Die Samen gelten in Pulverform als schleimlösendes Mittel.
- Nutzpflanze: Die Pitomba wird lokal kultiviert, ist jedoch kaum kommerzialisiert. In Hausgärten wird sie als Obstbaum und Schattenspender geschätzt. Aus den Samen kann ein mildes Öl gewonnen werden.
- Mythos und Geschichte: Die Pitomba wurde schon von indigenen Völkern Südamerikas geschätzt. Sie galt als „Kinderbaum“, da ihre Früchte besonders bei jungen Menschen beliebt waren. In kolonialer Zeit wurde sie als Wildobst in europäischen Berichten erwähnt, geriet aber weitgehend in Vergessenheit.
- Magie und Brauchtum: In der spirituellen Pflanzenwelt Brasiliens wird die Pitomba mit Reinheit und Kindlichkeit assoziiert. Sie soll innere Klarheit fördern und emotionale Altlasten lösen.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Die Pitomba wird dem Sakralchakra (Svadhisthana) zugeordnet, das mit Lebensfreude, Sinnlichkeit und innerer Balance verbunden ist. Ihr süß-säuerlicher Geschmack steht symbolisch für das Gleichgewicht zwischen Genuss und Klärung.
→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre