Surinamkirsche

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Surinamkirsche Eugenia uniflora ist eine tropische Fruchtpflanze mit auffällig gerippter, leuchtend roter bis schwarzer Frucht. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Eugenia uniflora
Synonyme: Kirschmyrte, Pitanga, Brazil cherry, Cayenne cherry, Cerisier carré.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Myrtenartige Myrtales
  • Familie: Myrtengewächse Myrtaceae
  • Gattung: Kirschmyrten Eugenia
  • Art: Surinamkirsche

Zur gleichen Gattung gehört die Amazonas-Guave Eugenia stipitata.

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Die Surinamkirsche stammt ursprünglich aus dem tropischen Südamerika, insbesondere aus Brasilien, Guyana, Suriname und Französisch-Guayana. Heute ist sie in vielen tropischen Regionen weltweit verbreitet, u. a. in der Karibik, Afrika, Südostasien und Indien. Sie wächst sowohl wild als auch in Hausgärten.
  • Kennzeichen: Immergüner, fünf bis sieben Meter hoher Baum oder Großstrauch mit langen, meist hängenden Ästen; Blätter gegenständig, gestielt, bis sechs Zentimeter lang und drei Zentimeter breit, auf der Oberseite matt dunkelgrün, im Austrieb rötlich, glattrandig, kahl; Blüten einzeln oder zu mehreren in den Blattachseln, vierzählig, weiß mit gelblichen Staubblättern; Beerenfrucht reif rot bis violett oder schwärzlich, stark glänzend, länglich kugelig, bis drei Zentimeter im Durchmesser, in Längsrichtung breit wulstig gerippt, an den Enden eingedellt, an der Spitze mit bleibenden Kelchblättern.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Das Fruchtfleisch der Surinamkirsche ist rot, saftig, kirschartig und schmeckt süßsäuerlich mit leicht harziger Note.

Saison: In tropischen Regionen mehrmals jährlich fruchtend; in anderen Klimazonen saisonal, meist im Sommer.

Lagerung/Haltbarkeit: Die Früchte sind druckempfindlich und verderben rasch. Am besten frisch verzehren oder gekühlt nur wenige Tage lagern.

Anzucht: Die Surinamkirsche kann aus Samen gezogen und als Kübelpflanze kultiviert werden. Überwintert werden sollte sie bei ca. 10°C, die Pflanze kann in dieser Zeit die Blätter verlieren, treibt aber im Frühjahr wieder aus. Alle Eugenia-Arten lassen sich durch Beschneiden gut formen. Sind die Pflanzen zu groß geworden, kann zur Verjüngung kräftig zurückgeschnitten werden.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 85,0
Kohlenhydrate 10,0
Eiweiße 0,8
Fette 0,4
Rohfasern 1,8
Mineralstoffe

Besondere Inhaltsstoffe

Die Pflanze enthält zahlreiche sekundäre Pflanzenstoffe:

  • Polyphenole und Flavonoide: Wirken antioxidativ und entzündungshemmend.
  • Ätherische Öle: Besonders in den Blättern – mit insektizider und antimikrobieller Wirkung.
  • Carotinoide: Vor allem in dunkleren Fruchtsorten, mit Bedeutung für Hautschutz und Zellgesundheit.
  • Vitamin A und C: Unterstützen Immunfunktion und antioxidativen Schutz.

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Name „Surinamkirsche“ bezieht sich auf das Ursprungsgebiet Surinam und das kirschenähnliche Aussehen der Früchte. Der wissenschaftliche Name uniflora („einblütig“) beschreibt die meist einzeln stehenden Blüten. Die Bezeichnung „Pitanga“ stammt aus dem Tupi-Guarani, einer indigenen Sprache Südamerikas.
  • Heilkunde: In der Volksmedizin werden Blätter, Rinde und unreife Früchte bei fieberhaften Erkrankungen, Magenproblemen und Erkältungen verwendet. Blätteraufgüsse wirken schweißtreibend, antibakteriell und werden äußerlich gegen Insektenstiche genutzt.
  • Nutzpflanze: Die Surinamkirsche wird als Zier- und Nutzpflanze kultiviert. Neben dem Fruchtverzehr eignet sie sich zur Heckenbildung, da sie schnittverträglich ist. Die Blätter dienen als Naturinsektizid. Aus den Früchten lassen sich auch Marmeladen, Säfte oder Wein herstellen.
  • Mythos und Geschichte: Bereits die indigenen Völker des Amazonas nutzen die Pitanga als Nahrung und Heilmittel. Im 17. Jahrhundert gelangte sie mit portugiesischen und französischen Kolonialherren in die Karibik. Heute gilt sie in manchen Regionen – etwa auf Hawaii oder Réunion – als invasive Pflanze, da sie heimische Vegetation verdrängt.
  • Magie und Brauchtum: In Brasilien galt die Pflanze als schützend gegen „böse Geister“. Blätter wurden zu reinigenden Räucherungen verwendet. In der afrobrasilianischen Religion Candomblé gilt sie als dem Orisha Ogun zugeordnet.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Die Frucht symbolisiert Frische, Vitalität und inneres Feuer. Ihre tiefrote Farbe steht für Lebenslust, Sinnlichkeit und Herzöffnung. Spirituell wird sie dem Sakralchakra (Svadhisthana) zugeordnet und unterstützt emotionale Balance und Lebensfreude.


→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre