Pippau, kleinköpfiger

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Kleinköpfiger Pippau Crepis capillaris ist eine krautige, essbare Wildpflanze aus der Familie der Korbblütler. Sie zeichnet sich durch ihre filigranen, fein verzweigten Blütenstände mit kleinen gelben Körbchen aus und ist häufig auf nährstoffreichen Ruderalstandorten anzutreffen. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Crepis capillaris
Synonyme: Gemeiner Pippau, Kleinköpfiger Flockenblumenkorb, Dünnästige Grundfeste, Grüner Pippau.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Asternartige Asterales
  • Familie: Korbblütengewächse Asteraceae
  • Unterfamilie:Cichorioideae
  • Gattung: Pippau Crepis
  • Art: Kleinköpfiger Pippau

Die Gattung Crepis umfasst etwa 200 verschiedene Arten, die sehr schwer zu unterscheiden sind. Eine Verwechslung ist jedoch unbedenklich, da alle Arten ähnlich zu verwenden sind.

Beschreibung

  • Vorkommen: Die Art stammt aus Europa und ist in weiten Teilen Asiens heimisch. Sie wurde in andere gemäßigte Regionen verschleppt (z. B. Nordamerika) und tritt heute weltweit als Neophyt auf.
  • Standorte: Unkrautbestände an Wegen, in Parks, auf Wiesen und Weiden; liebt nährstoffreichen, stickstoffhaltigen Lehmboden; sehr häufig.
  • Kennzeichen: Fünfzehn bis fünfzig Zentimeter hohe, einjährige Pflanze; Stängel milchsaftführend, im unteren Teil beblättert; Blätter schrotsägeförmig-fiederspaltig, obere länglich, am Grunde pfeilförmig; Blüten gelb, in Körbchen, ein bis eineinhalb Zentimeter im Durchmesser, doldenrispenartig angeordnet, Fruchtknoten mit Haarkrone, Haare weiß, biegsam; Blütezeit: Juni bis Oktober; Frucht ist eine Achäne; der Pappus ist in mehreren Reihen angeordnet und weiß.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Blätter und Blüten Mai bis Oktober.

Die Blätter schmecken würzig-aromatisch, je nach Bedarf leicht bitter, die Blüten meist milder.

Kultur im eigenen Garten: Wächst in jeder Gartenerde, sät sich selber aus.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100 g essbarem Anteil
Wasser 85,0
Kohlenhydrate 5,5
Eiweiße 2,1
Fette 0,4
Rohfasern 2,2
Mineralstoffe 1,3
Vitamin C 25–40 mg

Besondere Inhaltsstoffe

  • Bitterstoffe: unterstützen die Verdauung und können entgiftend wirken.
  • Flavonoide: antioxidative Wirkung, Schutz der Zellmembranen.
  • Vitamin C: wichtig für Immunsystem, Bindegewebe und Eisenaufnahme.
  • Mineralstoffe wie Kalium und Magnesium: regulieren Wasserhaushalt und Nervenfunktion.

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Gattungsname Crepis kommt aus dem Lateinischen von crepida = Schohsohle, Halbsandale. Dies bezieht sich auf die Form der Blätter. Pippau kommt aus dem Slawischen (polnisch pepewa) und ist eine Bezeichnung für den Löwenzahn. Der Artname kommt ebenfalls aus dem Lateinischen: capillus = Haar; haarige Faser oder Wurzel. Der deutsche Name "Grundfeste" spielt auf die grundständige Blattrosette an.
  • Heilkunde: In der Volksheilkunde wurde die Pflanze wegen ihrer harntreibenden und blutreinigenden Wirkung verwendet. Die Blätter wurden zu diesem Zweck auch als Teeaufguss zubereitet.
  • Nutzpflanze: Als Pionierpflanze spielt Crepis capillaris eine Rolle bei der Humusbildung auf gestörten Böden. Aufgrund ihrer Anspruchslosigkeit ist sie für Wildblumenwiesen und naturnahe Gärten geeignet. Für Bienen und Schwebfliegen ist sie eine wertvolle Nahrungsquelle.
  • Mythos und Geschichte: Die Pflanze war nie Teil kultischer Handlungen, wurde aber in mittelalterlichen Kräuterbüchern erwähnt als "Löwenzahnähnliche Heilkrautpflanze". Ihre nützliche Ähnlichkeit zum Löwenzahn führte zur volkstümlichen Verwechslung.
  • Magie und Brauchtum: Keine gesicherten magischen Anwendungen, doch in der modernen Naturspiritualität wird Pippau symbolisch als Vertreter von Widerstandskraft und Anpassungsfähigkeit gesehen.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Der Kleinköpfige Pippau wird mit dem Solarplexus-Chakra assoziiert – er kann das Gefühl von Selbstwirksamkeit und innerer Klarheit fördern. Seine zarten, aber hartnäckigen Wuchsformen stehen symbolisch für die Fähigkeit, auch unter schwierigen Bedingungen zu gedeihen.


→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre