Pippau, Berg-

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Berg-Pippau Crepis montana ist eine mehrjährige Wildpflanze aus der Familie der Korbblütler, die in Gebirgsregionen Europas vorkommt. Sie zeichnet sich durch leuchtend gelbe Blüten und eine Vorliebe für Höhenlagen aus. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Crepis pontana
Synonyme: Alpen-Pippau (veraltet), engl. mountain hawksbeard.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Asternartige Asterales
  • Familie: Korbblütengewächse Asteraceae
  • Unterfamilie: Cichorioideae
  • Gattung: Pippau Crepis
  • Art: Berg-Pippau

Die Gattung Crepis umfasst etwa 200 verschiedene Arten, die sehr schwer zu unterscheiden sind. Eine Verwechslung ist jedoch unbedenklich, da alle Arten ähnlich zu verwenden sind.

Berg-Pippau
Berg-Pippau, Stängel und Blatt
Berg-Pippau, Blüte
Berg-Pippau, Blütenhüllblätter

Beschreibung

  • Vorkommen: Der Berg-Pippau ist in den Gebirgsregionen Mittel- und Südeuropas heimisch, u. a. in den Alpen, Karpaten und Pyrenäen; 1200 bis 1500 Meter.
  • Standorte: Steinige Rasen, Grashänge, Hochstaudenfluren, lichte Wälder; kalkliebend.
  • Kennzeichen: Dreißig bis sechzig Zentimeter hohe, krautige Pflanze; Stängel schwach weiß behaart, meist einköpfig, unter dem Blütenkopf verdickt; Blätter breit lanzettlich bis verkehrt eiförmig, ungeteilt, leicht gezähnt, etwas kraushaarig, untere rosettig, gestielt, obere sitzend bis stängelumfassend; Blütenköpfchen vier bis sechs Zentimeter im Durchmesser, Blütenhüllblätter braungrün und behaart, gelbe Zungenblüten; Blütezeit: Juni bis August; Früchte acht bis zwölf Millimeter lang, mit weißgelber Haarkrone; Tiefwurzler.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Blüten, Blätter und Stängel von Juni bis August.

Blätter und Stängel schmecken bitter, die Blüten süßlich, schokoladenähnlich.

Lagerung/Haltbarkeit: Frisch am besten innerhalb eines Tages verwenden. Blüten sind sehr empfindlich und welken rasch.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100 g essbarem Anteil
Wasser 83,0
Kohlenhydrate 7,1
Eiweiße 2,2
Fette 0,3
Rohfasern 2,4
Mineralstoffe 1,5
Vitamin C 30–40 mg

Besondere Inhaltsstoffe

Der Berg-Pippau enthält:

  • Bitterstoffe: regen Verdauung und Leberfunktion an
  • Flavonoide (z. B. Luteolin, Apigenin): antioxidativ, zellschützend
  • Carotinoide (z. B. Lutein): unterstützen Sehkraft und Hautregeneration
  • Kalium und Magnesium: fördern Nervenleitung und Muskelfunktion

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Name „Pippau“ stammt aus dem Althochdeutschen (möglicherweise lautmalerisch), während der wissenschaftliche Name montana auf das bevorzugte Berg-Habitat verweist. „Pippau“ wird im Volksmund auch für andere gelbblühende Wildpflanzen verwendet, weshalb es gelegentlich zu Verwechslungen kommt.
  • Heilkunde: In der traditionellen Alpenmedizin wurde der Berg-Pippau als „Leberkraut“ oder „Bitterpflanze“ verwendet, insbesondere zur Anregung von Galle, Leber und Verdauung. Frische Blätter wurden als blutreinigend angesehen und bei Frühjahrskuren eingesetzt. Die harntreibende Wirkung wurde ebenfalls geschätzt.
  • Nutzpflanze: Der Berg-Pippau ist eine wertvolle Bienen- und Schmetterlingsweide und trägt zur Artenvielfalt montaner Wiesen bei. Er ist auch Bestandteil von Kräuterwiesen-Mischungen zur Renaturierung von Almflächen. Die Pflanze ist anspruchslos, robust und widerstandsfähig gegenüber Kälte.
  • Mythos und Geschichte: In alten Kräuterbüchern wird der Pippau kaum separat erwähnt, da er lange Zeit als Unterform des Löwenzahns galt. In der keltischen Pflanzenmagie galten bitter schmeckende Gebirgspflanzen wie der Berg-Pippau als Wegweiser zur inneren Klarheit. Sie sollten „die Gedanken reinigen und den Blick für das Wesentliche schärfen“.
  • Magie und Brauchtum: In einigen alpinen Regionen wurden die Blüten in Sonnwendsträuße eingebunden, da sie als Symbol für Sonnenkraft und Erneuerung galten. Die Pflanze wurde auch verwendet, um Wetterumschwünge vorherzusagen – schlossen sich die Blüten vorzeitig, galt das als Regenzeichen.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Der Berg-Pippau steht in der Pflanzenmeditation für Erdverbundenheit, Widerstandskraft und klare Ausrichtung. Seine strahlenförmige gelbe Blüte wird dem Solarplexus (3. Chakra) zugeordnet. Sie kann das Selbstvertrauen und die innere Zentrierung stärken, besonders in Übergangsphasen.


→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre