Papau
Papau Asimina triloba ist ein ursprünglich aus Nordamerika stammender Laubbaum mit auffällig großen, tropisch anmutenden Früchten, die roh essbar sind. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Asimina triloba
Synonyme: Dreilappige Papau, Indianerbanane, Paw Paw.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Einfurchenzweikeimblättrige Magnoliopsida
- Unterklasse: Magnolienähnliche Magnoliidae
- Ordnung: Magnolienartige Magnoliales
- Familie: Annonengewächse Annonaceae
- Gattung: Papau Asimina
- Art: Papau
Die Gattung Asimina umfasst neun Arten, von denen nur Asimina triloba frosthart ist und in gemäßigten Breiten gedeiht.
Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Die Papau ist in den östlichen USA heimisch, wo sie in Flussauen, Mischwäldern und an feuchten Standorten wächst. Inzwischen wird sie auch in Europa angebaut, insbesondere in Weinanbaugebieten und geschützten Lagen.
- Kennzeichen: Sommergrüner, drei bis fünf, selten bis zehn Meter hoher Baum; Rinde graubraun, glatt, mit warzigen Lentizellen; Blätter wechselständig, mattgrün, eiförmig bis verkehrt eiförmig, fünf bis siebeneinhalb Zentimeter breit; Blüten glockenförmig, sechszählig, erscheinen kurz vor oder mit den Blättern; Frucht länglich-oval bis keulenförmig, sieben bis neun Zentimeter lang und drei bis fünf Zentimeter breit; Kerne etwa zweieinhalb Zentimeter lang, bohnenförmig, sehr hart.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Unreife Früchte haben eine grüne, reife eine gelbe bis braune Schale. Sie werden wie Cherimoyas, die zur selben Familie gehören, halbiert und das gelbe, cremige Fruchtfleisch ausgelöffelt. Dieses ähnelt in Geruch und Geschmack einer Mischung aus einer reifen Banane und einer Mango mit einem leichten Vanillearoma. Die Früchte können aber auch mit Schale verzehrt werden. Der Geschmack erhält dadurch eine würzige Note.
Saison: Frühherbst (September bis Oktober), regional unterschiedlich.
Lagerung/Haltbarkeit: Unreife Früchte kann man bei Raumtemperatur nachreifen lassen. Reif sind sie druckempfindlich und etwa eine Woche lang haltbar.
Anzucht: Die Papau ist bis -25°C winterhart. Sie bevorzugt einen sonnigen Standort, der Boden sollte nährstoffreich, feucht und wasserdurchlässig sein.
Weitere Hinweise zur Anzucht: Indianer-Banane
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100 g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 73,0 |
Kohlenhydrate | 26,0 |
Eiweiße | 1,2 |
Fette | 1,2 |
Rohfasern | 2,0 |
Mineralstoffe | 0,6 |
Vitamin C | 20–25 mg |
Besondere Inhaltsstoffe
Die Papau enthält sekundäre Pflanzenstoffe und einige einzigartige Substanzen:
- Annonacin: Ein Acetogenin, das in hohen Dosen neurotoxisch wirken kann; konzentriert in Blättern und Samen, kaum im Fruchtfleisch
- Asimicin: Weitere bioaktive Substanz aus der Familie der Acetogenine
- Vitamine wie Vitamin C, A, B1, B2, B6 und Niacin: Unterstützen antioxidative Prozesse und den Energiestoffwechsel
- Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium, Eisen: Wichtig für Muskel- und Nervenfunktion
Wissenswertes
- Namensgebung: Der englische Name „Pawpaw“ ist vermutlich lautmalerisch und nicht mit der Papaya („Papaw“) verwandt. Der wissenschaftliche Name Asimina wurde von einem indianischen Namen abgeleitet. Triloba bezieht sich auf die dreiteilige Blütenstruktur.
- Heilkunde: In der Volksmedizin wurden Blätter und Samen zur äußerlichen Behandlung verwendet, z. B. gegen Läuse. Die reifen Samen der Papau werden in der Volksheilkunde als Brechmittel verwendet. Die Frucht selbst gilt als nährend und leicht verdauungsfördernd. Wegen neurotoxischer Substanzen in Blättern und Samen ist von Selbstbehandlungen abzuraten.
- Nutzpflanze: Die Frucht der Papau ist eine der größten Früchte des nordamerikanischen Kontinents. Seit Ende des zwanzigsten Jahrhunderts wird u.a. in den Niederlanden und in Italien versucht, sie in Europa zu kultivieren.
Blätter und Zweige enthalten insektizid wirkende Substanzen.
- Mythos und Geschichte: Die Papau war bei indigenen Völkern Nordamerikas ein geschätztes Nahrungsmittel. Auch Thomas Jefferson kultivierte sie in Monticello. In der Zeit der europäischen Besiedlung wurde sie von Siedlern gesammelt und weiterverbreitet. Trotz ihres hohen Nährwerts blieb sie lange ein „vergessenes Obst“.
- Magie und Brauchtum: Überlieferungen der Appalachen schreiben der Papau stärkende, schützende Kräfte zu. Der intensive Geruch ihrer Blüten (Aasgeruch) wurde früher als „Spukpflanze“ interpretiert. In modernen naturspirituellen Kreisen gilt sie als Sinnbild für verborgenes Potenzial.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Die Papau wird mit dem Sakralchakra (Svadhisthana) assoziiert – dem Zentrum für Genuss, Kreativität und emotionale Tiefe. Ihre Frucht gilt als Symbol für Fülle und sinnliche Erdung. Die späte Reifezeit verweist auf Reifung und Ernte im übertragenen Sinn.
→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre