Margerite
Margerite Leucanthemum vulgare ist eine weit verbreitete Wildpflanze aus der Familie der Korbblütler mit charakteristischer weiß-gelber Blüte und zarter Erscheinung. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Leucanthemum vulgare
Synonyme: Wiesenmargerite, Wiesenwucherblume, Wucherblume, Weiße Wucherblume.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
- Ordnung: Asternartige Asterales
- Familie: Korbblütengewächse Asteraceae
- Unterfamilie: Asteroideae
- Gattung: Margeriten Leucanthemun
- Art: Margerite
Beschreibung
- Vorkommen: Europa, nördliches Asien; bis 1400 Meter.
- Standorte: Wiesen, Weiden, Wegränder, Äcker; braucht stickstoffsalzhaltigen, mäßig trockenen Boden; sehr häufig und oft in individuenreichen Beständen.
- Kennzeichen: Zwanzig bis achtzig Zentimeter hohe, mehrjährige Pflanze; Stängel aufrecht, einfach oder wenig verzweigt, kahl oder kurz rauhaarig; Blattrosette, Stängelblätter wechselständig, Grundblätter gestielt, schmal verkehrt-eiförmig, grob gezähnt oder fiederig gelappt, Stängelblätter länglich, grob gezähnt bis fiederlappig, die obersten ganzrandig, untere mehr oder weniger gestielt; Blüten in Körbchen einzeln am Ende eines Stängels, Hüllblätter dachziegelartig sich deckend, grün, hell oder dunkelbraun berandet, Körbchen drei bis sechs Zentimeter im Durchmesser, Körbchenboden flach, keine Spreublätter, Randblüten zungenförmig, weiblich, Zunge zwölf bis zweiundzwanzig Zentimeter lang und drei bis sechs Zentimeter breit, weiß, Scheibenblüten zwittrig, röhrenförmig, goldgelb; Blütezeit: Mai bis Oktober; Frucht einsamige Nuss (Achäne) ohne Flugorgan, eineinhalb bis zwei Millimeter lang.
- Verwechslung: Ist mit dem Mutterkraut, dessen Blätter sind gefiedert oder fiederlappig und der geruchlosen Kamille möglich. Deren Blätter sind zwei- bis dreinfach gefiedert und besitzen lange, fadenförmige Zipfel.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Sammelgut und Sammelzeit: Die jungen Sprosse und Blätter im Frühjahr, die Blüten im Frühsommer, die Grundblätter der Rosette vom Herbst bis in das Frühjahr, die Wurzel das ganze Jahr über.
Der Geschmack der Margerite ist mild bis würzig, für manche zucchiniähnlich. Besonders zu empfehlen sind die Blütenknospen, die bei Bedarf angenehm süß schmecken. Essbar ist auch die Wurzel, ihr Geschmack erinnert an den von Steckrüben.
Kultur im eigenen Garten: Margeriten sind anspruchslose Pflanzen, die in jedem Gartenboden wachsen.
Besondere Inhaltsstoffe
Die Pflanze enthält eine Reihe sekundärer Pflanzenstoffe mit physiologischer Wirkung:
- Bitterstoffe (Sesquiterpenlactone): Appetitanregend, verdauungsfördernd, in hoher Konzentration sperrend.
- Flavonoide und Tannine: Zellschützend, entzündungshemmend.
- Ätherische Öle (in Blüten): Mild aromatisch – entspannend und beruhigend.
- Vitamin C, Kalium, Mangan: Unterstützen Immunsystem, Stoffwechsel und antioxidative Prozesse.
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Name "Margerite" ist über das französische marguerite dem griechischen margarites = Perle entlehnt. Bei günstigen Bedingungen neigt die Margerite zu starker Ausbreitung, daher der Name "Wucherblume". Den botanischen Namen Leucanthemum vulgare erhielt die Margerite durch ihre Farbe, leukos ist griechisch und bedeutet "weiß", anthenom wird mit "Blüte" übersetzt. Der Artname vulgare = gemein kommt aus dem Lateinischen und verdeutlicht, dass diese Pflanze sehr weit verbreitet ist.
- Heilkunde: Die Wirkung wird als adstringierend, harn-, schweißtreibend und wundheilend beschrieben.
Früher als mildes Heilkraut genutzt: Blätter und Blüten bei Hautausschlägen, Entzündungen, Menstruationsbeschwerden und Erkältungskrankheiten. Umschläge mit Blütenauszügen sollten beruhigend wirken.
- Nutzpflanze: Insektenweide mit hohem ökologischen Wert, beliebte Zierpflanze für Naturgärten und extensive Wiesen. Auch in Wildblumenmischungen häufig vertreten.
- Mythos und Geschichte: Die Margerite wurde in der Volksüberlieferung oft mit Reinheit, Unschuld und Jugend assoziiert. Das bekannte Spiel „Er liebt mich, er liebt mich nicht“ stammt ursprünglich aus Frankreich („effeuiller la marguerite“) und wurde mit dieser Blume gespielt. In der Literatur gilt sie als Symbol der einfachen Schönheit.
Im alten Griechenland war die Margerite der Göttin Aphrodite geweiht, im Christentum der Jungfrau Maria, deren Tränen sie symbolisieren sollte.
Ludwig der IX., König von Frankreich, nahm die Margerite in sein Wappen auf.
- Magie und Brauchtum: Die Margerite ist wie das Gänseblümchen eine klassische Orakelblume: Die Blütenblätter werden eins nach dem anderen abgezupft, um die ewige Frage zu beantworten: "Er liebt mich, er liebt mich nicht..." Auch die gelben Scheibenblüten dienen als Orakel: In die Luft geworfen und aufgefangen gibt ihre Zahl an, wie viele Kinder man bekommt oder wie viele Jahre bis zur Hochzeit vergehen werden.
Ein Margeritenstrauß im Haus soll Harmonie, Klarheit und Freude schaffen. Margeriten unters Kopfkissen gelegt sollen das Unheil fernhalten.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Die Margerite steht für Unschuld, Offenheit und lichtvolle Reinheit. Ihre klare, radiale Struktur und das helle Farbspiel wirken ordnend, beruhigend und klärend. Sie öffnet für einfache Freude und klare Wahrnehmung. Energetisch wird sie dem Kronenchakra (Sahasrara) zugeordnet – als Blume, die Licht empfängt und strahlt. Ihr leicht bitterer Geschmack kann auch das Solarplexuschakra anregen – als Sitz der Intuition und inneren Klärung.
→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre