Löffelkraut, echtes

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Wissenschaftliche Namen: Cochlearia officinalis
Synonyme: Bitterkresse, Froschlöffel, Löffelblättchen, Löffelkresse, Lungenkresse, Quellenkraut, Skorbutkraut.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Kreuzblütlerartige Brassicales
  • Familie: Kreuzblütengewächse Brassicaceae
  • Gattung: Löffelkräuter Cochleraria
  • Art: Echtes Löffelkraut

Zur Gattung der Löffelkräuter gehören ca. 25 Arten. Zu den Arten, die neben dem Echten Löffelkraut in Mitteleuropa vorkommen gehören:

  • Englisches Löffelkraut Cochlearia anglica
  • Bayerisches Löffelkraut Cochlearia bavarica
  • Dänisches Löffelkraut Cochlearia danica: Büten weiß, wohlriechend.
  • Alpen-Löffelkraut Cochlearia excelsa
  • Dickwurzel-Löffelkraut Cochlearia macrorrhiza
  • Pyrenäen-Löffelkraut Cochlearia pyrenaica

Beschreibung

Blütezeit: Mai bis Juli.

Vorkommen: Mittel- und Nordeuropa, Asien und Nordamerika; Meeresküsten, Salzwiesen, Sumpfstellen; braucht kochsalzhaltigen Boden.

Kennzeichen: Zwanzig bis fünfzig Zentimeter hohe, zwei- bis mehrjährige Pflanze; Stängel aufsteigend oder aufrecht, im oberen Teil verzweigt, kantig, kahl; Blätter dunkelgrün, fleischig, grundständige Blätter in einer Rosette, lang gestielt, rundlich bis nierenförmig, Spreite bis zwei Zentimeter lang und bis etwa ebenso breit, ganzrandig oder etwas buchtig, Stängelbätter ei- oder keilförmig, die unteren sitzend, die oberen mit zwei Zipfeln zumindest angedeutet stängelumfassend; Blüten weiß oder rosa in endständigen kurzen Trauben, vier Kelchblätter, vier Kronblätter, kreuzförmig angeordnet; Schötchen kugelig bis eiförmig; Wurzelstock spindelförmig, dünn.

Verwechslung: Ist mit anderen Löfelkrauarten möglich, dies ist jedoch unproblematisch, da alle gleich verwendet werden können.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Alle heimischen Cochlearia-Arten stehen unter Artenschutz.

Der Geruch der Pflanze ist senf- bis kresseartig, der Geschmack würzig scharf, kresseähnlich, je nach Bodenbeschaffenheit leicht salzig. Die Blüten verströmen ein angenehmen, honigartigen Duft und sind mild und süßlich im Geschmack.

Kultur im eigenen Garten: Samen können im Frühjahr oder Herbst ausgesät werden, die Keimdauer beträgt einundzwanzig bis achtundzwanzig Tage. Der Boden sollte leicht feucht sein, das Kraut gedeiht am besten an einem halbschattigen bis schattigen Platz. Zur Ernte werden die Blätter einzeln gepflückt werden. Die Pflanze ist winterhart bzw. sogar wintergrün und liefert daher auch in den Wintermonaten wertvolles, vitaminreiches Frischgemüse.

Wissenswertes

Namensgebung: Der deutsche wie der lateinische Name (lateinisch cochlear = Löffel) bezieht sich auf die löffelartige Form der grundständigen Blätter.

Heilkunde: Die Wirkung wird als blutreinigend, magenwirksam, gegen Skorbut wirkend, verdauungsfördernd und wundreinigend beschrieben.
In der Volksheilkunde wurde das Kraut als verdauungsförderndes und harntreibendes Mittel, vor allem bei rheumatischen Beschwerden verwendet. Bei schlecht heilenden Geschwüren wurde das zerquetschte Kraut in Form von Umschlägen, der Frischsaft für Mundspülungen bei Erkrankungen des Zahnfleisches angwandt.
In der Homöopathie wird es u.a. bei chronischen Augenentzündungen und Magenkrämpfen eingesetzt.

Nutzpflanze: Das Kraut wurde von den Seeleuten als Mittel gegen Skorbut mit auf Reisen genommen.

Romane/Märchen: Das Löffelkraut wird von der Autorin Joanne K. Rowling in ihrer Romanserie um den Zauberer Harry Potter erwähnt:

In einem sehr alten Lehrbuch für Zaubertränke heißt es über Nieskraut, Liebstöckel und Löffelkraut:
"Diese Pflanzen verursachen höchst wirksam eine Entzündung des Gehirnes und finden von daher oft einen Eingang in verwirrende und berauschende Arzneien mit denen der Zauberer wünschet heißen Kopfes und leichten Sinnes zu werden."