Kundang
Wissenschaftliche Namen: Bouea oppositifolia
Synonyme: Wild-Marianpflaume, Wild-Gandaria, Rembunia.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Sumachartige Sapindales
- Ordnung: Seifenbaumartige Sapindales
- Familie: Sumachgewächse Anacardiaceae
- Gattung: Bouea
- Art: Kundang
Die Gattung Bouea umfasst nur wenige Arten, darunter die kultivierte Gandaria Bouea macrophylla.
Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Bouea oppositifolia stammt aus Südostasien und ist in Myanmar, Thailand, Malaysia und Indonesien verbreitet. Sie wächst sowohl wild in Tieflandregenwäldern als auch in kultivierten Hausgärten und Mischkulturen.
- Kennzeichen: Der immergrüne Baum erreicht Höhen von bis zu fünfzehn Meter; glänzende, gegenständige Blätter; Blüten klein, grünlich-weiß Blüten, in Rispen wachsend; Früchte eiförmig bis rundlich, reif gelb bis orange; ein violetter, flacher Samen.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Die reifen Früchte sind essbar und schmecken süß-säuerlich mit feiner Mangonote, allerdings oft herber und stärker adstringierend als die Gandaria. Unreife Früchte werden in Südostasien häufig als saure Komponente in Salaten oder mit Salz gegessen.
Instinktiv kann die Frucht durch ihre leuchtende Farbe und Saftigkeit ansprechen – der Geschmack wird von manchen als erfrischend, von anderen als etwas reizend empfunden. Am besten bei voller Reife roh kosten.
Saison: Je nach Region von März bis Juni.
Lagerung/Haltbarkeit: Vollreif nur wenige Tage haltbar. Unreife Früchte lassen sich lagern und nachreifen. Sehr druckempfindlich.
Besondere Inhaltsstoffe
Bouea oppositifolia enthält ähnliche bioaktive Stoffe wie ihre kultivierte Schwesterart:
- Betacarotin: Vorstufe von Vitamin A, antioxidativ, wichtig für Haut und Augen
- Anthocyane (im Samen): antioxidative Pflanzenfarbstoffe mit zellschützender Wirkung
- Gallotannine (in unreifen Früchten): adstringierend, leicht antibakteriell
- Vitamin C: stärkt das Immunsystem und wirkt entzündungshemmend
- Kalium und sekundäre Pflanzenstoffe: wichtig für Zellstoffwechsel und Regulation des Wasserhaushalts
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Artname oppositifolia bezieht sich auf die gegenständige Anordnung der Blätter. Im lokalen Gebrauch sind Namen wie „Wild kundang“ oder „rembunia“ verbreitet.
- Heilkunde: In der traditionellen asiatischen Volksmedizin wird die Pflanze seltener eingesetzt als die Gandaria, findet aber Anwendung bei Husten, Entzündungen und Hautreizungen. Die Blätter werden teils aufgebrüht und äußerlich verwendet.
- Nutzpflanze: Die Frucht wird in Südostasien roh, eingelegt oder gekocht genutzt. Unreife Früchte finden in Salaten oder als Sauereinlage Verwendung. Aufgrund ihrer Robustheit wird Bouea oppositifolia manchmal als Unterlage für veredelte Sorten von Bouea macrophylla verwendet.
- Mythos und Geschichte: In einigen Regionen wurde die Pflanze mit Reinigung assoziiert – unreife Früchte sollten helfen, „sauren Zorn“ auszuleiten. Wegen ihres dichten Wachstums galt der Baum auch als guter Sichtschutz und lebender Grenzbaum.
- Magie und Brauchtum: Keine eindeutigen rituellen Verwendungen überliefert. In spirituellen Gärten wurde sie manchmal als „wilde Schwester“ der Marianpflaume gepflanzt – als Symbol für Ursprünglichkeit und Unabhängigkeit.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Bouea oppositifolia steht für wilde Klarheit und Reife im Schatten. Ihre Frucht ist weniger gefällig als die der Kulturschwester, aber oft nährender und kraftvoller. Als Spiegelpflanze erinnert sie daran, dass nicht alles süß sein muss, um wertvoll zu sein – und dass Reife auch im Verborgenen stattfindet.