Kokospflaume

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Kokospflaume Chrysobalanus icaco ist ein tropischer Strauch oder Baum mit kugelrunden, essbaren Früchten, die roh süß-säuerlich schmecken und häufig zur Uferbefestigung und als Zierpflanze gepflanzt werden. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Chrysobalanus icaco
Synonyme: Icaco, Cocoplum, Abajeru, Cacouayer, Paradise plum, Ameixa-da-praia.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosidae
  • Ordnung: Malpighienartige Malpighiales
  • Familie: Goldpflaumengewächse Chrysobalanaceae
  • Gattung: Chrysobalanus
  • Art: Kokospflaume

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Die Kokospflaume ist in Küstenregionen Mittel- und Südamerikas sowie der Karibik heimisch. Sie wächst bevorzugt in tropischen Tieflandgebieten, Mangrovenrändern und Dünenzonen. Heute ist sie auch in Afrika und Südostasien eingebürgert.
  • Kennzeichen: Immergrüner Strauch oder kleiner Baum mit dichten, ledrigen, glänzenden Blättern. Die Blüten sind klein, weißlich und duftend. Die Früchte sind rund bis oval, etwa zwei bis vier Zentimeter groß, mit glatter Haut in Farben von weißlich-rosa über violett bis fast schwarz. Das Fruchtfleisch ist weißlich bis cremefarben, saftig, leicht mehlig und enthält einen harten Steinkern.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Die Früchte sind vollreif süßlich-aromatisch mit leichtem Säureanteil und erinnern geschmacklich an Pflaume oder Litschi. Der Geschmack und die sensorische Qualität variieren stark je nach Varietät. Die Form „Red Tip“ (mit rötlichen Triebspitzen) gilt als besonders fruchttragend und schmackhaft. Der harte Kern ist nicht essbar.

Saison: Je nach Region meist zwischen Juli und Oktober; tropisch teilweise ganzjährig.

Lagerung/Haltbarkeit: Reife Früchte sind druckempfindlich und nur wenige Tage lagerfähig. Sie reifen kaum nach und sollten bei Zimmertemperatur verzehrt werden.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100 g essbarem Anteil
Wasser 72,0
Kohlenhydrate 22,5
Eiweiße 0,8
Fette 0,4
Rohfasern 2,3
Mineralstoffe 0,9
Vitamin C 15–20 mg

Besondere Inhaltsstoffe

Die Pflanze enthält eine Reihe physiologisch aktiver Inhaltsstoffe:

  • Anthocyane (bei dunklen Früchten): Antioxidativ, zellschützend
  • Polyphenole und Tannine (in Blättern und Rinde): Entzündungshemmend, adstringierend
  • Vitamin C und Beta-Carotin: Immunstärkend und antioxidativ
  • Kalium, Magnesium und Eisen: Unterstützen Kreislauf, Muskeln und Blutbildung

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Name „Kokospflaume“ leitet sich von der äußeren Ähnlichkeit der Frucht mit einer kleinen Kokosnuss und dem pflaumenartigen Geschmack ab. Der englische Trivialname „Cocoplum“ ist eine direkte Übersetzung. Der wissenschaftliche Gattungsname Chrysobalanus stammt aus dem Griechischen (chryso = golden, balanus = Eichel) und bezieht sich auf die goldfarbenen Früchte einiger Varietäten. Der Artname icaco stammt möglicherweise aus einer karibischen oder afrikanischen Sprache und wurde bereits im 16. Jahrhundert in botanischen Reiseberichten verwendet.
  • Heilkunde: In der traditionellen Pflanzenheilkunde der Karibik, Brasiliens und Westafrikas hat Chrysobalanus icaco eine lange Geschichte. Moderne Studien untersuchen mögliche antidiabetische und antimikrobielle Wirkungen. Extrakte aus Blättern zeigten in Laborversuchen antioxidative und blutzuckersenkende Effekte. In der Volksmedizin wird Icaco-Tee weiterhin als Mittel zur „Stoffwechselberuhigung“ geschätzt – insbesondere bei nervöser Unruhe, leichten Harnwegsproblemen und Magenübersäuerung. Verschiedene Pflanzenteile werden medizinisch verwendet:
    • Blätter: als Tee bei Blutzuckerregulation, Nierenproblemen und zur Förderung der Verdauung
    • Rinde: äußerlich bei Hautausschlägen, Ekzemen und Pilzerkrankungen
    • Früchte: gelten als leicht harntreibend, reinigend und tonisierend
  • Nutzpflanze: Die Kokospflaume ist eine vielseitige Pflanze mit großer ökologischer Bedeutung. In tropischen Küstenregionen dient sie als natürliche Hecke zur Erosionskontrolle, Windschutz und Uferbefestigung. Ihre salzresistente Wurzelstruktur macht sie zu einem idealen Pioniergehölz auf sandigen Böden. Die Samen enthalten fettreiches Öl, das in der traditionellen Seifenherstellung verwendet wurde. Das Holz ist hart und wurde früher für Haushaltsgeräte, Pflöcke und einfache Möbel verwendet. Die Pflanze ist außerdem ein wichtiger Bestandteil natürlicher Vogelnahrungsquellen – besonders für Tauben, Drosseln und andere Fruchtfresser.
  • Mythos und Geschichte: In der afrokaribischen Kultur wird die Kokospflaume mit Weiblichkeit, Fruchtbarkeit und Meereskraft assoziiert. In Haiti und Kuba wurde der Baum manchmal als Schutzpflanze am Hauseingang gepflanzt – mit dem Glauben, er halte negative Energien fern. In der Yoruba-Tradition Westafrikas wurde Icaco als „Frucht der süßen Antwort“ bezeichnet: Man sagte, wer sie in Momenten der Unklarheit isst, finde seinen inneren Weg. Auch Sklavenvölker brachten in der Karibik ihre Pflanzenkenntnisse mit – darunter die Nutzung von Icaco-Blättern zur Wundversorgung, Blutreinigung und Beruhigung. Der Baum wurde zu einem Symbol des Überlebens und der Anpassung in fremden Welten.
  • Magie und Brauchtum: In traditionellen spirituellen Zeremonien der Karibik galt die Frucht als „Seelenfrucht“: Wer nachts allein am Strand war und eine Icaco-Frucht aß, öffnete sich der Stimme der Ahnen. Das Räuchern von Icaco-Blättern wurde zur Reinigung von Räumen und zur Begleitung von Übergangsritualen genutzt. In manchen Gegenden wurden Blätter mit Meersalz verrieben und als energetische Schutzpaste auf die Haut aufgetragen. Ein Brauch aus der Dominikanischen Republik besagt, dass das Verschenken von drei Icaco-Früchten an einem Tag Glück und Versöhnung mit sich bringt – besonders bei Streit in Familien oder Partnerschaften.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Die Kokospflaume wirkt ausgleichend und verbindend. Energetisch spricht sie das Herzchakra (Anahata) und das Sakralchakra (Svadhisthana) an: Ihre Frucht steht für süße Verbindung, sanfte Reinigung und emotionale Erdung.


→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre