Pflaume

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Pflaume Prunus domestica ist eine essbare Steinfrucht aus der Familie der Rosengewächse mit charakteristisch süß-säuerlichem Geschmack. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Prun Wissenschaftliche Namen: Prunus domestica
Synonyme: Edelpflaume, Plummen, Prammen, Reineclaude, Reneclode, Ringlotte, Zwetschge, Zwetschke.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Rosenartige Rosales
  • Familie: Rosengewächse Rosaceae
  • Gattung: Prunus
  • Art: Pflaume

Die Gattung Prunus mit etwa 430 Arten ist in mehrere Untergattungen gegliedert, zu denen zahlreiche Obstgehölzarten gehören:

  • Untergattung: Prunus
    • Aprikose Prunus armeniaca
    • Kirschpflaume Prunus cerasifera
    • Pflaume Prunus domestica
      • Zwetschge Prunus domestica subsp. domestica
      • Haferpflaume Prunus domestica subsp. insititia
      • Halbzwetsche Prunus domestica subsp. intermedia
      • Edel-Pflaume oder Reineclaude: Prunus domestica subsp. italica
      • Spilling Prunus domestica subsp. pomariorum
      • Ziparte Prunus domestica subsp. prisca
      • Mirabelle Prunus domestica subsp. syriaca
    • Japanische Aprikose Prunus mume
    • Sandkirsche Prunus pumila
    • Chinesischer Pflaumenbaum Prunus salicina
    • Sibirische Aprikose Prunus sibirica
    • Schlehe Prunus spinosa
  • Untergattung: Cerasus
  • Untergattung: Amygdalus
  • Untergattung Emplectocladus
Pflaumenbaum
Pflaumenbaum, Blatt
Pflaumenbaum, Frucht
Pflaumen

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Die Pflaume stammt vermutlich aus einer Kreuzung zwischen der Schlehe Prunus spinosa und der Kirschpflaume Prunus cerasifera im Gebiet des heutigen Kaukasus. Sie ist seit der Antike im Mittelmeerraum bekannt und wurde über die Römer nach Mitteleuropa gebracht. Heute ist sie in gemäßigten Zonen weltweit verbreitet.
  • Kennzeichen: Fünf bis zehn Meter hoher Baum oder Strauch; Wildsippen dornig, Kultursorten dornenlos; Blätter wechselständig, eiförmig am Rand spitz oder stumpf gezähnt, auf beiden Seiten schwach behaart oder auf der Oberseite im Alter kahl; Blüten einzeln oder paarweise, seltener zu drei, auf abstehenden Stielen am Kurztrieben, zwei bis drei Zentimeter im Durchmesser, weiß, fünf Blütenblätter, breiteiförmig bis verkehrt eiförmig oder rundlich, fünf Kelchblätter, am Rand abstehend behaart; Blütezeit: April bis Mai; Frucht eiförmig (Zwetschge) oder rundlich (Pflaume); Steinkern mit spitzen Enden und rauher Schale.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Die Blätter von Mai bis August, die Früchte von August bis Oktober.

Pflaumen sind in der instinktiven Rohkost eine beliebte Frucht aufgrund ihrer aromatisch-säuerlichen Süße. Sie eignen sich insbesondere im vollreifen Zustand, wenn sie weich sind und intensiv duften. Der Geruch kann leicht fermentiert, honigartig oder auch blumig sein – ein guter Hinweis auf Essreife.

Die Fruchtschale enthält oft Gerbstoffe, die roh einen leicht pelzigen Nachgeschmack hervorrufen

Die verschiedenen Sorten haben unterschiedlich gefärbte Früchte: Diese können gelb, rot oder grün sein. Je nach Reife und Bedarf schmecken sie säuerlich oder sehr süß.

Kultur im eigenen Garten: Alle Sorten sind relativ anspruchslos und gedeihen in jedem Gartenboden.

Nährstoffe

Pflaume:
Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 83,7
Kohlenhydrate 10,2
Eiweiße 0,6
Fette 0,2
Rohfasern 1,6
Mineralstoffe 0,5
Reineclaude:
Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 80,0
Kohlenhydrate 12,3
Eiweiße 0,8
Fette 0,1
Rohfasern 2,3
Mineralstoffe 0,6

Besondere Inhaltsstoffe

Pflaumen enthalten eine Reihe sekundärer Pflanzenstoffe, darunter:

  • Sorbit (Zuckeraustauschstoff): kann abführend wirken, insbesondere in größeren Mengen.
  • Polyphenole (Anthocyane): antioxidativ, vor allem in der Schale dunkler Sorten enthalten.
  • Chlorogensäure: unterstützt laut Studien den Zuckerstoffwechsel und wirkt entzündungshemmend.
  • Ballaststoffe (Pektin): fördern die Verdauung und sättigen langanhaltend.

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Name „Pflaume“ stammt vom lateinischen prunum, das über das Griechische prounon vermittelt wurde. „Zwetschge“ (regional für länglichere Sorten) leitet sich vom lateinischen „prunum damascenum“ ab, also „Pflaume aus Damaskus“.
  • Heilkunde: Die Wirkung wird als abführend, blutreinigend, fiebersenkend, stimulierend und tonisch beschrieben.
    In der Volksmedizin werden Pflaumen traditionell bei Verstopfung, Blähungen und Hämorrhoiden eingesetzt – meist in getrockneter Form. Das in Pflaumen enthaltene Sorbit wirkt osmotisch im Darm. Auch für die Leber und den Gallenfluss gelten sie als förderlich.
  • Nutzpflanze: Pflaumen sind eine der wichtigsten Obstarten Europas. Neben dem Frischverzehr werden sie zu Mus, Marmelade, Kompott, Saft, Wein (z. B. Pflaumenwein in Asien) und Dörrobst verarbeitet. Getrocknete Pflaumen (Backpflaumen) spielen auch in der traditionellen Entgiftung eine Rolle.
    Das Holz wird unter anderem für Holzblasinstrumente verwendet.
  • Mythos und Geschichte: Schon im antiken Rom war die Pflaume bekannt. Plinius der Ältere beschrieb über 30 Sorten. In China und Japan ist die Pflaumenblüte ein Nationalsymbol – sie steht für Fruchtbarkeit, Frühling und Widerstandskraft. Die Frucht selbst wurde in der chinesischen Medizin geschätzt.
  • Magie und Brauchtum: Geschlecht: feminin; Planet: Venus; Element: Wasser; Magische Kräfte: Liebe, Schutz.
    In europäischen Regionen war das Trocknen von Pflaumen ein fester Bestandteil der Herbstbräuche. Die Zwetschgenmännle im Alpenraum (aus Dörrpflaumen gefertigte Figuren) sind Teil von Nikolausumzügen. Auch als Grabbeigabe wurden Pflaumenkerne gefunden.
    Über Türen und Fenster angebrachte Äste des Baumes schützen das Haus vor dem Eindringen negativer Energien. Der Verzehr der Frucht entfacht und erhält die Liebe.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Die Pflaume steht für Sinnlichkeit, Reife und Übergang – vom Sommer zum Herbst, vom Blühen zum Reifen. In der Chakrenlehre wird ihr Fruchtfleisch dem Sakralchakra (Sexualität, Lebensfreude) zugeordnet. Ihr Duft kann – besonders bei Überreife – eine starke intuitive Reaktion hervorrufen.


→ Siehe auch: Rosengewächse in der Rohkost, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre