Jenipapo
Jenipapo Genipa americana ist ein tropischer Baum mit großen, duftenden Früchten und traditionsreicher Nutzung in Südamerika. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Genipa americana
Synonyme: Genipapo, Huito (Spanisch), Jagua (Quechua).
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
- Ordnung: Enzianartige Gentianales
- Familie: Rötegewächse Rubiaceae
- Gattung: Genipa
- Art: Jenipapo
Genipa ist eine kleine Gattung tropischer Bäume mit Verbreitung in Mittel- und Südamerika. Sie umfasst nur wenige anerkannte Arten.
Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Die Jenipapo ist in tropischen Regionen Amerikas heimisch – von Mexiko bis Brasilien, einschließlich der Karibik. Sie wächst bevorzugt in feuchten Tieflandwäldern, an Flussufern und wird kultiviert in Hausgärten und Agroforstsystemen.
- Kennzeichen: Großer, bis zu dreißig Meter hoher, zur Trockenzeit Laub abwerfender Baum; Blätter gegenständig, kurz gestielt, länglich-eiförmig, zehn bis dreißig Zentimeter lang und bis zu fünfzehn Zentimeter breit; Blüten blassgelb oder weiß, röhrenförmig, bis vier Zentimeter groß; Frucht eiförmig oder kugelig, neun bis fünfzehn Zentimeter groß und 200 bis 400 Gramm schwer.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Die Jenipapo besitzt eine gelbbraune, ledrige, leicht runzlige, dünne Fruchtschale. Das Fruchtfleisch duftet moschusartig und ist ca. sechs bis dreizehn Millimeter dick, weich und weißlichgelb. Es hat einen säuerlichen Geschmack, der etwas an Äpfel erinnert. Im Inneren der Frucht befinden sich zahlreiche etwa einen Millimeter lange Samenkerne, die von einer graugelben, klebrigen Schicht umgeben sind.
Für instinktive Rohköstler ist die Frucht interessant, aber gewöhnungsbedürftig – manche empfinden sie als zu stark, andere als aromatisch erdend. Nur gut gereifte Exemplare mit weichem Fruchtfleisch eignen sich für den Rohverzehr.
Saison: In den Tropen meist während der Regenzeit, z. B. in Brasilien von Dezember bis März.
Lagerung/Haltbarkeit: Unreife Früchte sind hart und färbend. Reife Früchte verderben rasch und sollten zügig verzehrt werden. Die oxidierenden Pflanzensäfte färben Haut und Textilien blau-schwarz.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 68,0 |
Kohlenhydrate | 25,7 |
Eiweiße | 5,2 |
Fette | 0,3 |
Rohfasern | 1,4 |
Mineralstoffe | 1,2 |
Besondere Inhaltsstoffe
Jenipapo enthält eine Vielzahl sekundärer Pflanzenstoffe mit färbenden, antioxidativen und medizinischen Eigenschaften:
- Genipin: farbloser Farbstoffvorläufer, färbt durch Oxidation tiefblau, wirkt antioxidativ
- Gerbstoffe (Tannine): adstringierend, entzündungshemmend
- Iridoide: zellschützend, verdauungsfördernd
- Vitamin C: stärkt Immunsystem, antioxidativ
Wissenswertes
- Namensgebung: „Jenipapo“ leitet sich vom Tupi-Wort „njenipapo“ ab und bedeutet etwa „Färbefrucht“. Der botanische Name „Genipa“ bezieht sich auf dieselbe Wurzel.
- Heilkunde: In Mittelamerika wird ein Extrakt der Früchte bei Erkältungskrankheiten getrunken. Sie sollen harntreibend, gegen Anämie wirkend, leber- und magen- sowie nervenstärkend sein. Der Samenkern wird gegen Durchfall eingesetzt und kann Erbrechen provozieren. Auch bei Hauterkrankungen kommt die Frucht äußerlich zur Anwendung.
- Nutzpflanze: Neben dem Fruchtverzehr wird der färbende Saft traditionell für Körperbemalungen, Tätowierungen, Textilfärbung und sogar als Tinte verwendet. Das Holz des Jenipapo-Baumes wird als Bauholz und für Möbel verwendet. In Agroforstsystemen dient Jenipapo als Schattenspender und Bodenverbesserer.
- Mythos und Geschichte: In vielen indigenen Kulturen Amazoniens hat die Jenipapo eine rituelle Bedeutung. Die färbende Wirkung ihres Safts wurde als Schutzzauber, Reifungsritual oder Kriegsbemalung genutzt.
- Magie und Brauchtum: Die blaue Farbe galt als Zeichen für Stärke, Unabhängigkeit und Verbundenheit mit der Natur. Bemalungen mit Jenipapo-Saft hielten über Tage hinweg – ein Symbol für Beständigkeit.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Jenipapo steht für Wandlung, Erdung und kreative Ausdruckskraft. Spirituell lässt sich die Pflanze dem Wurzel- und Stirnchakra zuordnen – Verbindung mit Erde und Geist durch Farbe, Geschmack und archetypische Tiefe.
→ Siehe auch: Kohlenhydrate in der Rohkost, Instinktive Ernährung