Hornkraut, gewöhnliches

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Gewöhnliches Hornkraut Cerastium holosteoides ist eine zarte, kriechend wachsende Wildpflanze aus der Familie der Nelkengewächse, die weltweit verbreitet ist. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Cerastium holosteoides
Synonyme: Gemeines Hornkraut, Rasen-Hornkraut, Vogelhornkraut

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Nelkenähnliche Caryophyllidae
  • Ordnung: Nelkenartige Caryophyllales
  • Familie: Nelkengewächse Caryophyllaceae
  • Unterfamilie: Alsinoideae
  • Gattung: Hornkräuter Cerastium
  • Art: Gewöhnliches Hornkraut

Zu der Gattung Cerastium gehören ca. 100 verschiedene Arten, darunter folgende:

  • Acker-Hornkraut Cerastium arvense
  • Klebriges Hornkraut Cerastium dubium
  • Sand-Hornkraut Cerastium semidecandrum
  • Filziges Hornkraut Cerastium tomentosum
Gewöhnliches Hornkraut
Gewöhnliches Hornkraut, Blüte
Gewöhnliches Hornkraut, Stängel und Blatt

Beschreibung

  • Vorkommen: Das Gewöhnliche Hornkraut stammt ursprünglich aus Eurasien, ist heute aber durch menschliche Einflüsse nahezu weltweit verbreitet.
  • Standorte: Wiesen, Wege, Ackerränder; bevorzugt nährstoffreichen, nicht zu trockenen, etwas humushaltigen Lehm- oder Tonboden.
  • Kennzeichen: Fünf bis vierzig Zentimeter hohe, mehrjährige krautige Pflanze; Stängel aufsteigend, einfach oder nur wenig verzweigt, meist schütter und kurz behaart; Blätter gegenständig, ein bis zweieinhalb Zentimeter lang und bis einen Zentimeter breit, länglich-eiförmig, kurzhaarig; gabelig-rispiger Blütenstand, meist ein- bis neunblütig, Einzelblüte fünfzählig, bis ca. einen Zentimeter im Durchmesser, Kronblätter weiß und zweigeteilt; Blütezeit: April bis Oktober; zylindrische, bis zwölf Millimeter lange Kapselfrucht
  • Verwechslung: Eine Verwechslung ist mit anderen Nelkengewächsen wie der Vogelmiere möglich.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Das ganze Kraut von April bis Oktober.

Junge Triebe und Blätter werden von manchen instinktiven Rohköstlern als mild und leicht mehlig beschrieben. Der Geschmack erinnert entfernt an Feldsalat oder junge Vogelmiere. Aufgrund des feinen Wuchses und des geringen Wassergehalts ist die Pflanze eher eine „Beikost“-Option bei Kräutersuchen im Frühling und Frühsommer.

Besondere Inhaltsstoffe

Die Pflanze enthält eine Reihe sekundärer Pflanzenstoffe, die für ihre Vitalität und Anpassungsfähigkeit in gestörten Habitaten verantwortlich sind:

  • Flavonoide: Antioxidativ, zellschützend
  • Saponine: Leicht schleimlösend, in großen Mengen potenziell reizend
  • Gerbstoffe: Zusammenziehend, entzündungshemmend
  • Ätherische Öle (Spuren): Antimikrobiell

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Gattungsname „Cerastium“ leitet sich vom griechischen „keras“ (Horn) ab und bezieht sich auf die Form der Samenkapsel. Der Artname Holosteoides verweist auf die Ähnlichkeit der Pflanze mit Arten der Gattung Holosteum.
  • Heilkunde: In der Volksheilkunde wurde das Hornkraut gelegentlich bei leichten Hautreizungen, Husten und Verdauungsbeschwerden eingesetzt – meist in Form von Aufgüssen oder Breiumschlägen.
  • Nutzpflanze: Wenig als Nutzpflanze bekannt, aber in naturnahen Gärten als pflegeleichter Bodendecker geschätzt. Kann als Gründüngung dienen oder zur Verbesserung lockerer Gartenböden beitragen.
  • Mythos und Geschichte: Als typische „Unkraut“-Pflanze steht das Hornkraut sinnbildlich für Anpassungsfähigkeit, Zähigkeit und Bescheidenheit. In Kräuterkreisen wird es als "kleines Kraftpaket" geschätzt.
  • Magie und Brauchtum: Keine bekannten traditionellen Anwendungen – in modernen Naturspiritualitäten steht das Hornkraut für Regeneration und innere Ruhe.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Dem Herzchakra (Anahata) zugeordnet. Die zarte Erscheinung bei gleichzeitig robuster Verbreitung symbolisiert stille Kraft und die Fähigkeit, überall zu wachsen, wo Raum ist.


→ Siehe auch: Filziges Hornkraut, Vogelmiere, Sekundäre Pflanzenstoffe in der Rohkost, Instinktive Ernährung


Wissenswertes

Namensgebung: Der wissenschaftliche Gattungsname Cerastium leitet sich von dem griechischen Wort keras = Horn ab und bezieht sich wie der deutsche Name auf die typische Kapselform der Früchte. Der Artname arvense leitet sich von dem lateinischen Wort arvum = Ackerland, Saatfeld ab.

Nutzpflanze: Einige Cerastium-Arten werden als Zierpflanzen in Parks und Gärten angebaut.