Hornkraut, filziges
Filziges Hornkraut Cerastium tomentosum ist eine niedrig wachsende, weißblühende Wild- und Zierpflanze mit silbrig behaarten Blättern. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Cerastium tomentosum
Synonyme: Silbriges Hornkraut, Zierliches Hornkraut, Schnee-in-Sommer, Teppich-Hornkraut, Silberkraut, Silberteppich.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Nelkenähnliche Caryophyllidae
- Ordnung: Nelkenartige Caryophyllales
- Familie: Nelkengewächse Caryophyllaceae
- Unterfamilie: Alsinoideae
- Gattung: Hornkräuter Cerastium
- Art: Filziges Hornkraut
Zu der Gattung Cerastium gehören ca. 100 verschiedene Arten, darunter folgende:
- Acker-Hornkraut Cerastium arvense
- Gewöhnliches Hornkraut Cerastium holosteoides
- Klebriges Hornkraut Cerastium dubium
- Sand-Hornkraut Cerastium semidecandrum
Beschreibung
- Vorkommen: Südeuropa; in Mitteleuropa verwildert.
- Standorte: Kleingartenanlagen, Schuttplätze.
- Kennzeichen: Zehn bis vierzig Zentimeter hohes, ausdauerndes Kraut; Ausläufer bildend; Stängel aufrecht, meist verzweigt wachsend, ebenso wie die Blätter weißfilzig; Blätter gegenständig, länglich, am Rande etwas umgeschlagen, ein bis drei Zentimeter lang und zwei bis fünf Millimeter breit, in den Achseln oft mit einem Blattbüschel; rispiger Blütenstand fünf- bis fünfzehnblütig, Einzelblüte weiß, zwölf bis fünfzehn Millimeter im Durchmesser, Blütenblätter zu ca. ein Drittel der Blattlänge herzförmig eingekerbt, Kelchblätter fünf bis sieben Millimeter lang, außen stark behaart; Blütezeit: Mai bis Juli; Kapselfrucht.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Sammelgut und Sammelzeit: Junge Triebe Frühjahr bis Hochsommer; Blätter ganzjährig verfügbar.
Das Filzige Hornkraut ist als Wildgemüse eher unbekannt. Einige rohköstliche Naturfreunde haben junge Triebe und Blätter gekostet, doch der hohe Haarbesatz und der geringe Wassergehalt machen es wenig attraktiv für den Verzehr.
Kultur im eigenen Garten: Das filzige Hornkraut ist eine anspruchslose Pflanze, die sich vor allem für Steingärten eignet.
Besondere Inhaltsstoffe
Die Pflanze enthält verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe, die ihr Aroma, ihre Widerstandsfähigkeit und ihre potenzielle Heilwirkung beeinflussen:
- Saponine: Können schleimlösend wirken, in großen Mengen reizend
- Flavonoide: Antioxidativ, zellschützend
- Gerbstoffe: Zusammenziehend, entzündungshemmend
- Ätherische Öle (in Spuren): Wirken leicht antimikrobiell
- Vitamin C: Unterstützt das Immunsystem
- Mineralstoffe wie Kalzium und Kalium: Wichtig für Knochengesundheit und Flüssigkeitshaushalt
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Gattungsname Cerastium leitet sich vom griechischen keras (Horn) ab und verweist auf die hornförmige Kapselfrucht. Der Artname tomentosum“ bedeutet „filzig“ – ein Hinweis auf die dichte Behaarung der Blätter.
- Heilkunde: In der Volksmedizin kaum verwendet. Saponin- und Gerbstoffgehalte lassen entzündungshemmende oder schleimlösende Wirkungen vermuten, sind aber nicht systematisch erforscht.
- Nutzpflanze: Das filzige Hornkraut stammt ursprünglich aus Süditalien und wurde seit dem 16. Jahrhundert in Mitteleuropa als Zierpflanze angebaut. Es wird auch heute noch zur Bepflanzung von Mauernischen, in Steingärten und als Rabattenpflanze kultiviert. Die Pflanze ist pflegeleicht, breitet sich schnell aus und verhindert Erosion.
- Mythos und Geschichte: Das weiße, matte Erscheinungsbild wurde früher mit „Schnee“ assoziiert – daher auch der Trivialname "Schee-im-Sommer".
- Magie und Brauchtum: Keine direkte volksmagische Überlieferung bekannt. In modernen Pflanzendeutungen steht sie für Sanftheit, Beständigkeit und Anpassungsfähigkeit.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Dem Kronenchakra (Sahasrara) zugeordnet – als Sinnbild für lichtvolle Reinheit und Erdverbundenheit zugleich. Die Pflanze steht für feine Wahrnehmung und energetische Stabilität.
→ Siehe auch: Gewöhnliches Hornkraut, Sekundäre Pflanzenstoffe in der Rohkost, Instinktive Ernährung