Helmkraut, hohes

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Hohes Helmkraut Scutellaria altissima ist ein seltenes, auffallend blau blühendes Lippenblütengewächs südlicher Wälder und Gebüsche mit beruhigenden Inhaltsstoffen. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Scutellaria altissima
Synonyme: Großes Helmkraut, Hochwüchsiges Helmkraut.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Lippenblütlerartige Lamiales
  • Familie: Lippenblütengewächse Lamiaceae
  • Unterfamilie: Scutellarioideae
  • Gattung: Helmkräuter Scutellaria
  • Art: Hohes Helmkraut

Die Gattung Scutellaria umfasst ca. 360 Arten, unter anderem folgende:

  • Alpen-Helmkraut Scutellaria alpina
  • Sumpf-Helmkraut Scutellaria galericulata
  • Spieß-Helmkraut Scutellaria hastifolia
  • Kleines Helmkraut Scutellaria minor
Hohes Helmkraut
Hohes Helmkraut, Blüte

Beschreibung

  • Vorkommen: Mittel- und Südeuropa; Zierpflanze, gelegentlich verwildert.
  • Standorte: lichte, warme Laubwälder; braucht nährstoffreichen, lockeren Lehmboden mit hohem Mullanteil.
  • Kennzeichen: Vierzig bis einhundert Zentimeter hohes, ausdauerndes Kraut; Stängel aufrecht, verzweigt, vierkantig, flaumig behaart; Blätter gegenständig, bis vier Zentimeter lang gestielt, Blattspreite eiförmig, vier bis acht Zentimeter lang und drei bis sieben Zentimeter breit, am Grund herzförmig, am Rand stumpf gezähnt, nahezu kahl oder schütter behaart; Blüten kurz gestielt in den Achseln der oberen Stängelblätter sowie in einem nach einer Seite gerichteten Blütenstand am Ende des Stängels und seiner Äste, Krone bis zwei Zentimeter lang, blau bis blauviolett, mit einer etwas helleren Unterlippe; Blütezeit: Juni bis Juli; Früchte gestielt, eiförmig, leicht behaart oder warzig; unterirdisch kriechende Stängelabschnitte.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Einzelne Rohköstler berichten von gelegentlicher Anziehung zu jungen Blättern oder Blüten, wobei der Geschmack leicht bitter und herb beschrieben wird. Eine nennenswerte Rolle spielt das Helmkraut jedoch eher in der Kräuterkunde als in der Ernährung.

Besondere Inhaltsstoffe

Scutellaria altissima enthält ähnliche Wirkstoffe wie andere Helmkraut-Arten mit beruhigender Wirkung:

  • Baicalin & Baicalein (Flavonoide): angstlösend, beruhigend, antioxidativ
  • Wogonin (nur in Spuren): neuroprotektiv, angstlösend (v. a. in chinesischem Helmkraut)
  • Bitterstoffe und Gerbstoffe: Verdauungsfördernd, antibakteriell
  • Ätherische Öle (sehr gering): leicht aromatisch

Wissenswertes

  • Namensgebung: Scutellaria leitet sich vom lateinischen „scutella“ = „kleines Schild“ ab und bezieht sich auf die helmartige Form der Blütenkrone. Der Artname altissima“ bedeutet „die höchste“, im Vergleich zu anderen Scutellaria-Arten.
  • Heilkunde: Die Wirkung wird als nervenstärkend und entspannend beschrieben.
    Das Hohes Helmkraut wurde traditionell zur Beruhigung, bei Schlaflosigkeit und nervösen Zuständen eingesetzt. In der Phytotherapie bekannter ist allerdings das Chinesische Helmkraut Scutellaria baicalensis. Der Gehalt an Baicalin ist bei Scutellaria altissima geringer, aber vorhanden.
  • Nutzpflanze: Gelegentlich als Zierpflanze in naturnahen Gärten. Bienenfreundlich und schattenverträglich.
  • Mythos und Geschichte: Wurde in südlichen Klostergärten gelegentlich als Nervenmittel kultiviert. Keine breiten volksmagischen Überlieferungen bekannt.
  • Magie und Brauchtum: In der Kräutertradition wurde Helmkraut mit der „Klarheit des Geistes“ verbunden. Getrocknete Blätter galten als Schutzkraut gegen Albträume.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Die Pflanze steht für geistige Ruhe, Klarheit und Abschirmung vor äußeren Reizen. Energetisch dem Stirnchakra zugeordnet.