Heckenkirsche, Kamtschatka-
Wald-Heckenkirsche Lonicera periclymenum ist eine wildwachsende, kletternde Strauchpflanze aus der Familie der Geißblattgewächse mit intensiv duftenden Blüten. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Lonicera kamtschatica
Synonyme: Echtes Wald-Geißblatt, Blaue Honigbeere, Maibeere, Haskap-Beere, Sibirische Blaubeere.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
- Ordnung: Kardenartige Dipsacales
- Familie: Geißblattgewächse Caprifoliaceae
- Gattung: Heckenkirschen Lonicera
- Art: Kamtschatka-Heckenkirsche
Zur Gattung Lonicera gehören etwa 180 Arten. Sie sind alle auf der Nordhalbkugel verbreitet. Weitere Arten:
- Blaue Heckenkirsche Lonicera caerulea
- Gartengeißblatt, Jelängerjelieber Lonicera caprifolium
- Winter-Heckenkirsche Lonicera fragrantissima
- Schwarze Heckenkirsche Lonicera nigra
- Wald-Heckenkirsche Lonicera periclymenum
- Rote Heckenkirsche Lonicera xylosteum
Beschreibung
- Vorkommen: Sibirien, Kamtschatka, Kurtilen; Bergwälder.
- Standorte: bevorzugt feuchte, saure bis neutrale, sandig-humose, kiesige oder felsige, flachgründige Böden.
- Kennzeichen: Bis zwei Meter hoher, laubabwerfender, dicht verzweigter Strauch; Blätter elliptisch, grau-grün, vier bis sechs Zentimeter lang; Blüten in kurz gestielten, achselständigen Paaren, Einzelblüte gelblich, Krone elf bis sechszehn Millimeter lang, glockenförmig; Beerenfrucht walzenförmig, ein bis drei Zentimeter lang, schwarzblau, bereift.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Sammelgut und Sammelzeit: Blüten im April, Fruchte im Mai/Juni.
Die Schale der Früchte ist dünn, das Fruchtfleisch zart. Ihr Geschmack variiert von süß-säuerlich bis leicht herb und erinnert an eine Mischung aus Heidelbeere und Schwarzer Johannisbeere.
Saison: Früchte reifen früh, oft schon im Mai oder Juni.
Lagerung/Haltbarkeit: Frisch nur wenige Tage haltbar. Kühl lagern.
Kultur im eigenen Garten: siehe hier: Blaue Heckenkirsche. Die Kamtschatka-Heckenkirsche kann als eine der ersten Beeren schon ab Mitte Mai geerntet werden.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100 g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | ~82,0 |
Kohlenhydrate | ~8,5 |
Eiweiße | ~1,2 |
Fette | ~0,1 |
Rohfasern | ~1,8 |
Mineralstoffe | ~0,6 |
Vitamin C | 30–50 mg |
Besondere Inhaltsstoffe
Die Beeren enthalten bioaktive Pflanzenstoffe mit hohem gesundheitlichem Potenzial:
- Anthocyane (z. B. Cyanidin, Delphinidin): Stark antioxidativ, gefäßschützend
- Flavonoide: Entzündungshemmende und zellschützende Wirkung
- Pektine: Fördern die Verdauung und binden Schadstoffe
- Phenolsäuren (z. B. Chlorogensäure): Antimikrobiell und stoffwechselregulierend
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Gattungsname Lonicera ehrt den deutschen Botaniker Adam Lonitzer. Der Artname „kamtschatica“ verweist auf das ursprüngliche Verbreitungsgebiet, die Halbinsel Kamtschatka in Russland. „Haskap“ stammt aus dem Ainu, der Sprache eines indigenen Volkes Japans.
- Heilkunde: In der russischen und japanischen Volksmedizin werden die Früchte zur Stärkung bei Infekten, zur Blutreinigung und zur Magenberuhigung verwendet.
- Nutzpflanze: Wertvolle Obstart für den naturnahen Garten: Frosthart, bienenfreundlich, frühtragend. Auch für windige oder kühle Regionen geeignet.
- Mythos und Geschichte: In Sibirien und Japan galt die Haskap-Frucht als „Elixier der Langlebigkeit“. In Japan wird sie traditionell verehrt und in Volksmärchen erwähnt.
- Magie und Brauchtum: Die Beeren wurden früher als Frucht des Frühlingsbeginns gefeiert und galten als Vorboten einer reichen Ernte.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Sie symbolisieren Anpassungsfähigkeit, innere Stärke und den Übergang vom Winter zum Leben. Unterstützen energetisch das Stirnchakra (Intuition, Frische).