Hahnenfuß

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Hahnenfuß (Ranunculus) ist eine formenreiche Gattung aus der Familie der Hahnenfußgewächse mit meist giftigen, krautigen Pflanzen. Viele Arten zeichnen sich durch auffällige, oft gelb leuchtende Blüten aus. Dieser Artikel beleuchtet die Gattung aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Ranunculus
Synonyme: Bettler-Hahnenfuß, Blatterkraut, Brennkraut, Butterblume, Gelber Hahnenfuß, Gickelhaxen, Giftblume, Goldblümli, Goldschüssel, Hahnenpot, Hennapaten, Karnunkel, Krähenfuß, Kreinfoot, Ranunkel, Schmalzblume, Teufelskraut, Warzenkraut.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Ordnung: Hahnenfußartige Ranunculales
  • Familie: Hahnenfußgewächse Ranunculaceae
  • Unterfamilie: Ranunculoidae
  • Gattung: Hahnenfuß Ranunculus

Zur Gattung Ranunculus gehören weltweit ca. 400 Arten. In Mitteleuropa kommen unter anderem folgende vor:

  • Scharfer Hahnenfuß Ranunculus acris
  • Acker-Hahnenfuß Ranunculus arvensis
  • Knolliger Hahnenfuß Ranunculus bulbosus
  • Wolliger Hahnenfuß Ranunculus lanuginosus
  • Berg-Hahnenfuß Ranunculus montanus
  • Wald-Hahnenfuß Ranunculus nemorosus
  • Kriechender Hahnenfuß Ranunculus repens
  • Gift-Hahnenfuß Ranunculus sceleratus
  • Schildblättriger Hahnenfuß Ranunculus thora
Hahnenfuß

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Die Gattung ist weltweit verbreitet, mit einem Schwerpunkt in den gemäßigten Zonen der Nordhalbkugel. Arten finden sich von feuchten Wiesen und Wäldern bis in alpine und aquatische Lebensräume.
    Der Scharfe Hahnenfuß (Ranunculus acris) ist eine der häufigsten Arten auf mitteleuropäischen Wiesen und Weiden. Aufgrund des scharf schmeckenden Giftes Protoanemonin wird er von Weidetieren gemieden und bleibt daher oft als auffällige gelbe Insel auf beweideten Flächen stehen.
  • Kennzeichen: Hahnenfuß-Arten sind meist mehrjährige, krautige Pflanzen mit wechselständigen Blättern. Die Blüten sind meist fünfzählig, auffällig gelb oder weiß gefärbt und weisen glänzende, wachsartig überzogene Kronblätter auf. Die Frucht ist eine Sammelbalgfrucht. Viele Arten enthalten scharfe, hautreizende Inhaltsstoffe (Protoanemonin).

Rohkosttipps und Erfahrungen

Die meisten Arten der Gattung Ranunculus gelten als giftig und sind für die menschliche Ernährung nicht geeignet. Der scharfe Geschmack und der brennende Reiz auf Zunge und Haut bei Kostproben führen in der Regel zu einer klaren instinktiven Sperre.

Eine Ausnahme bildet das Scharbockskraut Ranunculus ficaria in sehr jungen Blattrosetten vor der Blüte – es wurde früher in kleinen Mengen gegen Skorbut verwendet. Dennoch ist auch hier Vorsicht geboten.

Besondere Inhaltsstoffe

Viele Arten enthalten charakteristische Wirkstoffe:

  • Protoanemonin: Scharf schmeckender, toxischer Stoff mit haut- und schleimhautreizender Wirkung
  • Anemonin (getrocknet): entsteht beim Trocknen aus Protoanemonin – weniger toxisch, leicht beruhigend
  • Saponine und Flavonoide: in geringen Mengen enthalten, pharmakologisch wenig erforscht

Wissenswertes

  • Namensgebung: Namensgebung: Der Gattungsname Ranunculus stammt von den lateinischen Wörtern rana = Frosch bzw. ranunculus = Fröschchen ab und spielt damit auf den feuchten Lebensraum vieler Ranunculus-Arten an. Der deutsche Name "Hahnenfuß" hängt mit der Blattform der Pflanzen zusammen.
  • Heilkunde: Der Knollen-Hahnenfuß und der Gift-Hahnenfuß waren früher anerkannte Heilpflanzen. Man verwendete sie bei Gicht und Rheuma. Der Scharfe Hahnenfuß Ranunculus acris kommt in der Homöopathie bei Hautausschlägen zur Anwendung.
  • Nutzpflanze: Verschiedene Arten sind als Bienenpflanzen geeignet.
  • Mythos und Geschichte: In alten Kräuterbüchern wurde Hahnenfuß ambivalent beschrieben: als teuflisch giftig und zugleich als kraftvolle Reinigungs- und Schutzpflanze. Seine glänzende Blüte galt als „Sonnenauge“, das Altes verbrennt.
  • Magie und Brauchtum: Hahnenfuß wurde im Mittelalter manchmal als „Lichtkraut“ in Sonnenwendrituale eingebunden. Die scharfe Pflanze sollte Dämonen und „falsche Gedanken“ vertreiben. In ländlichen Regionen war sie jedoch gefürchtet – insbesondere für Vieh auf der Weide.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Der Hahnenfuß steht für Reiz, Reizbarkeit und Grenzwahrnehmung. Spirituell fordert er zur Abgrenzung und zur Prüfung scheinbar schöner Erscheinungen auf. Er ist ein Symbol für die Kraft, „Nein“ zu sagen – roh wie energetisch.