Hahnenfuß, kriechender
Kriechender Hahnenfuß (Ranunculus repens) ist eine weit verbreitete, mehrjährige Wiesenpflanze aus der Familie der Hahnenfußgewächse mit auffälligen, glänzend gelben Blüten und einem typischen kriechenden Wuchs. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Ranunculus repens
Synonyme: Kriech-Hahnenfuß, Butterblume.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Ordnung: Hahnenfußartige Ranunculales
- Familie: Hahnenfußgewächse Ranunculaceae
- Unterfamilie: Ranunculoidae
- Gattung: Hahnenfuß Ranunculus
- Art: Kriechender Hahnenfuss
Zur Gattung Hahnenfuß gehören weltweit ca. 400 Arten.
Beschreibung
- Vorkommen: Europa, Asien.
- Standorte: Ufer, Wiesen, lichte und feuchte Wälder, Wege, Äcker, Brachen und Ödland; braucht zumindest zeitweise feuchten, steinigen, humushaltigen oder rohen Lehm- oder Tonboden; sehr häufig.
- Kennzeichen: Zehn bis fünfzig Zentimeter hohe, mehrjährige krautige Pflanze; Stängel niederliegend, aufgebogen oder gelegentlich aufrecht, im oberen Teil verzweigt, kahl oder etwas behaart, mit langen, oberirdischen, beblätterten und an den Blattansatzstellen wurzelnden Ausläufern; Stängelblätter wechselständig, Grundblätter ein- bis zweifach fiederteilig, der Mittelabschnitt stets gestielt, Abschnitte tief geteilt und grob gezähnt; Blüten zu mehreren in lockerem, traubig-rispigen Blütenstand, gelb, zwei bis drei Zentimeter im Durchmesser, fünf Blütenblätter, breit verkehrt eiförmig bis rundlich, glänzend; Blütezeit: Mai bis August; einsamige Nussfrüchtchen.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Wie bei den meisten Arten der Gattung ist auch der Kriechende Hahnenfuß in allen Teilen giftig und nicht für den Rohverzehr geeignet. Der scharfe, brennende Geschmack sorgt bereits bei Berührung von Zunge oder Lippen für instinktive Ablehnung. Die enthaltenen Stoffe können Schleimhäute reizen und bei empfindlichen Personen sogar Hautentzündungen verursachen.
Besondere Inhaltsstoffe
- Protoanemonin: toxische Verbindung mit scharfem, reizendem Geschmack – stark haut- und schleimhautreizend
- Anemonin (nach Trocknung): weniger reizend, früher in der Volksmedizin eingesetzt
- Flavonoide und Saponine: geringe Mengen, pharmakologisch wenig erforscht
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Gattungsname Ranunculus stammt von den lateinischen Wörtern rana = Frosch bzw. ranunculus = Fröschchen ab und spielt damit auf den feuchten Lebensraum vieler Ranunculus-Arten an. Der Artname repens = kriechend ist ebenfalls lateinischen Ursprungs. Der deutsche Name "Hahnenfuß" hängt mit der Blattform der Pflanzen zusammen.
- Heilkunde: In der Volksmedizin wurde das Kraut früher äußerlich gegen Hauterkrankungen, Warzen und Rheuma genutzt – meist in Form von Wickeln. Aufgrund der reizenden Wirkung ist von einer Anwendung abzuraten. Innerliche Nutzung gilt als riskant und wird nicht mehr empfohlen.
- Nutzpflanze: Keine Nutzung in der Ernährung oder Landwirtschaft. In Gärten wird die Art oft als unerwünschtes „Unkraut“ betrachtet, da sie sich über Ausläufer stark ausbreitet.
- Mythos und Geschichte: Hahnenfußarten waren im Volksglauben ambivalente Pflanzen: Einerseits mit der Sonne verbunden, andererseits als „Teufelskraut“ gefürchtet. Der Kriechende Hahnenfuß wurde mit heimlichem Einfluss, Reizbarkeit und Grenzverletzung assoziiert.
- Magie und Brauchtum: In früheren Zeiten diente der Hahnenfuß zur Abwehr von „bösen Energien“ auf Stall- und Hausgrund. Manche Kräuterfrauen banden ihn in Bannsträuße ein – allerdings mit Vorsicht, da er als „Verbrenner“ galt.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Der Kriechende Hahnenfuß steht symbolisch für unterschwellige Reizungen, trügerischen Glanz und das Bedürfnis nach Abgrenzung. In der rohköstlichen Betrachtung ist er eine Mahnung an die intuitive Selbstwahrnehmung und klare Ablehnung gegenüber Unbekömmlichem.