Goldrute, echte

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Echte Goldrute (Solidago virgaurea) ist eine ausdauernde, gelb blühende Wildpflanze aus der Familie der Korbblütler, die auf Wiesen, in lichten Wäldern und an Wegrändern wächst. Sie ist bekannt für ihre harntreibende Wirkung und wird traditionell als Heilpflanze eingesetzt. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Solidago vigaurea
Synonyme: Gemeine Goldrute, Gewöhnliche Goldrute, Heilwundkraut, Machtheilkraut, Gülden Wundkraut, Petrusstab, Wisselnkraut, Himmelbrand, Pferdskraut, Ochsenbrot.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Asternartige Asterales
  • Familie: Korbblütengewächse Asteraceae
  • Unterfamilie: Asteroideae
  • Tribus: Astereae
  • Gattung: Goldruten Solidago
  • Art: Echte Goldrute

Zur Familie der Goldruten gehören ca. 100 Arten. In Deutschland verbreitet sind außerdem:

  • Kanadische Goldrute Solidago canadensis: Neophyt aus Kanada.
  • Riesen-Goldrute Solidago gigantea var. serotina: Neophyt aus Nordamerika.
Echte Goldrute
Echte Goldrute, Blütenstand
Echte Goldrute, Blatt
Echte Goldrute, Blüte

Beschreibung

  • Vorkommen: Europa; bis 2800 Meter.
  • Standorte: Wälder und Gebüsche, Heiden, Magerweiden.
  • Kennzeichen: Dreißig bis einhundert Zentimeter hohe ausdauernde Pflanze; Stängel aufrecht, erst oben verzweigt, kahl oder oben spärlich behaart; Blätter elliptisch, die unteren grob gesägt, gestielt, die oberen gesägt bis ganzrandig, sitzend, kahl oder wenig behaart; Blüten in dichten, endständigen Trauben oder Rispen, gelb, mit je acht bis zwölf Zungenblüten, im Zentrum mit Röhrenblüten; Blütezeit: Juli bis Oktober; Früchte acht- bis zehnrippig, zylindrisch.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Junge Blätter und Triebe im Frühjahr, Blütenstand im Sommer.

Verwendet werden in erster Linie die jungen Blätter und Triebspitzen vor der Blüte sowie gelegentlich die Blütenstände. Der Geschmack ist leicht bitter, würzig und etwas harzig. In der instinktiven Rohkost wird sie nur in kleinen Mengen genutzt – vor allem bei spezifischem Bedarf, etwa während reinigender Phasen oder bei erhöhtem Wasserbedarf. Einige erfahrene Rohköstler berichten von einem kurzzeitig ansprechenden Geruch oder Geschmack beim Durchwandern von Goldrutenbeständen.

Besondere Inhaltsstoffe

Die Pflanze enthält eine Reihe physiologisch aktiver Inhaltsstoffe, die in der Rohkosternährung vor allem bei Reinigungs- und Ausleitungsprozessen geschätzt werden:

  • Saponine: fördern die Harnbildung und unterstützen die Ausleitung
  • Flavonoide (z. B. Rutosid, Quercitrin): antioxidativ, gefäßstärkend
  • Ätherische Öle: leicht antimikrobiell und entzündungshemmend
  • Gerbstoffe: adstringierend, unterstützen die Schleimhautregeneration

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Gattungsname Solidago setzt sich aus den beiden lateinischen Wörtern solidus = fest und agere = tun, handeln, wirken zusammen und bezieht sich auf die starke Heilwirkung der Pflanze. Der Artname vigaureae bedeutet übersetzt "Goldrute": Das kräftige Gelb der Blüten und der rutenartige Wuchs der Pflanze führten zu diesem Namen.
  • Heilkunde: Die Wirkung wird als adstringierend, den Auswurf fördernd, entzündungshemmend, harntreibend und wundheilend beschrieben.
    Die Echte Goldrute ist eine anerkannte Heilpflanze mit harntreibender, entzündungshemmender und leicht krampflösender Wirkung. Sie wird vor allem bei Harnwegsinfekten, Blasenentzündungen, Nierengrieß und zur Ausleitungstherapie eingesetzt.
  • Nutzpflanze: In Naturgärten als Spätblüher und Bienenweide kultiviert. In der Phytotherapie Bestandteil vieler Blasen- und Nierenteemischungen. Auch homöopathisch verwendet.
    Die Echte Goldrute kann zum Färben vom Stoffen verwendet werden.
  • Mythos und Geschichte: Im Mittelalter galt sie als „Wundkraut“ und wurde bei inneren wie äußeren Verletzungen verwendet. In der Signaturenlehre wurde die gelbe Farbe mit dem Solarplexus und der Reinigung von „innerem Feuer“ (Galle, Leber, Ärger) assoziiert.
  • Magie und Brauchtum: Wurde früher in Kräuterbuschen zu Mariä Himmelfahrt gebunden – als Pflanze, die Reinigung und Schutz vermittelt. Mancherorts galt sie als „Lichtpflanze“, die bei seelischer Dunkelheit helfen sollte.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Die Echte Goldrute steht für Reinigung, Aufrichtung und leuchtende Klarheit. Sie wird dem Solarplexuschakra zugeordnet und kann als Pflanzen-Spiegel für innere Ordnung, Ausgleich und Selbstachtung wirken. Ihr goldener Schein erinnert an Licht inmitten von Belastung.