Chinakohl
Chinakohl Brassica rapa subsp. pekinensis ist ein mild schmeckendes Blattgemüse aus der Familie der Kreuzblütler mit saftig-zarten Blättern, das roh gut verträglich ist. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Brassica rapa ssp. pekinensis
Synonyme: Japankohl, Pekingkohl, Selleriekohl.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
- Ordnung: Kreuzblütlerartige Brassicales
- Familie: Kreuzblütengewächse Brassicaceae
- Gattung: Kohl Brassica
- Art: Chinakohl
Der Chinakohl ist eine Unterart des Rüben-Kohls. Es handelt es sich wahrscheinlich um eine Kreuzung zwischen der Kohlsorte Pak Choi Brassica rapa var. chinensis und der Speiserübe Brassica rapa var. rapa. Er ist daher mit den europäischen Kohlarten, die alle auf eine Wildform Brassica oleracea var. silvestris des Kohls zurückgehen, nur entfernt verwandt.
Beschreibung
- Vorkommen: China; in Asien und Europa kultiviert.
- Kennzeichen: Chinakohl erreicht eine Höhe von fünfzig bis sechzig Zentimetern. Seine festen Außenblätter sind je nach Sorte gelb bis dunkelgrün, etwas rauh, ganzrandig, besitzen weiße Blattrippen und einen ovalen oder zylindrischen Kopf ohne Strunk. Innen weist der Kopf eine gelbe bis goldgelbe Farbe auf. Die Köpfe können ein Gewicht von zwei Kilogramm erreichen.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Chinakohl eignet sich hervorragend, roh gegessen zu werden – vor allem wegen seiner zarten Blätter, seines milden Geschmacks und der leichten Verdaulichkeit im Vergleich zu anderen Kohlarten. Besonders die inneren, hellen Blätter sind sehr bekömmlich und weisen kaum Bitterstoffe oder blähende Eigenschaften auf.
Saison: Chinakohl ist ein typisches Spätjahres- und Wintergemüse. Je nach Anbaugebiet reicht die Erntezeit von August bis November, durch Lagerung bis in den Winter erhältlich. Gewächshaus- oder Importware ist ganzjährig verfügbar.
Lagerung/Haltbarkeit: Im Kühlschrank hält sich Chinakohl zwei bis drei Wochen, wenn er unversehrt und mit wenig Luftkontakt aufbewahrt wird (z. B. in einer Gemüsetüte oder Frischhaltebox). Bereits angeschnittene Köpfe sollten bald aufgebraucht werden. Wird er zu warm gelagert, welken die Blätter rasch und verlieren an Aroma.
Kultur im eigenen Garten: Chinakohl benötigt einen windgeschützten, sonnigen bis halbschattigen Standort sowie einen humosen, tiefgründig gelockerten und nährstoffreichen Boden. Er gehört zu den Langtagspflanzen, das bedeutet, er schießt im Sommer leicht in Blüte und bildet seinen Kopf nur bei abnehmender Tageslänge in der zweiten Jahreshälfte aus. Als typisches Nachkultur-Gemüse wird Chinakohl daher in der zweiten Julihälfte ausgesät und erreicht bei optimalen Wachstumsbedingungen in acht bis zwölf Wochen seine vollständige Größe.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 95,4 |
Kohlenhydrate | 1,3 |
Eiweiße | 1,2 |
Fette | 0,3 |
Rohfasern | 1,7 |
Mineralstoffe | 0,7 |
Besondere Inhaltsstoffe
Chinakohl ist leicht verdaulich, enthält wenig Oxalsäure und ist reich an bioaktiven Pflanzenstoffen, die vor allem antioxidativ, immunstärkend und entgiftend wirken:
- Glucosinolate (v. a. Glucobrassicin): Schwefelhaltige Pflanzenstoffe mit entgiftender, zellregulierender und antikarzinogener Wirkung; werden beim Kauen zu Senfölen umgewandelt
- Indol-3-Carbinol: Unterstützt den hormonellen Ausgleich und wirkt antitumoral (besonders in Kreuzblütlern enthalten)
- Phenolsäuren: Antioxidative Wirkung, schützen vor oxidativem Stress
- Chlorophyll: Fördert die Blutbildung, wirkt entgiftend und zellregenerierend
Wissenswertes
- Namensgebung: „Chinakohl“ ist ein Sammelbegriff für mehrere asiatische Kohlformen, meist aus der Unterart Brassica rapa ssp. chinensis. Die Bezeichnung weist auf den Ursprung in China hin. In englischen Quellen werden die Formen oft als „Chinese cabbage“, „Pak Choi“ oder „Bok Choy“ geführt. Botanisch handelt es sich um Formen der Speiserübe.
- Heilkunde: In der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) wird Chinakohl wegen seiner kühlenden und befeuchtenden Eigenschaften geschätzt – zur Linderung von Hitzezuständen, Verdauungsbeschwerden und zur Entgiftung. Roh verzehrt wirkt er sanft abführend und stoffwechselanregend. Äußerlich wurde er in Form von Wickeln bei Entzündungen und Schwellungen verwendet.
- Nutzpflanze: Chinakohl zählt zu den wichtigsten Gemüsearten Ostasiens. Er wächst schnell, ist relativ kältetolerant und vielseitig verwendbar – roh, gedünstet, fermentiert (z. B. in Kimchi) oder als Wickelgemüse. In der Permakultur kann er als Bodenbedeckung, Lückenfüller oder Zwischenfrucht angebaut werden.
- Mythos und Geschichte: Chinakohl wurde bereits vor über 1.000 Jahren in Nordchina kultiviert. In Japan und Korea wurde er zur zentralen Wintergemüseart – auch durch Fermentation (Kimchi) haltbar gemacht. In Europa wurde er erst im 20. Jahrhundert populär. In Asien gilt er als Symbol für Wohlstand und Gesundheit, besonders zum Neujahrsfest.
- Magie und Brauchtum: In China und Korea wurde fermentierter Chinakohl (Kimchi) traditionell zu rituellen Jahreskreisfesten zubereitet. In manchen Regionen galt Chinakohl als reinigende Pflanze, die bei Krankheitsfällen im Haus vergraben oder verbrannt wurde, um negative Einflüsse auszuleiten.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Chinakohl steht symbolisch für Sanftheit, innere Reinigung und Lebensenergie. Als lichtgrünes, wasserreiches Gemüse mit harmonischem Wuchs kann er dem Herz- und Solarplexuschakra zugeordnet werden. Er fördert Klarheit, Ausgleich und milde Entschlackung auf emotionaler Ebene – besonders in Zeiten des Übergangs oder der Regeneration.
→ Siehe auch: Kreuzblütler in der Rohkost, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre