Bunge, Salz-

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Salz-Bunge Samolus valerandi ist eine salz- und feuchtigkeitsliebende Pflanze mit fleischigen Blättern, die an Quellfluren und Uferstellen wächst und vereinzelt als Wildgemüse genutzt wurde. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Samolus valerandi
Synonyme: Wasser-Pfeilkraut, Kleines Wasserblatt, Seifenkraut (regional).

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Heidekrautartige Ericales
  • Familie: Schneckensamengewächse Theophrastaceae
  • Gattung: Bunge Samolus
  • Art: Salz-Bunge

Die Gattung Samolus umfasst wenige Arten, darunter Samolus valerandi als einzige in Mitteleuropa natürlich vorkommende Art.

Beschreibung

  • Vorkommen: Europa, Vorderasien, Nordafrika; Wattenmeerinseln, Röhricht in brackwasserbeeinflussten Flussabschnitten, Salzquellen, Dorftümpel.
  • Standorte: Braucht nassen, oft kochsalzhaltigen, nährstoffreichen, tonigen Boden in offener Lage.
  • Kennzeichen: Fünfzehn bis fünfzig Zentimeter hohe ausdauernde und wintergrüne Pflanze; Stängel verzweigt, Blätter grundständig, wechselständig am Stängel, ganzrandig, kurz gestielt, stumpf oder etwas spitz, die unteren in einen geflügelten Stiel verschmälert, die oberen sitzend, zwei bis sechs Zentimeter lang und ein bis zwei Zentimeter breit; Blüten in traubigen, gelegentlich auch rispigen Blütenständen am Ende des Stängels und der Seitenzweige, Stiele der Blüten bis ein Zentimeter lang und auffallend dünn, Kelch glockenförmig bis halbkugelig, um zwei Millimeter lang, vorne mit fünf dreieckig-eiförmigen Zipfeln, Krone weiß, zwei bis vier Millimeter im Durchmesser; Blütezeit: Juni bis September; Kapselfrüchte kugelig.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Die jungen Blätter können in sehr kleinen Mengen roh gegessen werden. Sie haben einen leicht bitter-salzigen Geschmack und erinnern entfernt an Portulak oder Vogelmiere.

Saison: Mai bis September, je nach Standort ganzjährig grün und frisch erntbar.

Lagerung/Haltbarkeit: Frisch geerntet verzehren, da die zarten Blätter schnell welken. Im feuchten Tuch oder in Wasser maximal einen Tag haltbar.

Besondere Inhaltsstoffe

Samolus valerandi enthält verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe, die zum Teil für seinen bitteren Geschmack verantwortlich sind und vermutlich zur Anpassung an feuchte Standorte beitragen:

  • Saponine: Leicht schäumend, fördern Schleimlösung und gelten als antimikrobiell
  • Phenolische Verbindungen: Antioxidativ und schützend gegen UV-Stress in offenen Feuchtstandorten
  • Flavonoide: Zellschützend und entzündungshemmend
  • Gerbstoffe (Tannine): Zusammenziehend, unterstützend bei Schleimhautreizungen

Wissenswertes

In Deutschland wird die Salz-Bunge auf der Roten Liste der Gefäßpflanzen als „stark gefährdet“ eingestuft.

  • Namensgebung: Der Gattungsname Samolus stammt vermutlich aus dem Lateinischen und wurde bereits in der Antike für eine sumpfnahe Pflanze verwendet. Die Artbezeichnung valerandi verweist auf den französischen Botaniker Dominique Valérand. Trivialnamen wie „Wasser-Pfeilkraut“ oder „Brookweed“ beziehen sich auf das bevorzugte Feuchtgebietshabitat. "Bunge" ist ein mittelhochdeutsches Wort und bedeutet "Knolle" und bezieht sich auf die kugeligen, knollenartigen Kapselfrüchte.
  • Heilkunde: Traditionell wurde die Pflanze zur äußerlichen Wundbehandlung und zur Förderung der Harnbildung verwendet. Die blutreinigende Wirkung wurde in der Volksheilkunde mit anderen bitterstoffhaltigen Kräutern kombiniert. Ihre medizinische Bedeutung ist heute gering.
  • Nutzpflanze: Eine direkte wirtschaftliche Nutzung ist kaum bekannt. In naturnahen Gärten und Feuchtbiotopen kann sie als robuste Bodendeckerpflanze zur Stabilisierung von Uferbereichen dienen. Gelegentlich auch als dekorative Wildstaude in Naturgärten kultiviert.
  • Mythos und Geschichte: Samolus valerandi wurde bereits von Plinius dem Älteren als „magische Pflanze gegen Tierkrankheiten“ beschrieben. In der römischen Antike sammelte man sie mit rituellen Worten, um Viehseuchen abzuwehren. Im Mittelalter war sie Bestandteil von Viehsegen und heilkundlichen Schutzmischungen.
  • Magie und Brauchtum: In der Volksmagie galt die Pflanze als Schutzkraut für Stall und Vieh. Sie wurde in rituellen Bündeln aufgehängt oder bei Sonnenaufgang gesammelt, um Krankheit und Flüche abzuwenden. Ihre Nähe zu Wasser verlieh ihr symbolisch reinigende Kraft.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Samolus valerandi steht symbolisch für stille Reinigung, Demut und Anpassungsfähigkeit. Ihre unscheinbare, aber widerstandsfähige Erscheinung verweist auf die Kraft des Überdauernden im Verborgenen. Spirituell kann sie dem Sakralchakra zugeordnet werden – mit Bezug zu Wasser, Reinigung, intuitivem Fluss und emotionaler Balance.


→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre