Portulak

Aus Rohkost-Wiki
Zur Navigation springenZur Suche springen

Portulak Portulaca oleracea ist eine krautige Wildpflanze und alte Gemüsepflanze mit hohem Gehalt an Omega-3-Fettsäuren. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Portulaca oleraceae
Synonyme: Burzelkraut, Europäischer Portulak, Gemüseportulak, Kuhmelde, Sommerportulak, Sommerpostelein, Engl.: common purslane.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Ordnung: Nelkenartige Caryophyllales
  • Familie: Portulakgewächse Portulacaceae
  • Gattung: Portulak Portulaca
  • Art: Portulak

Die Gattung Portulaca umfasst über 100 Arten, darunter auch dekorative Zierpflanzen wie Portulaca grandiflora.

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Iran, Indien; weltweit kultiviert; bevorzugt nährstoffreiche, lockere Sand- und Lehmböden, Pionierpflanze an Wegrändern, Bahndämmen und Schutthalden.
  • Kennzeichen: Zehn bis dreißig Zentimeter hohe, krautige Pflanze mit einer fleischigen, verdickten Wurzel; Stängel niederliegend oder etwas aufsteigend, oft rötliche überlaufen, gabelig verzweigt, eine flach dem Boden anliegende "Ast"-Rosette bildend; Blätter wechselständig, eiförmig, fleischig, ein bis zwei Zentimeter lang und drei bis zehn Millimeter breit, sitzend. am Ende der Triebe gehäuft und hier fast gegenständig, deutlich größer als unten am Stängel, Blattstiele violett oder rot gefärbt; Blüten einzeln oder zu zwei bis drei, achselständig, gelb gefärbt mit fünf freien Kronblättern, ca. acht Millimeter im Durchmesser; Kapselfrüchte, die sich mit Klappen öffnen, Samen klein, schwarz, sehr zahlreich.
  • Kultur im eigenen Garten: Portulak wächst in jeder Gartenerde. Er kann im Frühjahr ausgesät und den ganzen Sommer über geerntet werden. Geerntet werden die Triebspitzen, so dass die dahinter liegenden Seitentriebe weiterwachsen können.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Gegessen werden die Blätter und die fleischigen Blattstiele. Alle Pflanzenteile sind fest und saftig und schmecken leicht säuerlich.

Saison: In Mitteleuropa ab Juni bis in den Herbst; in wärmeren Gebieten ganzjährig.

Lagerung/Haltbarkeit: Frisch geernteter Portulak welkt rasch, bleibt aber in einem feuchten Tuch im Kühlschrank 2–3 Tage haltbar.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100 g essbarem Anteil
Wasser 92,9
Kohlenhydrate 0,9
Eiweiße 1,3
Fette 0,4
Rohfasern 2,0
Mineralstoffe 1,5
Vitamin C 15–25 mg

Besondere Inhaltsstoffe

  • Omega-3-Fettsäuren (v. a. Alpha-Linolensäure): Portulak zählt zu den wenigen pflanzlichen Quellen dieser mehrfach ungesättigten Fettsäuren.
  • Schleimstoffe: Beruhigen Schleimhäute und fördern eine gute Verdauung.
  • Oxalsäure: In geringen Mengen enthalten, was bei empfindlichen Personen (z. B. Nierensteinen) berücksichtigt werden sollte.
  • Mineralien: Besonders reich an Magnesium, Kalium, Calcium und Eisen.
  • Betalain-Farbstoffe: Antioxidativ wirkende Pflanzenfarbstoffe, ähnlich wie in Roter Bete.

Wissenswertes

  • Namensgebung: Die Familie der Portulacaceae wird u.a. mit der Familie der Montiaceae in der Unterordnung der Portulacineae zusammengefasst. Daher werden die Namen "Postelein" und "Portulak" manchmal für zwei verschiedene Kräuter verwendet: für den Portulak (Sommerpostelein oder Sommerportulak) und für das Gewöhnliche Tellerkraut (Winterpostelein oder Winterportulak).
    Der botanische Name Portulaca leitet sich vom lateinischen portula (kleines Tor oder Türchen) ab und bezieht sich auf die sich öffnende Fruchtkapsel. Oleracea bedeutet „zum Gemüse gehörend“ oder „essbar“.
  • Heilkunde: Die Wirkung wird als blutreinigend, fiebersenkend, entzündungshemmend, erfrischend, erweichend, harntreibend und wurmtreibend beschrieben.
    Tabernaemontanus, ein deutscher Botaniker und Mediziner, empfiehlt den Portulak im 16. Jahrhundert gegen Sodbrennen und gegen lockere Zähne. Portulak regt auf milde Weise die Verdauungstätigkeit an und wirkt gegen Darmparasiten.
  • Nutzpflanze: Portulak war bis ins 18. Jahrhundert in Europa ein geschätztes Küchengemüse. Heute erlebt er eine Renaissance in der Wildkräuterküche und Permakultur. Er eignet sich gut als Bodendecker, ist trockenheitsresistent und wächst auch auf kargen Böden. Seine Samen dienen als Wildvogelfutter.
  • Mythos und Geschichte: Schon bei den Römern wurde Portulak als Salat geschätzt und kultiviert. Im Mittelalter war er Bestandteil der traditionellen Klostergärten. In Indien und Nordafrika wird er bis heute als sommerliches Küchenkraut verwendet. Auch in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) ist er unter dem Namen „Ma Chi Xian“ bekannt.
  • Magie/Brauchtum: Geschlecht: feminin; Planet: Mond; Element: Wasser; Magische Kräfte: Schlaf, Liebe, Glück, Schutz, Fröhlichkeit.
    Das Kraut wirkt als Magnet für Liebe und Glück und hält Unheil ab. Im Haus ausgestreuter Portulak erfüllt das Heim mit Fröhlichkeit und Zufriedenheit. Auf das Bett gelegt, verhindert er Alpträume.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Portulak steht symbolisch für Klarheit, Kühlung, Demut und Regeneration. Auf der Chakrenebene wirkt er besonders auf das Wurzel- und Sakralchakra, da er sowohl erdend als auch vitalisierend wirkt. Sein nährender Charakter unterstützt das innere Gleichgewicht nach Phasen hoher Aktivität oder Hitzebelastung.


→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre