Berberitze, echte

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Wissenschaftliche Namen: Berberis vulgaris
Synonyme: Gewöhnliche Berberitze, Bubenstrauch, Dreidorn, Essigbeere, Hasenbrot, Kuckucksbrot, Reselbeere, Spiessdorn, Spitzbeeri, Sauerdorn, Weinzäpferln, Zizerlstrauch.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Hahnenfußähnliche Ranunculidae
  • Ordnung: Hahnenfußgewächse Ranunculaceae
  • Familie: Berberitzengewächse Berberidaceae
  • Gattung: Berberitzen Berberis
  • Art: Echte Berberitze
Berberitze, Früchte

Beschreibung

Blütezeit: April bis Juni.

Vorkommen: Mitteleuropa, Südeuropa, Westasien, bis etwa 2600 Meter; Gebüsche, Waldränder, auf trockenen, sandigen, kalkreichen Stellen.

Kennzeichen: Ein bis drei Meter hoher, sommergrüner Strauch; Holz hart, gelb; Rinde glatt, weißlich-grün; Blätter zwei bis sechs Zentimeter lang, ein bis drei Zentimeter breit, am Rand dornig gewimpert, in Büscheln an Kurztrieben, die in den Achseln eines meist dreiteiligen Dornes stehen; Blüten gelb, mit je sechs Kelch, Kron- und Staubblättern, in hängenden Trauben, länger als die Blätter; Beeren korallenrot, länglich, bis ein Zentimeter lang, mit zwei bis drei Samen.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Blätter von Mai bis Juni, Beeren im September.

Blätter und Beeren der Berberitze schmecken säuerlich.

Kultur im eigenen Garten: Berberitzen sind beliebte Sträucher für naturnahe Hecken. Sie gedeihen auf den meisten durchlässigen Böden, am besten sind vollsonnige Standorte. Berberitzen können aus den Samen reifer Beeren gezogen werden oder aber als Jungpflanzen das ganze Jahr über gepflanzt werden.

Wissenswertes

Der Sauerdorn ist Zwischenwirt des Getreide-Schwarzrostes Puccinia graminis, im Sommer kann man die Sporen des Pilzes als orangegelbe Flecken an den Blattunterseiten erkennen. Er wurde deshalb gebietsweise fast ausgerottet.

Namensgebung: Der Gattungsname Berberis leitet sich von dem arabischen Wort berbery her und bedeutet "Beeren". Der Artname vulgaris stammt aus dem Lateinischen und bedeutet "allgemein, gewöhnlich, alltäglich". "Sauerdorn" wird die Pflanze wegen ihrer sauren Früchte und ihrer Bedornung genannt.

Heilkunde: Die Wirkung wird als abführend, appetitanregend, gallentreibend, harntreibend, magenwirksam und tonisch beschrieben.
Die Wurzelrinde war früher ein beliebtes Mittel bei Verdauungsstörungen und bei Leber- und Gallenbeschwerden. Heute ist "Berberis" nur noch in homöopathischer Zubereitung gebräuchlich, z.B. bei rheumatischen Erkrankungen, Nierensteinen, Leber- und Gallenstörungen und Hautleiden.

Nutzpflanze: Aus der Berberitze kann ein gelber Farbstoff zum Färben von Wolle und Leder gewonnen werden. Das harte Holz wird für Einlege- und Drechselarbeiten verwendet.

Magie/Brauchtum: Am Johannistag gepflückte Beeren sollen gegen Tobsucht helfen. Am Karfreitag gesammelte Wurzeln und Zweige sollten vor Zauberei und Hexerei schützen, deshalb wurden sie verräuchert und in Ställe und Stuben gehängt. Mitunter wurde die Berberitze auch als Ernteorakel gebraucht: Waren die Früchte lang und schmal, sollte es einen langen, aber milden Winter geben. Waren sie kurz und dick, gab es einen kurzen und harten Winter.